McLaren: Hat Motorentausch Alonso Q3 gekostet?
Mit dem Wechsel zur älteren Ausbaustufe des Honda-Motors an Fernando Alonsos Auto hat sich McLaren "auf dem Papier" um eine Top-10-Platzierung gebracht
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne sind zufrieden mit ihrem Qualifying für den Grand Prix von Österreich. Im engen Mittefeld habe sie sich auf den Startplätzen zwölf und 13 aufgestellt und sind damit in Lauerstellung auf Punkte in Spielberg. Es hätte aber noch mehr drin sein könne, hätte Alonso nicht wieder auf einen alten Motor zurückgreifen müssen. Zumindest "auf dem Papier" hätte ihn die dritte Ausbaustufe des Honda-Aggregats in Q3 befördern müssen.
"Von den Zeiten her hat es weniger als eine Zehntelsekunde gebraucht um in Q3 zu kommen", erklärt McLaren-Teamchef Eric Boullier. "Auf dem Papier liegt der Performance-Unterschied zwischen der zweiten und der dritten Ausbaustufe bei über einem Zehntel. Aber das sind nur die Zahlen." Alonso selbst winkt ab: "Ich bin zufrieden mit dem Qualifying, so, wie es gelaufen ist. Ich kann morgen neue Reifen aufziehen. Ich finde es schwierig, dass so auszurechnen."
Nach dem Trainingsauftakt am Freitag hatte man sich im Team dazu entscheiden, Alonsos neuen Motor wieder gegen einen alten auszutauschen. Trotz guter Trainingsergebnissen hatte es an der MGU-H Probleme gegeben. Weil es zweitaufwendig ist, Einzelkomponenten auszuwechseln, hat man gleich die ganze Antriebseinheit ausgetauscht. Das ältere Modell war dafür bereits vorbereitet.
Alonso trotzdem schneller als Vandoorne
Alonso hält es jedenfalls für "nicht schlecht", dass er sich trotzdem fünf Tausendstelsekunden vor seinen Teamkollegen setzten konnte. "Ich bin zufrieden mit meinen Runden und mit der Performance", sagt er. "Das Auto hat sich das ganze Wochenende über gut angefühlt. Das war heute das Maximum, was wir erreichen konnten. Deswegen bin ich zufrieden."
Vandoorne holte sogar noch im Auto zur Lobes- und Motivationshymne für sein Team aus. Er funkte: "Wir haben an diesem Wochenende auf jeden Fall Fortschritte gemacht. Wir arbeiten einfach so weiter und dann schaffen wir das schon." Nach der Session erklärt er: "Die Zeiten lagen alle nah beieinander und es kam auf kleine Details an. Zwei Zehntel mehr und wir wären in Q3 gekommen. Das zeigt, dass in unserer Position jede Verbesserung viel Wert sein kann."
McLaren geht zuversichtlich in den neunten Saisonlauf - nicht nur, weil es eine gewisse Regenwahrscheinlichkeit gibt. Punkte seien "in unser Position gut möglich", so Alonso. "Von Platz zwölf aus ist man ja schonmal nah dran. Mit einem guten Start oder einer guten Strategie ist man in den Punkten. Das ist natürlich das Ziel."
Angst davor, wieder mitten im Rennen stehen zu bleiben, hat er dabei nicht: "Wir hatten zwar in diesem Jahr schon ein paar Probleme, aber die hatten meist mit der MGU-H zu tun. Die jetzige ist aber noch recht neu. Das sollte im Rennen gutgehen."