• 07. Juli 2017 · 15:32 Uhr

Formel 1 Österreich 2017: Freitagsbestzeit für Lewis Hamilton

Lewis Hamilton untermauert Ambitionen auf zweiten Spielberg-Sieg - Sebastian Vettel erster Verfolger, Red Bull in Schlagdistanz - Longruns sprechen für Mercedes

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton sicherte sich die Bestzeit im zweiten Freien Training zum Österreich-Grand-Prix in Spielberg (Formel 1 2017 live im Ticker). Der Mercedes-Fahrer verbesserte seinen am Vormittag aufgestellten Streckenrekord auf dem Red-Bull-Ring auf 1:05.483 Minuten und landete folglich die Bestmarke im Gesamtergebnis des Freitags. Er distanzierte WM-Rivale Sebastian Vettel (2./Ferrari) um 0,147 Sekunden.

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Lewis Hamilton gilt nach den ersten beiden Trainings in Spielberg als Favorit Zoom Download

Gewohntes Bild: Die drei Topteams belegten die sechs vorderen Positionen. Valtteri Bottas (Mercedes/+0,216) wurde Dritter, gefolgt von Baku-Sieger Daniel Ricciardo (Red Bull/+0,390), der ein Problem mit der MGU-H hatte und den Fahrbetrieb vorzeitig einstellen musste. Teamkollege Max Verstappen (+0,545), bei dem der Unterboden bei Ausritten zweimal in Mitleidenschaft gezogen wurde, landete mit wenig Fahrzeit auf Rang fünf. Kimi Räikkönen (Ferrari/+0,661) wurde Sechster.

Bei Mercedes demonstriert man nach dem starken Aufritt eine breite Brust: "Unser Tempo auf eine Runde war schnell. Das gilt auch für die Longruns", so Sportchef Toto Wolff. Dass die Silberpfeile am Vormittag auf der Soft-Mischung (der härtesten für Spielberg) die Szenerie bestimmten, relativiert er aber: "Die Reifentypen liegen unheimlich nah beieinander. Der härteste Reifen ist vielleicht ein paar Zehntel weg vom weichsten - das ist ungewöhnlich", analysiert Wolf und sich nicht sicher, ob sich der Vorsprung in das Qualifying transportieren lässt. Der W08 erscheint teils unbeständig.

Vettel hat nach eigener Aussage ein "gutes Gefühl" und betont, sich mit Ferrari auf die Rennvorbereitung konzentriert zu haben. "Wir haben unsere Antworten für heute alle bekommen", resümiert der Deutsche. Tatsächlich wirkten die Roten mit vollen Tanks stark: Auf Ultrasoft gelangen ihm und Räikkönen konstant Zeiten im niedrigen 1.09er-Bereich. Auf 30 Runden alten Supersoft war Vettel sogar noch viel schneller. Selbst mit Soft war der Finne im Schnitt nur 0,3 Sekunden langsamer.

Das Problem: Mercedes war besser, wenn auch mit unverbrauchteren Reifen. Hamilton blieb auf Ultrasoft wie Bottas auf Supersoft im mittleren bis hohen 1.08er-Bereich. Der Brite hätte draufsatteln können, wäre an seinem W08 nicht eine Zündkerze zu Bruch gegangen. Die Reparatur kostete Trainingszeit, dazu beschwerte er sich im Funk über das Handling, während Bottas zwei Ausritte verzeichnete. Und trotzdem war Silber top. "Klopfen wir auf Holz, dass es so bleibt", hofft Wolff.

Beim den Hausherren von Red Bull ist der erste Eindruck erstaunlich gut: "Ich glaube, dass wir vielleicht in die zweite Reihe fahren können", meint Motorsport-Berater Helmut Marko mit Blick auf das Qualifying und nimmt damit Ferrari ins Visier. "Wenn es uns gelingt, die Temperaturunterschiede zwischen der Vorder- und der Hinterachse auszugleichen, könnten wir auch im Renntrimm konkurrenzfähig sein." Denn am Freitag fuhr Red Bull nur mit Verstappen einen wenig aussagekräftigen (und kurzen) Longrun. Er bleib auf Ultrasoft mit niedrigen 1:10er-Zeiten unter ferner liefen.

Offenbar gibt es außerdem ein Problem mit den vorderen Reifen: "Wenn man sie auf Temperatur hat, sind die rückwärtigen schon dahin. Das ist das Problem hier. Generell scheint der Belag gegenüber dem Vorjahr fordernder zu sein. Speziell bei diesen Temperaturen (sommerliche 29 Grad Celsius; Anm. d. Red.) muss man sich das Reifenmanagement genauer einteilen", meint Helmut Marko.

McLaren-Star Fernando Alonso schaffte mit nur einer schnellen Rundenzeit eine Überraschung und schob sich mit 1,249 Sekunden Rückstand auf Rang acht. Zwischendurch verlor er Trainingszeit wegen eines Unterbodenwechsels. Damit war er heute nicht der Einzige: Auch von Williams ist bekannt, dass zwei Unterböden ausgetauscht wurden. Die neuen (schneller gewordenen) Autos waren insbesondere im Infield und in den letzten Kurven kaum zu bändigen - sehr zur Freude der Fans auf den Tribünen, die sich an spektakulären Bildern und häufigen Ausritten erfreuten.

Weniger Spaß hatte Carlos Sainz (15./Toro Rosso/+1,617), der bei einem Ausrutscher im letzten Streckenabschnitt ebenfalls Havarie verzeichnete. Sein Teamkollege Daniil Kwjat (13./1,423) kam mit qualmenden Bremsen zurück an die Box. Noch schlechter lief es nur für Sauber: Pascal Wehrlein (19./+3,299) beschwerte sich über ein "unfahrbares Auto". Teamkollege Marcus Ericsson (20./+3,387) war siebenmal neben der Strecke. Die Schweizer wirkten nicht konkurrenzfähig.

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