Haas-Pilot schimpft Lewis Hamilton: "Er war der Schlimmste"
Geisterfahrer Grosjean landete mit einem "unberechenbarem" Haas auf Platz acht, Teamkollege Magnussen fluchte wie ein Rohrspatz über eine Behinderung
(Motorsport-Total.com) - Haas-Fahrer Romain Grosjean hat als Achtplatzierter des Qualifyings zum Monaco-Grand-Prix am Samstag für eine Überraschung gesorgt. Der Franzose kam mit seinem Auto nach einem Dreher und Beinahe-Aus in Q1 besser klar als Teamkollege Kevin Magnussen (13.). Von seinem Abschneiden war er überrascht: "Der Wagen war unberechenbar, aber das lag an den Reifen", meint Grosjean. Er hatte die Session schon abgeschrieben: "Es sah in Q1 nicht so aus, als sollten wir es schaffen."
Grund war ein 180-Grad-Dreher in Mirabeau. Um wieder in Fahrtrichtung zu gelangen, rollte er abseits der Ideallinie als Geisterfahrer ein Stück den Berg hinauf, um nahe der Auslaufzone mit durchdrehenden Rädern zu wenden. Für alle anderen Manöver ist die Fahrbahn an dieser Stelle zu eng. Doch es kam Gegenverkehr. "Er hat mich angeschaut und ich ihn", meint Grosjean über den Toro-Rosso-Piloten, der erschrocken bremste. Die Rennkommissare gingen der Sache übrigens nicht nach und der Übeltäter alberte: "Er war überraschter. Ich wusste ja, dass ich falsche fahre."
Das Problem: "Die Hinterreifen haben bei dem U-Turn überhitzt. Das Auto war im Nirgendwo." Mit dem Ablaufen der Uhr rettete er sich trotzdem auf Rang zwölf und in Q2, wo er die Pneus zum Arbeiten bekam. Der Rest war eine Topleistung mit fadem Beigeschmack, denn Spaß hatte Grosjean nicht: "Es ist ein verdammter Mist die Reifen ins Temperaturfenster zu bekommen. Es ist so klein. Selbst wenn man alle Möglichkeiten hätte: Es ändert sich von einer Sekunde auf die andere."
Magnussen, der in Q1 als Neunter hatte aufhorchen lassen, ärgerte sich über Mercedes-Star Lewis Hamilton und eine Szene im zweiten Abschnitt, die ihm den Tag verhagelte: "Er hat in der letzten Kurve einen Fehler gemacht und wollte seine Reifen kühlen. Dann hat er nach vorne hin viel Platz gelassen. Ich war auf einer Runde, die mich gerade in Q3 gebracht hätte, und musste vom Gas", flucht der Däne über einen Vorfall in Rascasse, der im Qualifying so offenbar keine Seltenheit war: "Lewis war der Schlimmste, aber längst nicht der Einzige", grummelt ein frustrierter Magnussen.
Grosjean glaubt, dass er im Rennen kaum Perspektiven besitzt, das Ergebnis vom Samstag aus eigener Kraft zu verbessern: "Wenn ich eine Position gutmachen kann, wäre es gut. Dann darf ich einfach keinen Fehler machen." Mit dem Überholen in Monaco hat er nach Kleinholz in den vergangenen Jahren abgeschlossen: "Ich habe es ein paarmal probiert und jedes Mal einen Unfall gebaut. Das habe ich hinter mir." Ein nach eigenem Bekunden unter Wert geschlagener Magnussen will es indes darauf anlegen, sich zu verbessern.