• 10. Juni 2017 · 21:23 Uhr

Chancenlos in Q3: Red Bull nimmt Renault in die Pflicht

Die Red-Bull-Piloten gewöhnen sich an die Startplätze fünf und sechs - Im Qualifying zum Kanada-Grand-Prix zeigt sich der Motorennachteil

(Motorsport-Total.com) - Mit einem Abstand von 0,255 Sekunden auf die Bestzeit und nur zwei Tausendstelsekunden auf Sebastian Vettel hätte man bei Red Bull sehr gut leben können. So nah kam Max Verstappen aber nur im ersten Abschnitt des Qualifyings zum Grand Prix von Kanada ran. Am Ende liegen sie eine knappe Sekunde hinter der Pole-Position-Zeit. Der Ärger verlagert sich wieder in Richtung Renault.

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Nicht genug Power: Red Bull schaut Mercedes und Ferrari hinterher Zoom Download

"Was wir an neuen Teilen mitgebracht haben, funktioniert gut", sagt Red-Bull-Berater Helmut Marko gegenüber 'Sky'. "Es war ein deutlicher Schritt vorwärts. Jetzt wird es Zeit, dass auch von der Motorenseite was kommt." Denn während Mercedes und Ferrari ihre Motorenleistung während der Qualifikation noch einmal aufdrehen können, fällt das französische Fabrikat weiter zurück.

"Wir können uns im Qualifying nicht so sehr verbessern - vielleicht eine halbe Zehntelsekunde", erklärt Teamchef Christian Horner. "Die anderen legen in Q3 immer noch ein bis zwei Zehntel zu." Immerhin: Auf den viertplatzierten Kimi Räikkönen fehlten Verstappen nur 0,151 Sekunden.

Ricciardo leidet unter Trainingsrückstand

"Ich war nicht komplett zufrieden mit dem Auto", erklärt der Teenager außerdem. "Wir haben ein bisschen was zwischen Training und Qualifying geändert und das hat nicht wirklich funktioniert." Auch er weiß: "Platz fünf war das Beste, was wir erreichen konnten. Wir wussten, dass diese Strecke nicht zu unseren Lieblingsstrecken gehört und im Qualifying können Mercedes und Ferrari ihre Motoren aufdrehen. Wir können das nicht. Platz fünf war daher das Ziel."

Verstappen war damit in Montreal zum ersten Mal schneller als sein Teamkollege. Daniel Ricciardo schiebt seinen Abstand von 0,154 Sekunden aber auf seinen Trainingsrückstand vom Freitag. "Im Qualifying waren wir noch immer im Nachteil, aber ich hatte das Gefühl, wir waren schon dran. Mehr kann man nicht erwarten. In meiner letzten Runde hätte ich mich gerne noch verbessert - da wäre vielleicht noch eine Zehntel drin gewesen."

Red Bull scheint seine Hausaufgaben gemacht zu haben. Die Fahrer berichten von einem viel besseren Fahrgefühl. "Das kommt vom Chassis", meint Helmut Marko. "Wir verstehen jetzt, was zu Beginn der Saison falsch gelaufen ist. Ich glaube, vom Chassis her könnten wir schon an der Spitze mitfahren." Umso ungeduldiger warten man im Red-Bull-Lager auf Fortschritte vom Motorenpartner. "Es verschiebt sich immer wieder", so Marko. "Es gibt kein genaues Datum."

Ricciardo rechnet und erwartet einen Sieg

Beim siebten Saisonrennen am Sonntag bleibt Verstappen und Ricciardo daher wieder einmal nur die Lauerstellung. Von hinten fürchten sie keine Gefahr. Felipe Massa qualifizierte sich als Siebter mit einem Abstand von drei Zehntelsekunden. "Ich denke, unsere Pace sollte okay sein", so Verstappen. "Wir versuchen, Platz fünf zu halten und warten ab, was vor uns passiert."

Auch Ricciardo ist optimistisch: "Heute Morgen haben wir uns eher auf die Longruns konzentriert", erklärt er außerdem. "Da hatte ich das Gefühl, dass mir das Rennauto besser liegt als das Qualifyingauto."

Der Australier holte in Montreal 2014 seinen ersten Sieg. Sein Ziel im Rennen formuliert er daher spitzbübisch: "Platz eins! Vor drei Jahren bin ich auch von Platz sechs gestartet und bin auf Platz eins ins Ziel gekommen. Ich bin zwar kein Einstein, aber das ist doch ganz einfache Mathematik."

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