• 26. Mai 2017 · 11:39 Uhr

Neue Autos in Monaco: "Hatte nie so viel Spaß in einem Auto"

Die Formel-1-Fahrer sind begeistert vom Zentimeter-Poker im Leitplankendschungel - Enorm spätes Bremsen möglich, Überholen wird zur Herkulesaufgabe

(Motorsport-Total.com) - Die novellierten Formel-1-Technikregeln sind nicht folgenlos geblieben, was den Piloten am Rande des Monaco-Grand-Prix am Gesicht abzulesen ist. Die schnelleren Boliden sorgten bereits nach den ersten Runden im Freien Training für breites Grinsen, wohin das Auge reicht. "So eine Menge Spaß hatte ich noch nie in einem Formel-1-Auto - wenn überhaupt in einem Rennwagen. Es ist beeindruckend, hier so schnell zu sein", schwärmt Haas-Mann Kevin Magnussen für die Stadtrundfahrt.

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So spät bremsen, dass man glaubt, in die Mauer zu fliegen: Willkommen in Monaco Zoom Download

Bestes Beispiel ist die Schwimmbadpassage. Die erste Schikane lässt sich mit Vollgas durchfahren, was in der Königsklasse zuvor nie denkbar war. Jetzt machen es mehr Abtrieb und Reifen mit mehr Haftung möglich. "Es ist verrückt", schüttelt Rückkehrer Jenson Button den Kopf und fühlt sich an Zeiten erinnert, als er mit Bridgestone-Pneus, Doppeldiffusor und einem auf der Strecke klebenden Auto Weltmeister wurde: "Ich saß seit sieben, acht Jahren nicht mehr in einem mit so viel Grip."

Mehr Kontrolle erfordert mehr Präzision, um in den Regionen der Besten mitzumischen. "Man darf überhaupt keinen Platz mehr lassen", meint Magnussen über das Heranfahren an die Leitplanken, das in Monaco immer extrem war, jetzt aber noch stärker ins Gewicht fällt. Button hat damit Probleme, schließlich ist er viel schmalere Autos gewöhnt: "Sie sind jetzt ganz anders und viel breiter."


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Hinzu kommt, dass die 2017er-Autos viel späteres Verzögern ermöglichen. "Wo ich derzeit bremse - da habe ich das Gefühl, ich würde in der Mauer landen", meint Button. "Dann kriege ich die Kurve. Ich kapiere es nicht. Es scheint physikalisch unmöglich." Der Clou ist, dass die Vorderräder auf der Bremse weniger rotieren als noch im Vorjahr und dadurch das Untersteuern minimiert wird.

Romain Grosjean findet, dass die Unterschiede im Vergleich zum Vorjahr sonst nur beim Saisonauftakt in Melbourne so deutlich geworden wären: "Monaco ist die Strecke, auf der wir am meisten zugelegt haben", meint der Franzose, erwähnt jedoch den Haken: Mehr Tempo und breitere Boliden lassen es undenkbar erscheinen, im Leitplankendschungel zu überholen. Da hilft DRS nicht viel. "Wenn wir Seite an Seite fahren, bleiben 40 Zentimeter Platz. Das wird nicht einfach", befürchtet Grosjean.

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