• 28. Mai 2017 · 21:11 Uhr

Jenson Button gibt sich (halb) einsichtig: "Sorry, Pascal!"

Der McLaren-Oldie rechtfertigt den Überholversuch mit Frust über die aussichtslose Situation am Feldende: "Habe es versucht" - Rennleitung verhängt sinnlose Strafe

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Jenson Button in einer ersten Reaktion die Rückspiegel der Formel-1-Autos für die Kollision mit Pascal Wehrlein beim Monaco-Grand-Prix am Sonntag verantwortlich gemacht und sich zu keiner Schuld bekannt hatte, rudert der McLaren-Oldie zurück. Mit scharfer Kritik des Deutschen im Ohr setzt er zu einer vagen Entschuldigung an: "Tut mir leid für Pascal." Er habe sich während der Szene erschrocken und sofort bei Streckenposten nach dem Wohl des Sauber-Fahrers erkundigt.

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Jenson Button entschuldigt sich beim Team deutlicher als bei Pascal Wehrlein Zoom Download

Wehrlein in Runde 57 mit einem wenig erfolgversprechenden Manöver in der Portier-Kurve attackiert zu haben, hält Button weiter für "eine Entscheidung, die vernünftig genug war". Der Brite betont, zu diesem Zeitpunkt schneller unterwegs gewesen zu sein als der Vordermann: "Ich wusste ja, dass seine Reifen ziemlich mitgenommen sein mussten", sagt er vor dem Hintergrund, dass er seinen Boxenstopp gemeinsam mit Wehrlein im ersten Umlauf des Rennens absolviert hatte.

Button wollte die Chance beim Schopfe packen, als Wehrlein die Tür auf der Außenbahn ein Stück auf ließ: "Ich hatte viel mehr Traktion, weil es auf dem Gummiabrieb kaum Grip gibt." Der Angriff erfolgte in einem Moment, in dem sich unter seinem Helm Frust angestaut hatte. Schließlich gurkte er auf dem letzten Platz dem Feld hinterher war zwar durch die Fünf-Sekunden-Strafe für den Ex-DTM-Champion virtuell vor Wehrlein, wurde aber durch ihn aufgehalten. Button wollte etwas tun.

"Es machte mein Rennen schwierig, weil er so langsam war. Als Rennfahrer ist es vertrackt, wenn man hinten rumfährt und es nicht probiert. Ich habe es probiert, aber es hat nicht geklappt", erklärt sich Button. Er bittet bei seinen Mechanikern, die schon das Qualifying-Wrack Stoffel Vandoornes wieder instandsetzen mussten, deutlicher um Absolution als bei Wehrlein: "Ich entschuldige mich bei meinem Team, dass ich an diesem Wochenende für noch mehr Kleinholz gesorgt habe."

Übrigens: Die Stewards sahen Button in der Schuld, weil Wehrlein in der Szene nach Durchlassen der Ferrari wieder auf die Rennlinie einbog und der McLaren-Mann ein Manöver ritt, das "unwahrscheinlich zu einem klaren Überholvorgang" geführt hätte. Wie die Offiziellen bekanntgaben, würde Button bei seinem nächsten Rennen mit drei Plätzen Rückversetzung in der Startaufstellung belegt. Allerdings wird er keines mehr fahren, wenn der etatmäßige Stammpilot Fernando Alonso in Kanada ins Cockpit zurückkehrt. Auch zwei Strafpunkte dürften Button wenig interessieren.

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