Neue Honda-Ausbaustufe: Alonso erwartet nur kleinen Schritt
Die McLaren-Fahrer erwarten vom Spec-3-Honda-Motor nur kleine Fortschritte - Trotzdem gibt Fernando Alonso bei den kommenden Rennen WM-Punkte als Ziel vor
(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix von Österreich zündet Honda die Spec-3-Version des Hybridantriebs. Schon in Aserbaidschan kam diese Version im Freitagstraining zum Einsatz. Sollte die Zuverlässigkeit gewährleistet sein, dürfen sich die McLaren-Piloten in Spielberg auf etwas mehr Leistung freuen. "Es ist natürlich positiv, dass etwas Neues kommt", macht sich Stoffel Vandoorne Hoffnung. "In unserer Situation zählt jedes Hundertstel, jedes Zehntel. Wie gut es wirklich sein wird, werden wir morgen sehen. Hoffentlich ist es ein Schritt in die richtige Richtung."
Alonso durfte mit dieser Ausbaustufe schon in Baku fahren. Der Spanier sieht die Angelegenheit deutlich nüchterner: "Das ist ein kleiner Schritt, eine kleine Änderung der gegenwärtigen Spezifikation. Es ist aber keine große Veränderung. Ich habe sie schon in Baku am Freitag verwendet. Wenn wir gut genug gewesen wären, um für die Top 5 oder das Podium zu kämpfen, dann hätten wie diese Spezifikation nicht mehr ausgebaut. Es ist nur ein kleiner Schritt, aber ein willkommener."
Mit Kritik geht der Spanier am Medientag vorsichtig um. Stattdessen findet Alonso auch ein paar lobende Worte für den Motorenpartner: "Die Honda-Leute arbeiten Tag und Nacht, aber es waren drei schwierige Jahre. Hoffentlich verbessern wir uns, aber es wird Zeit brauchen." Zuletzt in Aserbaidschan sammelte Alonso mit dem neunten Platz die ersten WM-Punkte für McLaren in diesem Jahr. "Ich habe schon 1.800 Punkte gesammelt", winkt Alonso ab und merkt süffisant an: "Die letzten beiden haben meine Woche nicht wirklich verändert."
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Trotzdem gibt er für Spielberg die Top 10 als Ziel aus. "Wir wollen bis zur Sommerpause in die Punkteränge fahren", sagt der zweifache Weltmeister und rechnet vor: "In Kanada schied ich drei Runden vor Rennende aus, als ich in den Punkten lag. In Barcelona war ich im Qualifying Siebter. Die Jungs waren in Monte Carlo konkurrenzfähig. In Baku habe ich Punkte geholt. Sagen wir so, in den vergangenen fünf, sechs Runden sind wir zwar ausgeschieden, hatten aber Chance auf Punkte. Ich denke, diese Performance können wir auch hier zeigen."
Der Red-Bull-Ring hat in der Vergangenheit schon oft für turbulente Rennen gesorgt. Auch das Wetter könnte an den kommenden drei Tagen wechselhaft sein. McLaren muss jede Chance nutzen, denn: "Für uns gibt es keine Zweikämpfe", spricht Alonso das Powerdefizit an. "Wir können nur versuchen, einen guten Start zu haben und dann über die Strategie und die Boxenstopps jemanden zu überholen."
"Wenn ein Auto hinter uns ist, können sie uns überholen. Selbst wenn wir etwas schneller sind, kommen wir nicht vorbei. Sind wir deutlich schneller, bleiben wir vier, fünf Runden dahinter. Und wenn der Vordermann schließlich an die Box fährt, können wir überholen." Einen Sieg hat Alonso in Österreich noch nie gefeiert. Dafür gewann Vandoorne im Jahr 2015 das GP2-Hauptrennen. Vor fast 20 Jahren war der damalige A1-Ring ein gutes Pflaster für McLaren. Mika Häkkinen gewann 1998 und 2000. David Coulthard war im Jahr 2001 erfolgreich.