Ricciardo nach Monaco-Drama 2016: "Habe Rechnung offen"
Der Australier kann über eine der bittersten Stunden seiner Karriere lachen: Wieso es bei Red Bull keine Prügelstrafe gibt und er an eine weitere Siegchance glaubt
(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo will sich und das Red-Bull-Team am kommenden Wochenende für den verschenkten Monaco-Sieg 2016 entschädigen. Wie der Australier im Vorfeld des Formel-1-Klassikers erklärt, hätte er an der Cote d'Azur etwas zu erledigen. "Natürlich habe ich wegen des vergangenen Jahres eine Rechnung offen", meint Ricciardo und zieht aus seiner Vorgeschichte eher Motivation als Beunruhigung: "Ich bin mit einem guten Gefühl angekommen. Ich habe weiter viel Selbstvertrauen."
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Daniel Ricciardo möchte für das Monaco-Debakel des Vorjahres entschädigen Zoom Download
Die Ereignisse vor zwölf Monaten könnten das Gegenteil vermuten lassen: Damals befand sich Ricciardo auf dem besten Wege, das Rennen zu gewinnen, ehe er für einen Wechsel von Intermediates auf Trockenreifen an die Box kam. Als er bei der Crew vorfuhr, waren aber keine Pneus da. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis das Auto abgefertigt war. Lewis Hamilton schlüpfte am Boxenausgang an Ricciardo vorbei, anschließend biss er sich am Briten trotz wilder Handzeichen die Zähne aus.
Ricciardo war damals bedient und warf seinem Team anschließend an den Kopf, "zwei Rennen hintereinander gefickt" worden zu sein - denn schon zuvor in Barcelona hatte ihm ein Strategiefehler den Sieg gekostet. Das böse Blut von 2016 ist längst geronnen und der Strahlemann hat sein Lachen wiedergefunden. Sogar, wenn es um die besagte Boxenstopp-Szene und ihre Folgen geht: "Klar, Prügeltechnik der alten Schule mit großen Holzteilen", scherzt Ricciardo über Gegenmaßnahmen.
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2017 findet der Grand Prix von Monaco zum 64. Mal als Bestandteil der Formel-1-WM statt. Die erste Auflage wurde 1950 ausgetragen; seit 1955 ist Monaco ununterbrochen Station des Rennkalenders. Fotostrecke
Red Bull wurde tatsächlich tätig: Um Missverständnisse im hektischen Funkverkehr auszuschließen, wurden in der Box Monitore für die Kommunikation mit den Mechanikern installiert. Seitdem hat sich bei den Österreichern der peinliche und folgenschwere Fauxpas nicht wiederholt - allerdings auch nicht die exzellente Form und die Pole-Position, über die Ricciardo damals verfügte.
Im Gegensatz zu Designguru Adrian Newey will der er nicht ausschließen, dass sich der positive Teil der Geschichte erneut so zuträgt: "Abwarten und Tee trinken", kommentiert Ricciardo seine Monaco-Aussichten und hofft auf neue, teilweise Monaco-spezifische Teile am RB13, die auf das offenbar überbewertete Barcelona-Update folgen. Er will Ferrari und Mercedes attackieren: "Hoffentlich bringen sie mehr als vor zwei Wochen und uns näher an die Topautos heran. Ich hoffe es, aber ist kaum vorherzusagen."