• 26. Juni 2017 · 12:09 Uhr

Massa trauert Sieg nach: Wieso der Williams so sehr wackelte

Warum Williams-Pilot Felipe Massa an einen verlorenen Sieg glaubt, wieso das Auto plötzlich zu wackeln begann und weshalb eine Rettung unmöglich war

(Motorsport-Total.com) - Einige Piloten ärgern sich nach dem Grand Prix von Aserbaidschan über einen verlorenen Sieg. Einer davon ist Williams-Pilot Felipe Massa, der zuschauen musste, wie sein "Schüler" Lance Stroll Dritter wurde. Der Brasilianer war nach der Unterbrechung starker Dritter. Dann musste Sebastian Vettel und Lewis Hamilton an die Box, um die Strafe abzusitzen beziehungsweise die Kopfstütze fixieren zu lassen.

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Ohne den Defekt hätte Massa in Baku die Führung übernehmen können Zoom Download

"Wenn man das zusammenrechnet, dann hätte Felipe ganz einfach dieses Rennen anführen können und am Ende ganz oben stehen können", trauert auch Technikchef Paddy Lowe einem möglichen Massa-Sieg nach. Und auch Massa selbst weiß: "Heute hatten wir die Chance, beide Autos auf das Podest zu bringen. Und vielleicht sogar, zu gewinnen." Es wäre der erste Triumph des Mannes aus Sao Paulo seit seinem bitteren Triumph in der Heimat im Jahr 2008, als er sich einige Sekunden lang als Weltmeister wähnte, dann aber doch Lewis Hamilton den Titel holte.

Doch stattdessen wurde er Opfer eines rätselhaften Defektes. "Das Rennen lief perfekt, ich überholte Autos und hatte ein wirklich gutes Tempo", erzählt Massa. "Doch beim Restart begann das Auto auf den Geraden zu wackeln, und ich hatte nicht den Speed. Andere Autos haben mich so einfach überholt. Ich kam auch nicht gut um die Kurven, denn es wackelte so furchtbar."

"Es war furchtbar, wie das Auto wackelte."Felipe Massa
Schon beim Restart fehlte Massa auf der Start-Ziel-Geraden die Geschwindigkeit und Daniel Ricciardo und Teamkollege Stroll überholten den Williams-Piloten. In Runde 25 kamen auch Kevin Magnussen, Nico Hülkenberg und Fernando Alonso vorbei. Massa war nur noch Achter, und die Box funkte ihm, dass ein "gebrochener Dämpfer" schuld sei. An der Box folgte das Aus.

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Im Nachhinein gibt Technikchef Lowe Preis, dass das Problem seinen Ursprung bereits vor dem Abbruch hatte. "Es ist schon vor der Roten Flagge passiert, und es war ein Defekt eines Teils unseres Dämpfersystems", präzisiert der Brite nach dem Rennen. "Das sorgte für ein Einrasten der Hinterradaufhängung, die dann unbeweglich war. Und zwar bei einem hohen Bodenabstand." Das war auch der Grund, warum das Auto die Bodenwellen nicht mehr schluckte und zu wackeln begann.

Hätte Williams also Massas Auto noch retten können, wenn dem Team der Ernst der Lage früh genug bewusst geworden wäre? Lowe verneint: "Wir hätten das in der Abbruchpause nicht beheben können." Ihm tut der 36-jährige Brasilianer leid: "Er hatte bislang eine fantastische Saison und war für Lance eine große Unterstützung. Daher ist es schade, dass er nicht mit uns feiern kann." Massa selbst nimmt es sportlich: "Ich möchte Lance wirklich zu seinem ersten Formel-1-Podestplatz gratulieren. Ich freue mich sehr für ihn."

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