"Schneller als erwartet": Fliegen- kämpft gegen Schwergewicht
Sergio Perez erklärt, wie sich Force India als stärkstes Mittelfeldteam positionieren konnte und ob vielleicht sogar Red Bull zittern muss? - "Potenzial maximiert"
(Motorsport-Total.com) - 19 Punkte trennen Force India von Red Bull vor dem sechsten Saisonrennen in Monaco. Die Punktehamster holten in Spanien das bisher beste Teamergebnis in diesem Jahr mit den Rängen vier und fünf. Sergio Perez fehlt auf Rang sieben ein einziger WM-Punkt auf Max Verstappen. Die Bullen spüren den Atem der rosa Renner also bereits im Nacken. Gibt es einen Grund, warum der Grand Prix in Monaco kein gutes Wochenende für Force India werden sollte?
"Nein, außer dass wir hier eben in Monaco sind. Fehler können hier sehr schnell passieren", weiß Perez aus eigener Erfahrung - er überstand einen heftigen Abflug 2011. "Entweder kann es sehr gut oder sehr schlecht werden. Ich wüsste nicht, warum wir hier nicht konkurrenzfähig sein sollten." Das Team, das die Optik des Boliden vor dem Wochenende etwas abgeändert hat, kam 2017 mit beiden Boliden immer ins Ziel - und immer in die Punkteränge. Das gelang keiner anderen Mannschaft. 53 Zähler hat man demnach bereits auf dem Konto.
In Spanien lieferte die Truppe eine B-Version des VJM10 ab. Wie sich das Upgrade auf die Leistung des Autos auswirkt, kann Perez derzeit noch nicht gänzlich einschätzen. "Wir haben einen guten Schritt gemacht. Aber es scheint, dass uns noch Wissen darüber in Spanien gefehlt hat." Dennoch konnte man bereits im Barcelona-Qualifying mit den Plätzen acht und zehn im Mittelfeld mithalten - rund zwei Sekunden fehlten allerdings auf die Spitze. "Schon im Qualifying konnten wir unsere Pace des gesamten Wochenendes übertreffen."
Perez: "Das Team übererfüllt die Erwartungen derzeit"
Perez mahnt jedoch: "Wir müssen noch mehr verstehen. Das Upgrade war nicht einfach ein Paket, dass man aufs Auto geschraubt hat. Es war in vielen Bereichen Detailarbeit. Was die Pace betrifft, haben wir definitiv einen Schritt gemacht. Barcelona ist normalerweise unsere schwächste Strecke, daher denke ich, dass wir einen guten Schritt gemacht haben. Monaco ist wiederum ganz anders. Ich denke, dass wir hier konkurrenzfähig sein werden", hofft der Mexikaner, der im Vorjahr den dritten Platz für die Inder im Fürstentum holen konnte.
Entwickelt sich hinter dem Duell Mercedes-Ferrari um die Spitze gar ein zweiter Kampf um den dritten Platz in der Weltmeisterschaft? "Ich bin einen Punkt von Verstappen entfernt und drei von Ricciardo - die haben aber ein Auto, das im Durchschnitt auf jeder Strecke möglicherweise eine Sekunde schneller ist als unseres. Das zeigt, dass das Team mit unserer Pace die Erwartungen derzeit übererfüllt." Es sei definitiv das Ziel, Red Bull zu schlagen, obwohl Perez zugeben muss, dass die Bullen doch recht weit weg sind.
Williams, Toro Rosso und Renault können derzeit jedenfalls nicht mitziehen. "Ich denke, dass das Team einfach gut arbeitet. Wir wissen, wo unsere Schwächen liegen. Das betrifft vor allem die Pace." Auch die Zuverlässigkeit spricht der 27-Jährige an. "Es ist wirklich toll, wenn man sich unseren Rekord von 15 Punkteergebnissen in Folge ansieht. Das bedeutet sehr viel. Normalerweise hatten wir in diesen 15 Rennen nicht immer die Pace, um in die Punkteränge zu fahren. Mit verschiedenen Strategien oder Unfällen konnten wir unser Potenzial maximieren." Seit dem Deutschland-Rennen 2016 ist Perez Dauergast in den Top 10.
Perez lobt die Arbeit seiner Truppe und möchte in Monaco noch einen Schritt draufsetzen. Beim sechsten Antritt auf einer seiner absoluten Lieblingsstrecken soll das zweite Podium herausspringen. Seine Bilanz mit Force India weist einen klaren Aufwärtstrend auf: Ausfall 2014, Siebter 2015 und Dritter 2016. "Wenn wir uns weiterhin so übertrumpfen, dann kann vieles passieren. Speziell an diesem Wochenende kann alles passieren."