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Kwjat stinkig auf Perez: "Verzweifeltes, dummes Manöver"
Daniil Kwjat kann nicht nachvollziehen, was sich Sergio Perez bei seinem Manöver gedacht hat, doch der Mexikaner verteidigt seine Aktion: "Muss es versuchen"
(Motorsport-Total.com) - Die Strähne ist vorbei: Nach 15 Rennen in den Punkten blieb Sergio Perez in Monaco erstmals seit dem Ungarn-Grand-Prix 2016 ohne Zähler. Der Mexikaner erwischte einen rabenschwarzen Tag mit vielen Problemen, der in einer Kollision mit Daniil Kwjat (Toro Rosso) gipfelte. Wenige Runden vor dem Ende wollte Perez in der Rascasse am Russen vorbei, doch der schmiss die Tür zu - und war nach der Kollision vollkommen angefressen.
© xpbimages.com
Daniil Kwjat konnte im Spiegel schon die Verzweiflung von Sergio Perez sehen Zoom Download
"Dieser Kerl kam und hat mein ganzes Rennen ruiniert", schimpft Kwjat, der seinen Boliden eine halbe Runde später abstellen musste. Er lag zu diesem Zeitpunkt auf Rang neun und wollte die zwei Punkte einfach ins Ziel bringen, wie er sagt. Auf einen Angriff des Force India war er eigentlich eingestellt, denn er hatte Perez' Treiben zuvor intensiv beobachtet: "Ich wusste, dass er frischere Reifen hatte und versuchen würde, was er mit (Stoffel) Vandoorne gemacht hat."
Den McLaren-Piloten hatte er zuvor beim Safety-Car-Restart in Kurve 1 überholt, wodurch dieser in die Wand fuhr. Danach machte er sich auf die Verfolgung von Kwjat. "Ich war rund zwei Sekunden pro Runde schneller als Kwjat und Grosjean. Ich habe eine Lücke gesehen und bin hineingestochen", beschreibt es Perez aus seiner Sicht. "Leider war nicht genug Platz, weswegen wir uns leicht berührt haben. Dadurch habe ich sein und mein Rennen zerstört."
Perez: "Musste alles versuchen"
Perez musste danach mit einem Plattfuß an die Box kommen und kam am Ende auf Rang 13 ins Ziel - wie gewonnen, so zerronnen. Die Attacke auf Kwjat ging schief, doch er musste es probieren, wie der Mexikaner sagt: "Auf Platz neun oder zehn wäre ich nicht glücklich, wenn ich es mit neuen Reifen nicht probiert hätte. Also musste ich alles versuchen", sagt er.
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Für Kwjat ist das keine Erklärung. Perez habe keine Chance auf einen Versuch gehabt, weil er vor der Rascasse viel zu weit weg gewesen sei: "Ich habe einfach meine Linie verteidigt und er hat es von weit hinten versucht. Ich habe es nicht einmal kommen sehen. Ich habe einfach einen Schlag gespürt, und mein Rennen war vorbei", schüttelt der Russe den Kopf. "Es ist aber keine Überraschung, dass er in mich reingefahren ist, weil er wie ein Verzweifelter hinter mir agiert hat. Das hab ich in meinen Spiegeln gesehen."
Von seinem Team bekommt Perez nach dem Rennen Rückendeckung: "Er ist aggressiv, aber nicht rücksichtslos", meint Force-India-Geschäftsführer Otmar Szafnauer. "Normalerweise sitzen seine Attacken." Auch Kwjat zeigt sich etwas verwundert, "wieso ein so erfahrener Pilot, der um Podestplätze gekämpft hat, so ein verzweifeltes, dummes Manöver macht."
Stewards mit nutzloser Strafe
Eigentlich ist der Russe der Meinung, dass es nach der neuesten Richtlinie der Rennkommissare keine Strafe geben sollte, doch weil sein Rennen dabei zerstört wurde, sei eine Strafe in diesem Fall gerechtfertigt. Das sahen auch die Stewards so und brummten Perez eine 10-Sekunden-Zeitstrafe auf - nutzlos in seinem Fall. Zudem bekam er noch zwei Strafpunkte auf sein Strafenkonto, womit er bei fünf steht (ab zwölf innerhalb von zwölf Monaten gibt es eine Strafe).
Doch Perez' Rennen war ohnehin "ein Albtraum", wie er sagt. Schon in der ersten Runde beschädigte er sich den Frontflügel, wodurch er zu früh an die Box kommen musste und dann hinten im Feld im Verkehr steckte. Hinter Lance Stroll (Williams) schien er die Geduld zu verlieren. Als ihn sein Team warnte, dass er überholen müsse, weil sonst der Motor zu heiß wird, antwortete er: "Ihr habt mich aus Sicherheitsgründen reingeholt. Wen interessiert es, ob der Motor jetzt hochgeht?"
Kurz darauf konnte er Stroll jedoch überholen und dann auch schnell die Lücke zu Jolyon Palmer (Renault) zufahren und so das Potenzial des Autos zeigen. Auch den Briten überholte er aggressiv, genau wie später mit neuen Reifen Vandoorne. Mit Kwjat wollte er dasselbe machen - ein Fehler. "Sein Tag war ohnehin zerstört, aber er hat versucht, ein Held zu sein", sagt Kwjat, "aber selbst wenn es geklappt hätte, wäre er heute kein Held gewesen."