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"Auto liegt nicht gut": Kratzt Williams noch die Kurve?
Warum der Trainingsauftakt für Williams in die Hose ging, wieso man die neuen Bargeboards wieder abbaute und wie trotz allem noch die Wende gelingen soll
(Motorsport-Total.com) - Bei der Red-Bull-Ring-Premiere im Jahr 2014 kämpfte Williams noch um den Sieg, doch von der damaligen Form scheint man inzwischen weit entfernt: Felipe Massa (+1,582) und Lance Stroll (+1,985) kamen bei Trainingsauftakt in Spielberg nur auf die Plätze 14 und 16. Und selbst die üblichen Rivalen anno 2017 waren deutlich schneller: Beide McLaren- und beide Haas-Piloten sowie je ein Fahrer von Force India, Toro Rosso und Renault reihte sich vor dem Williams-Duo ein.
Kein Wunder, dass sich die Freude bei Massa in Grenzen hält. "Das Auto liegt ehrlich gesagt nicht gut", stellt er gegenüber 'Sky Sports F1' klar. "Das war kein großartiger Freitag." Vor allem in den schnellen Kurven haderte der Brasilianer mit der Balance seines Boliden: "Das müssen wir nun verstehen, und hoffentlich können wir so unsere Rundenzeiten verbessern."
Massa war bei seinem Longrun auf am Ende 28 Runden alten Ultrasoft-Reifen meist im Bereich von 1:10 unterwegs - auf Mercedes fehlt also rund eine Sekunde pro Runde. Das ist immerhin weniger als im Qualifying-Trim. Außerdem war man bei den Longruns schneller als Force India.
Vielleicht hätte man sich aber auch dank der neuen Teile mehr erwartet: Williams hat dieses Wochenende neue Bargeboards im Gepäck, außerdem entwickelte man die Aufhängung weiter. Unglücklicherweise wurden aber die neuen Windabweiser durch Ausritte von Massa und Stroll in Kurve 9 im ersten Training leicht beschädigt. "Wir haben sie dann am Nachmittag heruntergenommen, damit nichts kaputt wird", erklärt Massa. "Morgen werden wir sie wieder verwenden."
Das bisherige Fazit? "Zumindest die Ingenieure sagen, dass es passen sollte, was die Zahlen angeht", sagt der brasilianische Routinier. Technikchef Paddy Lowe sieht die Lage etwas positiver als Massa: "Wir haben für morgen viele gute Daten und wissen daher, in welche Richtung wir gehen werden. Wir hoffen, dass wir daher morgen in guter Form sein werden."
Und auch Stroll, der im zweiten Training bei der Boxeneinfahrt die weiße Linie kreuzte und dafür von den Rennkommissaren verwarnt wurde, geht nach seinem Podestplatz in Baku positiv an die Sache heran: "Ich wüsste nicht, warum wir morgen nicht stark sein sollten." Er hält zwar "die eine oder andere Änderung" für nötig und man sehe auch nicht "so konkurrenzfähig wie in Baku aus", aber Kleinigkeiten können in Spielberg den Unterschied machen: "Die Runde ist hier so kurz. Wenn man nur ein paar Zehntel verliert, dann kostet einen das gleich ein paar Plätze."
Auch er weiß, dass der Williams-Bolide zwar auf den Geraden schnell sei, aber nicht in den schnellen Kurven. "Das ist uns bei den vergangenen Rennen klar geworden. Wir wissen aber, in welche Richtung wir morgen gehen müssen. Es mangelt uns generell an Grip."