"Mein Fehler": Monaco-Rookie Ocon crasht und zahlt Lehrgeld
Esteban Ocon landet bei seiner Monaco-Premiere in der Leitplanke und vermasselt sich damit die Chance auf ein gutes Qualifying - Sergio Perez überzeugt erneut
(Motorsport-Total.com) - Bis zum Ende des dritten Freien Trainings hat sich Esteban Ocon bei seinem Premieren-Wochenende in Monaco eigentlich recht gut geschlagen. Der Franzose, der zuvor auch in keiner anderen Rennserie je im Fürstentum unterwegs war, leistete sich keine größeren Fehler. Doch dann übertrieb es der 20-Jährige im Schwimmbad und zerlegte seinen Force India in der Leitplanke. "Ich war sehr selbstbewusst und habe vielleicht etwas zu viel gepusht", gesteht er.
"Es war vielleicht nicht der richtige Moment, um zu 100 Prozent zu pushen", ist sich der Rookie bewusst und berichtet: "Ich habe die Leitplanke innen berührt, was ich an diesem Wochenende schon oft gemacht habe. Aber dieses Mal ist die Aufhängung gebrochen. Danach war ich nur noch Passagier." Durch den Fehler, den Ocon auf seine Kappe nimmt, war nicht nur sein Training vorzeitig beendet. Auch sein Qualifying war damit stark beeinträchtigt.
Das Team schaffte es zwar, das zerstörte Auto bis kurz vor Ende von Q1 wieder aufzubauen, doch Ocon kam anschließend nicht über Platz 16 hinaus und scheiterte damit bereits im ersten Qualifyingabschnitt. "Wenn alles so schnell gehen muss, dann kannst Du leider nicht auf die Details achten", berichtet Ocon und verrät: "Die Lenkung war etwas schief und der Grip war auch nicht mehr da."
Für das Rennen wird das Team diese Sachen nun beheben, und wegen der Strafe gegen Jenson Button darf Ocon immerhin von Platz 15 ins Rennen gehen. Doch selbst von dort aus dürfte es schwierig werden, auch im sechsten Saisonrennen wieder in die Punkte zu fahren. "Schauen wir mal", gibt sich Ocon dennoch optimistisch und erinnert daran, dass er ja theoretisch nur fünf Autos überholen muss, um es in die Punkte zu schaffen.
Er ist sich allerdings bewusst, dass das "nicht leicht" wird. Besonders bitter: Laut eigener Aussage ist es - serienübergreifend - sein erster Crash seit mehr als drei Jahren. "Seit Anfang 2014 ist mir das nicht mehr passiert", berichtet er. Immerhin hat das Team ihm seinen kleinen Ausrutscher schon verziehen. Mit einem Lachen erklärt er: "Mein Chefmechaniker hat mir gesagt: 'Wir lieben Dich immer noch!'"
Deutlich mehr Grund zur Freude gab es allerdings auf der anderen Seite der Garage. Sergio Perez schnappte sich Startplatz sieben, womit zumindest ein Force-India-Pilot auf Kurs ist, seine weiße Weste zu behalten und auch im sechsten Saisonrennen wieder zu punkten. Für ihn sei es mit Platz sieben "besser als erwartet" gelaufen. "Am ganzen Wochenende haben wir uns nicht wirklich gut gefühlt", verrät er.
"Aber wir haben eine Änderung am Set-up vorgenommen und eine gute Runde hinbekommen", freut sich ein Perez, der mit seiner Position "sehr zufrieden" ist. Im Rennen scheint es nun ein Kampf mit Carlos Sainz zu werden, der sich im Toro Rosso Platz sechs schnappte. "Ich hoffe, dass das nur an der Strecke liegt", erklärt er im Hinblick auf die Stärke der Jungbullen an diesem Wochenende.
"Monaco ist eine sehr spezielle Strecke, und sie waren hier immer gut. Hier waren sie immer besser als wir", erinnert er und erklärt: "Morgen wird es ein sehr langes Rennen, in dem alles passieren kann. Wir müssen einfach dafür sorgen, dass wir das Rennen beenden. Wenn wir das schaffen, dann wird es hier auch ein gutes Ergebnis." Sein Ziel ist, sich Sainz direkt beim Start zu schnappen - wohl die beste Möglichkeit in Monaco.