• 29. Mai 2017 · 10:19 Uhr

Ferrari-Verschwörung? Wolff glaubt's nicht, Rosberg zweifelt

Der Mercedes-Sportchef nennt Vettels Erfolg gegen Räikkönen nicht vorhersehrbar - Red Bull betont Wichtigkeit transparenter Entscheidungen

(Motorsport-Total.com) - Wenn zwei Teamkollegen in der Formel 1 den Grand-Prix-Sieg unter sich ausmachen, ist der Ärger vorprogrammiert. Wer wüsste das besser als die Mercedes-Mannschaft? Nach der jahrelangen Fehde zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg, die zahlreiche Verschwörungstheorien und Siege mit Geschmäckle erlebte, kann Sportchef Toto Wolff verstehen, in welch misslicher Lage Ferrari am Sonntag in Monaco war: "Sonst mussten wir immer erklären, wieso der richtige Mann gewonnen hat."

Foto zur News: Ferrari-Verschwörung? Wolff glaubt's nicht, Rosberg zweifelt

Sebastian Vettel: Toto Wolff glaubt, dass er am Sonntag der Bessere gewesen sei Zoom Download

Daran, dass die Scuderia die Strategie bewusst so gestaltete, dass Sebastian Vettel und nicht Kimi Räikkönen gewinnt, glaubt Wolff nicht. Schließlich sei es unabsehbar gewesen, dass der Deutsche auf gebrauchten Ultrasoft viel schneller konnte als der Finne auf neuen Supersoft: "Es war unklar, wie die Reifenmischungen funktionieren würden", unterstreicht er. Und beide Autos gleichzeitig abzufertigen ging naturgemäß nicht: "Sie mussten ja einen Fahrer zuerst auf Supersoft setzen", meint Wolff.

"Ich denke nicht, dass sie es vorausgesehen haben", unterstreicht der Österreicher, dem nicht entfallen war, dass Ferrari vor dem Hintergrund der Gesamtwertung den richtigen Mann auf den ersten Platz brachte: "Am Ende stimmte das Resultat für das Team und für die WM, aber ich denke nicht, dass es orchestriert gewesen wäre." Denn: Dass Vettel mehr Punkte auf dem Konto hat als Räikkönen, ist auch Folge dessen, dass er 2017 meist schneller ist. Und nicht die Ursache der Leistungsdifferenz.


Fotostrecke: GP Monaco, Highlights 2017

Wolff fühlt sich an Zeiten der eigenen Dominanz erinnert: "Sie sind jetzt da, wo wir standen, als wir immer Erster und Zweiter geworden sind", meint er mit Blick auf die vergangenen drei Jahre. Auch Red-Bull-Kollege Christian Horner kann von solchen Situationen ein Lied singen. Er musste lange die Streithähne Sebastian Vettel und Mark Webber im Zaum halten und erfuhr am eigenen Leib, was es bedeutet, in ein Duell auf der Strecke einzugreifen und die Quittung zu erhalten (Stichwort:"Multi-21").

Foto zur News: Ferrari-Verschwörung? Wolff glaubt's nicht, Rosberg zweifelt

Wie einst Sebastian Vettel und Mark Webber: Red Bull hat Erfahrung Zoom Download

Horner glaubt nicht, dass Räikkönen seiner Truppe Monaco übel nehmen würde: "Solange es für die Fahrer transparent bleibt, was passiert und sie offen und ehrlich mit ihnen umgehen, kommt jeder intelligente Pilot damit klar." Einzig der zurückgetretene Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg betont, dass Teamorder ihren Sinn und Zweck hätte: "Es ist so schwierig. Sebastian ist derart auf jeden Punkt angewiesen - weil klar ist, dass Lewis gewaltig zurückschlagen wird", meint der Deutsche.

Jedoch betont auch er den Fairness-Gedanken: "Er kann es Kimi eigentlich nicht antun, wenn er es verdient, das Rennen zu gewinnen." Vettels WM-Rivale Hamilton gratuliert den Roten nach einem Wochenende zum Vergessen fair - und lässt Verschwörungstheorien ruhen. Dass der Deutsche am Ende jubelte, war für den Superstar der Szene ohnehin keine Überraschung. Er hatte schon während des Rennens Augen für das TV-Bild: "Ich wusste es von Anfang an. In Kurve 1 kann man die Leinwand sehen."

Sein Teamkollege Valtteri Bottas räumt ein, Landsmann Räikkönen die Daumen gedrückt zu haben: "Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn ein Finne und kein Deutscher gewonnen hätte. Kimi hat sich auch über meinen ersten Sieg sehr gefreut", erinnert er an die Reaktion des "Iceman" nach dem Russland-Grand-Prix. Natürlich gratulierte Bottas artig - genau wie sein Boss. "Sie haben hier so lange nicht gewonnen, dass es vielleicht auch verdient gekommen ist", verneigt sich Wolff vor Ferrari.

Übrigens: Bottas glaubt nicht, dass eine mögliche Ferrari-Stallregie zugunsten Vettels seinen Nummer-2-Status bei Mercedes amtlich machen würde. "Wir sind noch nicht an diesem Punkt. Ich war an diesem Wochenende schnell und das Team weiß, wie lang der Weg noch ist", betont er nach dem Monaco-Grand-Prix, der ihn zum zweiten Mal in fünf Rennen vor den favorisierten Hamilton spülte.

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Aston Martin: Alle F1-Autos seit 1991, von Jordan über Force India & Co.
Aston Martin: Alle F1-Autos seit 1991, von Jordan über Force India & Co.
Foto zur News: Die Formel-1-Autos 2025
Die Formel-1-Autos 2025

Foto zur News: Formel-1-Autos 2025: Aston Martin AMR25
Formel-1-Autos 2025: Aston Martin AMR25

Foto zur News: Formel 1 2025: Der Aston Martin AMR25 von Alonso und Stroll
Formel 1 2025: Der Aston Martin AMR25 von Alonso und Stroll

Foto zur News: Formel 1 2025: Der Racing Bulls VCARB 02 von Hadjar und Tsunoda
Formel 1 2025: Der Racing Bulls VCARB 02 von Hadjar und Tsunoda
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Das war der F1-Launch in London 2025!
Das war der F1-Launch in London 2025!
Foto zur News: Die neuen Autos 2025: McLaren & Williams
Die neuen Autos 2025: McLaren & Williams

Foto zur News: Warum Mick 2025 auf dem Podium stehen könnte
Warum Mick 2025 auf dem Podium stehen könnte

Foto zur News: Verstappen Rekord und Karrieren wackeln! | Thesen zur F1 2025
Verstappen Rekord und Karrieren wackeln! | Thesen zur F1 2025
Top-Motorsport-News
Foto zur News: Probleme mit Hochvoltsystem: Wurde mittlerweile eine Lösung gefunden?
WEC - Probleme mit Hochvoltsystem: Wurde mittlerweile eine Lösung gefunden?

Foto zur News: WRC Rallye Schweden 2025: Mehrere Führungswechsel! Evans an der Spitze
WRC - WRC Rallye Schweden 2025: Mehrere Führungswechsel! Evans an der Spitze

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2

Foto zur News: Be part of it: Green Hell Driving Days 2024
Sonst - Be part of it: Green Hell Driving Days 2024
 
Formel-1-Quiz

Auf welcher Strecke erzielte Stefan Johansson am 24.09.1989 seinen letzten Podestplatz?

Anzeige motor1.com