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Vom Winde verweht: Renault-Pace wie weggeblasen
Am Freitag sah Renault noch wie ein sicherer Kandidat auf Q3 aus, doch am Samstag war von der guten Pace nichts mehr zu sehen - Piloten hadern mit Bedingungen
(Motorsport-Total.com) - Am gestrigen Trainingsfreitag lagen die beiden Renault von Nico Hülkenberg und Jolyon Palmer noch vielversprechend auf den Rängen sieben und acht, doch im heutigen Qualifying zum Formel-1-Rennen in Spanien war die Performance wie weggeblasen - wortwörtlich. Hülkenberg landete auf einem enttäuschenden 13. Platz, Teamkollege Palmer schied sogar wieder einmal in Q1 aus und wurde 17.
Bei Renault schiebt man die plötzliche Verschlechterung auf die äußeren Umstände: "Die Bedingungen haben sich verändert. Unser Auto ist immer sehr anfällig, wenn der Wind zunimmt. Jetzt ist es definitiv windiger als gestern und heute Morgen noch", erklärt Hülkenberg die Situation. Auch war es am heutigen Nachmittag heißer - und all die Szenarien zusammen sind nicht gut für den Renault.
"Wir verlieren Grip, und dadurch sehen wir nicht mehr so gut aus", seufzt der Deutsche. Die Konkurrenz sei dabei nicht unbedingt schneller gewesen. "Wir waren langsamer", so Hülkenberg. Das trifft vor allem auf Palmer zu, der wieder einmal ein verwachstes Qualifying hatte und so langsam zusehen muss, dass er Leistung bringt. Heute fehlten ihm wieder drei Zehntelsekunden auf seinen Teamkollegen, was am Ende eben den Unterschied zwischen Q1 und Q2 ausmacht.
Der Brite hadert: "Ich weiß nicht, was los war. Die Pace ist einfach weg. Gestern war ich glücklich und habe mich gut gefühlt, aber heute ist es weg", seufzt er. "Ich bin echt verwirrt. Es fühlte sich im Auto nicht gut an. Ich bin keine schlechte Runde gefahren, aber es war keine Pace da." Woran das liegt, da sind bei ihm nur Fragezeichen im Kopf: Dass die Bedingungen so einen Unterschied machen, glaubt er nicht, auch am Set-up könne es kaum liegen.
"Es ist unüblich, dass man im zweiten Training viel schneller fährt als im dritten Training oder im Qualifying", sagt er angesichts der Tatsache, dass er gestern vier Zehntelsekunden schneller fahren konnte. Und eigentlich war der Renault bisher ein Qualifying-Monster - heute aber nicht. "Ich konnte nie in das Fenster kommen und den richtigen Grip aufbauen", so Palmer.
Für morgen muss Renault schon tief in die Trickkiste greifen. Im Rennen war der Bolide meist kein guter Dienstwagen, sodass es für die beiden Piloten auf dem überholfeindlichen Kurs schwierig werden könnte. Palmer überlegt, ob er nicht vielleicht sogar das Auto umbauen und aus der Boxengasse starten soll. "Dann verlieren wir einfach die drei Startplätze", winkt er ab.
Doch Aufgeben kommt nicht infrage: "Es ist ein langes Rennen, und alles kann passieren", sagt der Brite. Auch Hülkenberg stimmt angesichts der guten Longruns-Pace vom Freitag zu: "Wir werden alles versuchen und kämpfen", so der Deutsche, der sich einen anderen Tag gewünscht hätte: "Hier wäre ein Wochenende gewesen, wo sich ein richtig gutes Qualifying ausbezahlen kann."