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Grosjean kontert Palmer: Vorne passiert so etwas nicht ...
Jolyon Palmer bekräftigt seine Kritik an Romain Grosjean nach dem Unfall in Sotschi - Der Franzose nimmt die Schuld auf sich, stichelt damit aber auch gegen Palmer
(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Russland war für Romain Grosjean und Jolyon Palmer bereits in der ersten Kurve vorbei. Die beiden kollidierten, woraufhin vor allem der Renault-Pilot stocksauer war und Grosjean vorwarf, sein Gehirn nicht eingeschaltet zu haben. Die Rennkommissare sahen sich den Vorfall nach dem Rennen an und werteten ihn als normalen Rennunfall. Eine Strafe gab es für keinen der beiden. Abgehakt ist die Sache vor dem Europaauftakt in Barcelona damit allerdings noch nicht.
"Für mich ist ziemlich klar, was passiert ist - vor allem, wenn man sich die Wiederholungen ansieht", bekräftigt Palmer seine Kritik noch einmal. Für ihn ist es daher eine "merkwürdige Logik" der Stewards, keine Strafe gegen Grosjean auszusprechen. "Einige Regeln gelten für ihn, für andere Fahrer aber nicht", stichelt der ehemalige GP2-Champion, für den die Schuldfrage relativ eindeutig ist.
"Ich wollte in Sotschi nicht crashen. Das ist aber schwierig, wenn du außen und innen ein Auto hast. Ich konnte lediglich versuchen, das Auto außen nicht zu erwischen", schildert Palmer die Situation noch einmal. Daher habe er sich darauf verlassen müssen, dass Grosjean innen genug Platz lässt. "In Sotschi ist es in der ersten Kurve immer eng", ärgert er sich über die aggressive Fahrweise des Franzosen.
"Wenn Du Dich auf Platz 20 qualifizierst, dann setzt Du natürlich auf einen aggressiven Start", verteidigt sich Grosjean, der die Sache insgesamt aber trotzdem - wenig überraschend - etwas anders sieht. "Es ist meine Schuld, denn ich habe mich als 20. qualifiziert", erklärt der Haas-Pilot mit einem Grinsen und ergänzt dann vielsagend: "In den ersten drei oder vier Reihen passiert so etwas nicht ..."
Mit anderen Worten: Palmer zählt für ihn zu den weniger talentierten Piloten im Feld. Er geht davon aus, dass ihm die Topfahrer in der gleichen Situation den nötigen Platz gelassen hätten. "Die Regeln besagen, dass Du eine Autobreite Platz lassen musst, wenn ein Auto neben Dir ist", erinnert er. Das habe Palmer in der ersten Kurve in Russland allerdings nicht berücksichtigt.
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Ein klärendes Gespräch gab es zwischen den beiden bisher übrigens noch nicht. "Wir sind zusammen zu den Stewards gegangen. Es hätte aber keinen Sinn ergeben, miteinander zu sprechen", winkt Grosjean ab und erklärt mit einem Augenzwinkern: "Ich qualifiziere mich dieses Mal einfach besser." Palmer erklärt derweil, dass er von all seinen Gegnern erwartet, dass sie fair fahren und die Regeln beachten.
Haas-Teamchef Günther Steiner bemüht sich derweil übrigens als Stimme der Vernunft und erklärt, dass die Rennkommissare in seinen Augen die "richtige Entscheidung" getroffen haben. "Niemand hat dabei etwas gewonnen", erinnert er und spricht sich generell für weniger Strafen in der Königsklasse aus. Es bleibt abzuwarten, ob sich die beiden Streithähne auch in Barcelona wieder auf der Strecke begegnen werden ...