Bremsprobleme bei Kimi Räikkönen: "Es ging gar nichts mehr"
Der Große Preis von Kanada begann für Kimi Räikkönen mit einer Schrecksekunde, am Ende versagten die Bremsen - "Ging nur noch darum, das Rennen zu beenden"
(Motorsport-Total.com) - Mit dem siebten Platz verzeichnete Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen in Montreal sein bisher schlechtestes Saisonergebnis. Dabei haderte der Finne mit den schwierigen Bedingungen auf dem Circuit Gilles Villeneuve, vor allem aber mit den Bremsen, die ihm eine finale Attacke auf seine Gegner verwehrten. Dem 37-Jährigen blieb nichts anderes übrig, als mit stumpfen Waffen darum zu kämpfen, seine Position bis ins Ziel zu retten (Rennbericht hier!).
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Kampf mit stumpfen Waffen: Räikkönen musste Platz sieben ins Ziel retten Zoom Download
"Wir wussten, dass wir hier mit vielen Dingen am Limit sein würden. Die Bedingungen waren sehr heiß. Und die Bremsen können auf dieser Strecke immer zum Problem werden", schildert Räikkönen die Schwierigkeiten beim Großen Preis von Kanada. Schon am Start kam der Finne nicht gut weg und verlor Positionen an die Red-Bull-Piloten Max Verstappen und Daniel Ricciardo. Damit fand sich Räikkönen zunächst auf Rang sechs wieder.
Dann kam es zu einer Schrecksekunde: "Ich hatte einen haarigen Moment, ich glaube auf der zweiten Runde, in Kurve 8. Da hätte ich fast die Mauer berührt. Ich bin etwas von der Ideallinie abgekommen, habe dann korrigiert und landete über den Randstein im Gras. Das passierte bei hoher Geschwindigkeit, aber zum Glück knallte ich nicht in die Wand, verlor aber eine Position." Und zwar an Force-India-Pilot Sergio Perez.
Bremsdefekt vereitelt Räikkönens Aufholjagd
Der Ausritt blieb auch am Auto nicht ohne Folgen, denn Räikkönen hatte fortan mit Balance-Problemen zu kämpfen. Nach einem frühen ersten Stopp in Runde 17, bei dem der Ferrari-Pilot auf die Supersofts wechselte, kam er als Siebter zurück auf die Strecke und konnte bald Fernando Alonso (McLaren) passieren. Viel weiter nach vorn ging es aber zunächst nicht. Der Wechsel auf die schnellen Ultrasoft-Reifen in Runde 41 sollte Abhilfe schaffen.
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Räikkönen konnte Boden gutmachen und zu den Fahren in Front aufschließen. "Aber dann versagten die Bremsen. Ab da ging es nur noch darum, das Rennen zu beenden", gibt der 37-Jährige zu Protokoll. An eine Attacke der Force Indias vor ihm war nicht mehr zu denken. Stattdessen musste er Teamkollege Sebastian Vettel nach einem Verbremser in der letzten Schikane vorbeilassen und sich nach hinten gegen Nico Hülkenberg (Renault) absichern.
"Das Auto bremste nur noch ein bisschen. Sobald ich das Bremspedal stärker durchtrat, ging gar nichts mehr. Ich konnte nur früher vom Gas gehen, um zu verzögern", erklärt Räikkönen die Probleme. Verantwortlich dafür war laut Informationen des Teams ein elektronischer Defekt an der Hinterradbremse, die infolgedessen überhitzte. Ohne ihn hätte Räikkönen ähnlich wie Vettel noch eine Attacke gegen Force India starten können.
Wie ein teaminternes Duell verlaufen wäre, vermag der Finne nicht zu sagen. In die Bredouille einer möglichen Stallorder kam Ferrari so jedenfalls nicht. Räikkönen übt sich indes in Zuversicht: "Das ist nicht das Ergebnis, das wir hätten erreichen können. Aber wir haben das Rennen beendet und ein paar Punkte mitgenommen. Es hätte schlimmer kommen können. Nun wir richten unseren Blick auf das nächste Rennen. Dort erwartet uns ein komplett anderer Kurs."