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Alonso beklagt: Silverstone mit neuen Autos langweiliger
Der McLaren-Fahrer befürchtet, dass die Mutkurven des Traditionskurses keine mehr wären - Sebastian Vettel widerspricht und hofft auf eine "schwierigere" Aufgabe
(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Piloten schwärmen davon, die schnelle und kurvige Grand-Prix-Strecke in Silverstone am kommenden Wochenende mit den abtriebsstarken Autos der Generation 2017 unter die Räder zu nehmen. Alle Fahrer? Nein. Ein Ex-Weltmeister in Diensten McLarens zuckt nur gelangweilt mit den Schultern. "Abwarten", sagt Fernando Alonso und fürchtet, dass Faszination verloren gegangen sein könnte: "Einige Kurven werden keine mehr sein und keine Herausforderung darstellen."
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Bleibt trotz mehr Abtrieb cool: Alonso meint, Silverstone nicht fürchten zu müssen Zoom Download
Was der Spanier meint: Dadurch, dass die neuen Boliden zu höheren Kurvengeschwindigkeiten in der Lage sind, werden viele Passagen wohl mit Vollgas durchfahren. Das Spiel mit dem Risiko entfällt - wie in den ehemaligen Mutkurven Eau Rouge und Blanchimont, die einst Spa-Francorchamps zum gefürchteten Pflaster machten, seit einigen Jahren jedoch nicht mehr die Spreu vom Weizen trennen. "Da wird sich etwas an unserem Fahrstil ändern", folgert ein nachdenklicher Alonso.
Beispiel Copse: Die Hochgeschwindkeits-Kurve am Ende der neuen Start- und Zielgeraden wird laut Max Verstappen längst mit Volllast auf dem Gaspedal gefahren. "Es wird schnell, verdammt schnell", sagt der Niederländer. Aber eben keine Ermessensentscheidung des Piloten mehr, ob er lupft oder nicht. Lewis Hamilton stimmt zu, warnt aber: "Ich stelle mir es reicht einfach vor. Aber ich denke nicht, dass sich irgendwer von uns darauf eingestellt hat, wie schnell Silverstone verglichen mit den Vorjahren geworden ist."
Deshalb wittert Williams-Kollege Felipe Massa auch "einen Riesenspaß" am Volant und Hamilton warnt vor den höheren G-Kräften. "Es wird ein sehr viel körperlicheres Rennen", prognostiziert er einen Fitnesstest, gerade mit wenig Sprit im Tank und damit mit höheren Fliehkräften.
Fotostrecke: Formel-1-Strecken 2016: Silverstone
Nur in zwei Ländern gab es seit der Einführung der Formel 1 im Jahre 1950 in jeder Saison einen Grand Prix: in Italien und in Großbritannien. Passend, dass der zweite im "Home of British Motor Racing" einen Stammplatz gefunden hat. Die Rede ist vom Ex-Flugplatzkurs in Silverstone, der heute zu den letzten Mutstrecken im Kalender zählt. Fotostrecke
Alonso reißt es nicht vom Hocker: "Mit den Bremszonen ist es wie in Österreich. Sie werden kürzer und kürzer. Wir kommen langsamer an, aber fahren dann schneller durch die Kurven", erläutert er die Unterschiede zwischen der Herangehensweise vor einigen Jahren und mit den aktuellen Autos, die enorm gut verzögern: "Hier gibt es welche, bei denen das Bremsen ganz verschwinden wird."
Sebastian Vettel widerspricht. Das Ferrari-Ass betrachtet weiter den Piloten als die limitierende Variable, auch wenn die Grenzen der Boliden sich verschoben hätten: "Man gerät schon irgendwann an ein Limit des Wagens, aber es ist schwieriger, an das eigene zu kommen", findet der Deutsche und zieht einen anderen Schluss als Alonso: "Deswegen freue ich mich und hoffe, dass es ein bisschen schwieriger wird."