• 12. Juni 2017 · 15:28 Uhr

Kritik an Sainz: Steiner lässt Spiegel-Ausrede nicht gelten

Haas-Teamchef Günther Steiner hat nach dem Startcrash kein Verständnis für die Erklärung von Carlos Sainz - Der Spanier entschuldigt sich bei Romain Grosjean

(Motorsport-Total.com) - Die Stimmung von Haas-Teamchef Günther Steiner könnte nach dem Großen Preis von Kanada durchaus besser sein. Zwar holte Romain Grosjean als Zehnter einen WM-Punkt, doch der Startcrash des Franzosen mit Carlos Sainz lässt den Südtiroler noch immer mit dem Kopf schütteln. "Mit dem Punkt bin ich zufrieden, aber mit vielen anderen Dingen nicht - zum Beispiel damit, wie Romain von Carlos abgedrängt wurde", ärgert sich Steiner über den Vorfall in der zweiten Kurve.

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Carlos Sainz bekleckerte sich am Wochenende in Montreal nicht mit Ruhm Zoom Download

Was war passiert? Sainz kollidierte gleich zweimal mit Grosjean und hatte daraufhin einen heftigen Abflug, bei dem auch noch der unbeteiligte Felipe Massa abgeräumt wurde. Sainz erhielt dafür eine Strafe und muss beim kommenden Rennen in Baku in der Startaufstellung drei Plätze nach hinten. Geht es nach Steiner, dann hätte die Strafe wohl sogar noch etwas härter ausfallen dürfen.

Denn Sainz wurde im Rennen nicht zum ersten Mal am Wochenende auffällig. "Wenn man so etwas macht, und keine Strafe dafür bekommt, treiben es die Leute immer weiter - und wir scheinen immer mittendrin zu stecken. Es geht einem irgendwann auf die Nerven", seufzt Steiner. Hintergrund ist ein Vorfall aus dem zweiten Training, bei dem Sainz plötzlich verlangsamte und so fast mit Haas-Pilot Kevin Magnussen kollidierte.

Für die Aktion erhielt Sainz lediglich eine Verwarnung. "Im vergangenen Jahr gab es einen ähnlichen Zwischenfall mit Esteban (Gutierrez; Anm. d. Red.) - und er wurde dafür fünf Plätze nach hinten versetzt", wundert sich Steiner, der auf einen Vorfall in der Vorsaison in Spa anspielt, als Gutierrez Pascal Wehrlein im Training blockierte. Er hätte sich daher auch eine Strafe für Sainz gewünscht.

Die doppelte Kollision mit Grosjean im Rennen brachte das Fass dann zum Überlaufen. "Für mich ist es mehr als ein Rennunfall. Wo soll Romain denn hin? Er war auf dem Gras und fuhr zurück auf die Strecke", ärgert sich Steiner. Sainz selbst begründet den Zwischenfall damit, dass Grosjean im "toten Winkel" seines rechten Spiegels gewesen sei. Eine Erklärung, die allerdings weder Steiner noch die FIA durchgehen lassen.

"Das ist keine Entschuldigung, denn er wusste ja vorher, dass sie (die Spiegel) zu klein sind. Dann hätten sie sie wechseln sollen. Das ist nicht unsere Sache. Wenn er zu kleine Spiegel hat, dann ist das eine ziemlich dumme Ausrede", winkt Steiner ab und ergänzt spöttisch: "Wenn man eine Brille hat und damit nichts sehen kann, dann sagt man doch auch nicht: 'Oh, ich wusste, dass ich damit nichts sehe. Aber ich laufe einfach weiter gegen die Wand!'"

Sainz hatte zuvor erklärt, dass er in dieser Saison bereits mehrfach Probleme mit seinen Rückspiegeln gehabt habe. Besonders ärgerlich für Haas: Im Rennen bekam Magnussen selbst eine Strafe, weil er Stoffel Vandoorne unter dem Virtuellen Safety-Car überholt hatte. "Wenn jemand bestraft wird, dann scheinen das immer wir zu sein", grübelt ein leicht genervter Steiner.

Übrigens: Sainz und Grosjean haben den Startcrash mittlerweile abgehakt. Der Spanier entschuldigte sich via Twitter öffentlich bei Grosjean und auch bei Felipe Massa. Der Haas-Pilot hat die Entschuldigung akzeptiert und schreibt: "Wir sehen uns in Baku!" Dann hoffentlich ohne weitere Zwischenfälle ...

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