• 11. Mai 2017 · 11:42 Uhr

Barcelona-Facts: Alles, was du wissen musst!

War Pastor Maldonados Sieg 2012 eine Verschwörung? Warum bringt Pirelli die härtesten Reifen? Alle wichtigen Infos vor Spanien jetzt rausfinden!

(Motorsport-Total.com) - Am Freitag beginnt mit dem ersten Freien Training der Grand Prix von Spanien in Barcelona. Der Circuit de Barcelona-Catalunya ist 4,655 Kilometer lang und seit 1991 fester Bestandteil des Formel-1-Kalenders. Den Streckenrekord hält Fernando Alonso mit einer Bestzeit von 1:14.648 Minuten (2006 auf Renault), allerdings noch auf der alten Streckenversion ohne Schikane.

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Pirelli-Infografik zum Grand Prix von Spanien in Barcelona 2017 Zoom Download

Mit dieser Artikelreihe, die 2017 jeden Mittwoch oder Donnerstag vor einem Grand Prix erscheint, wollen wir unsere Leser standardisiert über die wichtigsten Facts vor dem Rennwochenende informieren. Welche Reifen hat Pirelli für die Teams im Angebot? Was hat sich an der Strecke seit dem letzten Rennen verändert? Wer sind die von der FIA nominierten Rennkommissare? Und wo liegen die DRS-Zonen zum Überholen?

Darüber hinaus bieten wir in den sogenannten "FIA-Fast-Facts" (eine diesem Artikel angefügte Fotostrecke) begleitende Informationen. Etwa: Was hat es mit Pedralbes auf sich, wo 1951 der erste Grand Prix von Spanien ausgetragen wurde? Oder: Warum hat Niki Lauda aus dem Jahr 1974 eine besondere Beziehung zum Jarama-Kurs in der Nähe von Madrid?

Für die Antworten jetzt durchklicken!

Reifen

Erstmals in dieser Saison stattet Pirelli die Teams mit den drei härtesten Mischungen der Formel-1-Reifen-Range aus. Gefahren werden der P Zero Orange (hart), der P Zero White (medium) sowie der P Zero Yellow (soft). Diese Wahl ist den bekannt hohen Belastungen geschuldet, denen die Reifen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya standhalten müssen. Sie werden nicht nur durch die berühmten langen und schnellen Kurven verursacht, sondern auch durch den rauen Asphalt und die hohen Temperaturen. Als häufig genutzte Teststrecke - die Teams absolvierten zu Beginn des Jahres bereits zwei Sessions vor Ort - ist der Kurs in Barcelona den Rennställen bestens bekannt.

Reifen-Key-Facts

Viele Teams werden neue Versionen der 2017er-Autos präsentieren. Dabei reicht das Spektrum der Veränderungen von einigen Optimierungen bis zur kompletten Neugestaltung des Boliden. Das kann dazu beitragen, dass sich das Verhalten der Reifen - verglichen mit den Tests - verändert.

Während der Tests betrug der Unterschied zwischen der soften und der mittelharten Mischung über 1,5 Sekunden. Dieser Abstand wird sich wahrscheinlich verringern.

Der linke Vorderreifen wird am stärksten beansprucht. Aufgrund der bekannt hohen Abriebs- und Verschleißwerte ist mehr als ein Boxenstopp zu erwarten.

Die Autos fahren mit hohem Abtrieb, wodurch enorme Längs- und Querkräfte auf die Reifen wirken.

Nach dem Rennen setzt Pirelli sein Testprogramm am Dienstag und Mittwoch mit Renault und Toro Rosso fort.

Die harte Mischung kommt erstmals in diesem Jahr zum Einsatz.

Es ist das letzte Rennen mit identischen Reifenkontingenten für sämtliche Fahrer: sieben Sätze der weichsten nominierten Mischung, vier Sätze der mittelharten Mischung sowie zwei Sätze der härtesten Mischung.

Erforderlicher Mindestdruck der Reifen am Start: 22,5 psi (Vorderreifen), 20,0 psi (Hinterreifen).

Limit für den Reifensturz: -3,50 Grad (Vorderreifen), -2,00 Grad (Hinterreifen).

Mario Isola, Leiter Automobilsport von Pirelli

"Der Große Preis von Spanien 2017 ist das letzte Rennen, für das wir die Reifenkontingente festgelegt haben. Ab dem Großen Preis von Monaco bestimmt jeder Fahrer wieder selbst, wie viele Reifensätze er von jeder der drei nominierten Mischungen erhält. Die Strecke von Barcelona ist uns allen sehr gut bekannt. Doch infolge der aerodynamischen Weiterentwicklung der Autos sowie den in Spanien erstmals eingesetzten jüngsten Neuerungen hat sich die Performance nochmals erhöht. Der Reifenverschleiß kann dadurch höher sein als bei den Tests zu Beginn des Jahres. Zudem können wir davon ausgehen, dass es erheblich wärmer sein wird als im Februar."

Strecke & Sicherheit

An den Ausgängen der Kurven 10, 13 und 15 wurde der Kunstrasen entfernt. Stattdessen wurden jeweils 50 Millimeter hohe Randsteine angebracht.

Am Ausgang von Kurve 12 wurde der Kunstrasen ebenfalls entfernt. Der betonierte Bereich wurde in der Breite verkleinert und stattdessen das Kiesbett vergrößert.

Für die MotoGP wurde vor der Schikane (Kurven 14/15) eine neue Schikane installiert. Die Randsteine am Scheitelpunkt sind mit 25 Millimeter Tiefe negativ und sollten die Formel-1-Autos nicht beeinträchtigen.

DRS-Zonen

Beim Grand Prix von Spanien gibt es zwei DRS-Zonen. Der Aktivierungspunkt von DRS-Zone 1 liegt 40 Meter nach Kurve 9, der zweite 157 Meter nach Kurve 16. Ob DRS ausgelöst werden darf, entscheidet sich am jeweiligen Detektionspunkt. Dieser liegt für DRS-Zone 1 86 Meter vor Kurve 9 und für DRS-Zone 2 genau auf der Safety-Car-Linie. Beträgt der Rückstand auf das vorfahrende Auto an einem der beiden Detektionspunkte weniger als eine Sekunde, darf DRS in der darauf folgenden Zone aktiviert werden.

Boxengassen-Speedlimit

80 km/h für Freie Trainings, Qualifying und Rennen. Ohne Ausnahmen.

FIA-Rennkommissare

Garry Connelly ist Direktor des Globalen und Australischen Instituts für Motorsport-Sicherheit sowie Mitglied des FIA-Motorsport-Weltrats. Im Motorsport engagiert er sich seit 1960. Als langjähriger Rallye-Fahrer hatte er maßgeblichen Anteil daran, die Rallye-WM ab 1988 nach Australien zu bringen. Er war dort bis 2002 Chef des Organisationskomitees und Rennleiter. Seit 1989 ist er FIA-Kommissar für die Rallye-, Tourenwagen- und Formel-1-WM.


Ferrari: Detailblick auf den Spanien-Grand-Prix

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Nish Shetty ist Richter des Internationalen Berufungsgerichts der FIA und Funktionär in seinem Heimatland Singapur. Beim Grand Prix von Singapur ist er der nationale FIA-Kommissar. Zudem ist er im Motorsportverband von Singapur als Rechtsbeistand und Komiteemitglied engagiert. Abseits des Motorsports ist er Leiter für die Schlichtung internationaler Auseinandersetzungen im Raum Südostasien bei der Kanzlei Clifford Chance.

Tom Kristensen aus Dänemark ist mit neun siegen der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte der 24 Stunden von Le Mans. Erst 2014 erklärte er seinen Rücktritt. Kristensen fuhr in seiner aktiven Zeit Formelautos, Tourenwagen und testete sogar Formel 1. Am erfolgreichsten war er jedoch im Sportwagen. Für das Joest-Team gewann er 1997 erstmals in Le Mans. Nach zwei Jahren auf BMW gewann er Le Mans ab 2000 für Joest-Audi dreimal hintereinander. 2003 triumphierte er auf Bentley. Alle Le-Mans-Siege danach feierte Kristensen wieder mit Audi. 2013 wurde er zudem Langstrecken-Weltmeister.

Der vierte Rennkommissar für Barcelona wird vom nationalen Verband in Spanien gestellt.

Eine Runde mit Romain Grosjean

"Barcelona ist eine sehr anspruchsvolle Strecke. Es gibt einige sehr schnelle Kurven, etwa im ersten Sektor. Dann gibt es aber auch einige sehr langsame Stellen, zum Beispiel den letzten Sektor. Normalerweise ist Barcelona eine gute Referenzstrecke für die Qualität des Autos, weil hoher Anpressdruck bei hohen Kurvengeschwindigkeiten gefragt ist, aber auch hoher mechanischer Grip in den langsamen Kurven."

"Wir Fahrer kennen Barcelona wahrscheinlich besser als jede andere Strecke der Welt. Ich kenne jede Kurve blind. Erst kommt die lange Start- und Zielgerade, dann die ersten zwei Kurven, einmal rechts, einmal links. In die nimmt man möglichst viel Geschwindigkeit mit. Und dann kommt schon die berühmte Kurve 3, die mit den neuen Autos voll geht."


Verstappen verrät Ideallinie in Barcelona

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Max Verstappen konnte 2016 überraschend den Grand Prix von Spanien gewinnen, ein Jahr später zeigt er beim Trackwalk die wichtigsten Stellen Weitere Formel-1-Videos

"In Kurve 4 blockieren häufig die Vorderräder. Die Haarnadel in Kurve 5 rein, den Hügel runter, ist ganz schön schwierig, weil man den Ausgang erst spät sieht. Kurve 7/8 den Hügel rauf, dann die sehr schnelle Kurve 9, wo es am Ausgang einen neuen Randstein gibt. Kurve 10 ist eine Haarnadel, sehr schwierig anzubremsen."

"Die Kurven 11 bis 15 kommen einem fast vor wie eine einzige Kurve. Es ist ein zusammengehöriger Komplex, und es ist sehr schwierig, darin einen guten Fluss zu finden. Da muss die Balance passen. Die letzte Kurve ist dann Kurve 16. In der möchte man so Vollgas wie möglich fahren, um die Geschwindigkeit auf die lange Start- und Zielgerade mitzunehmen. Dann steht am Ende eine gute Rundenzeit."

Zeitplan und Teilnehmer der FIA-Pressekonferenzen

Donnerstag, 15:00 Uhr:
Fernando Alonso (McLaren)
Carlos Sainz (Toro Rosso)
Sebastian Vettel (Ferrari)
- - -
Marcus Ericsson (Sauber)
Lewis Hamilton (Mercedes)
Max Verstappen (Red Bull)

Freitag, 16:00 Uhr:
Cyril Abiteboul (Renault)
Robert Fernley (Force India)
Toto Wolff (Mercedes)
- - -
Maurizio Arrivabene (Ferrari)
Christian Horner (Red Bull)
Monisha Kaltenborn (Sauber)

Unmittelbar nach Qualifying und Rennen:
Die Top 3 des Qualifyings beziehungsweise Rennens.

Formel-1-Talk vor dem Grand Prix von Spanien

Wurde Frank Williams der Sensationssieg von Pastor Maldonado im Jahr 2012 von Bernie Ecclestone zum 70. Geburtstag geschenkt? Dieser Verschwörungstheorie gegen unser Chefredakteur Christian Nimmervoll sowie die Moderatoren Kevin Scheuren und Ole Waschkau in der aktuellen Ausgabe des Formel-1-Talks "Starting Grid" (Hier geht's zum Audio-Player!) von unserem Kooperationspartner meinsportradio.de auf den Grund. Natürlich werden in der einstündigen Show alle weiteren Hintergründe vor dem Rennwochenende in Barcelona beleuchtet. Jetzt reinhören oder Podcast für unterwegs downloaden!

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