• 15. Mai 2017 · 12:17 Uhr

Sebastian Vettel: Warum wurde "Plan C" nicht umgesetzt?

Am Ferrari-Boxenfunk war gegen Rennende von einem "Plan C" die Rede, umgesetzt wurde dieser aber nicht - Sebastian Vettel: "Wir waren uns nicht sicher"

(Motorsport-Total.com) - Als Sebastian Vettel beim Grand Prix von Spanien in Barcelona in Runde 44 von Lewis Hamilton überholt wurde, war das Rennen noch nicht verloren. Nur zwei Runden später beanstandete Hamilton am Mercedes-Funk Hinterreifen, die überhitzen. Vettels lapidarer Kommentar am Ferrari-Funk: "Das hätten sie vor ein paar Runden tun können, als er noch hinter mir war!"

Vettels Rückstand wuchs in den nächsten zehn Runden auf 4,3 Sekunden an, neun Runden waren noch zu fahren. Nach hinten hatte er über eine Minute Luft auf den drittplatzierten Daniel Ricciardo. Zeit genug also, ohne Platzverlust noch einmal an die Box zu kommen und von Medium auf Soft zu wechseln - um nach einer etwaigen Safety-Car-Phase im finalen Showdown gegen Hamilton mit frischeren Reifen voll attackieren zu können.

Am Ferrari-Funk war in jener Phase von einem "Plan C" die Rede. Vettel erklärt: "Wir hatten einen riesigen Vorsprung auf Daniel, also hätten wir alles tun können. Wir waren uns aber nicht sicher. Natürlich haben wir intensiv darüber diskutiert, noch etwas zu probieren."

Hätte Vettel unmittelbar nach dem Überholmanöver Reifen gewechselt, wären seine Soft-Pirellis für die letzten 22 Runden um acht Runden frischer gewesen als jene von Hamilton. Allerdings hätte er auch pro Runde eine volle Sekunde gutmachen müssen, um wieder an den führenden Mercedes ranzukommen - und in den letzten Runden wären seine Reifen aufgrund der Aufholjagd wohl zu sehr am Limit gewesen, um wirklich attackieren zu können.

Je länger Ferrari den Plan-C-Stopp also nicht umsetzte, desto mehr Sinn machte es, damit möglichst lange zu warten. Denn je später der Stopp, desto größer der Reifenvorteil bei einem etwaigen Safety-Car-Restart - freilich vorausgesetzt, dass nicht Mercedes auch reagiert. Schließlich hätte man Hamilton einfach eine Runde nach Vettel reinholen können, um das Risiko zu eliminieren.

"Wir hofften, dass Lewis gegen Ende mit den Reifen in Probleme geraten würde", erklärt Vettel. "Aber gegen Ende des Rennens liegt normalerweise viel Gummiabrieb, und da halten die Reifen länger. Also kam er gut durch. Wir haben versucht, ihn unter Druck zu setzen, aber ich kam nicht nahe genug ran."

Spätestens ab etwa Runde 60 war klar, dass Ferrari den Plan C eines zusätzlichen Boxenstopps nicht mehr umsetzen würde. Denn selbst wenn dann noch ein Safety-Car auf die Strecke gekommen wäre, wäre das Rennen wahrscheinlich unter Gelb zu Ende gegangen.

Letztendlich hätte es so oder so keinen Unterschied gemacht. Vettel kam 3,5 Sekunden hinter Hamilton ins Ziel.

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer
Foto zur News: Die Formel-1-Fahrer 2026
Die Formel-1-Fahrer 2026

Foto zur News: Die Formel-1-Fahrer 2025
Die Formel-1-Fahrer 2025

Foto zur News: Die letzten 20 Formel-1-Rennen mit einer roten Flagge
Die letzten 20 Formel-1-Rennen mit einer roten Flagge

Foto zur News: Siege der aktuellen Formel-1-Fahrer von ihren schlechtesten Startplätzen
Siege der aktuellen Formel-1-Fahrer von ihren schlechtesten Startplätzen
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Verlorene Siegchance? Frust bei Russell und Norris nach Strategieflop
Verlorene Siegchance? Frust bei Russell und Norris nach Strategieflop
Foto zur News: Ralf Schumacher: "Was ich an Max cool finde ..."
Ralf Schumacher: "Was ich an Max cool finde ..."

Foto zur News: Hamilton statt Sainz: Macht Ferrari einen Fehler?
Hamilton statt Sainz: Macht Ferrari einen Fehler?

Foto zur News: "Jetzt kommt wieder der alte Verstappen zum Vorschein"
"Jetzt kommt wieder der alte Verstappen zum Vorschein"
Formel-1-Quiz

Johnny Herbert fuhr in der Formel 1 wie viele Führungsrunden?

Anzeige motor1.com