• 08. Mai 2017 · 21:20 Uhr

Wie schnell sind die neuen Formel-1-Autos wirklich geworden?

2015 setzten sich die Teams das Ziel, mit den Regeln ab 2017 die Pole-Zeit in Spanien um fünf Sekunden zu drücken: Die Analyse zeigt, wie schnell die Autos wirklich sind

(Motorsport-Total.com) - Vor zwei Jahren legten die Teams fest, dass die Autos ab 2017 durch das neue Reglement um fünf Sekunden schneller sein sollten als 2015. Als Richtmarke wurde dabei der Circuit de Barcelona-Catalunya hergenommen. Zielzeit: 1:19.681 Minuten - denn die Pole holte Nico Rosberg vor zwei Jahren mit einer Bestmarke von 1:24.681.

Foto zur News: Wie schnell sind die neuen Formel-1-Autos wirklich geworden?

Die neuen Boliden sind deutlich schneller als ihre Vorgänger Zoom Download

Nach den Wintertests könnte man sagen, dass das Ziel durch Kimi Räikkönens Bestzeit (1:18.635) längst erreicht wurde, aber halt: Während der Ferrari-Pilot bei seiner Runde auf einer der weichsten Reifenmischungen unterwegs war, setzt Pirelli beim Rennwochenende auf die härtesten Pneus. Dazu kommt, dass die niedrigen Temperaturen der Wintertests besser Zeiten zulassen und Räikkönen sogar untergewichtig fahren hätte können. Zur Erinnerung: Auch die Testbestzeit 2015 (1:22.792) war um fast zwei Sekunden schneller als die Pole-Zeit dieses Jahres.

Vielleicht hilft ein Blick auf die bisherigen Rennwochenenden in dieser Saison, um herauszufinden, ob das Ziel auf anderen Strecken erreicht wurde. Die Antwort: nicht ganz. Im Durchschnitt waren die Autos auf einer Qualifying-Runde 3,991 Sekunden schneller - oder in Prozenten ausgedrückt: 4,3 Prozent schneller als ihre Vorgänger 2015.

Autos bisher im Schnitt um 3,9 Sekunden schneller

Beim Saisonauftakt in Melbourne war der Unterschied mit 4,139 Sekunden am größten. Das sind 4,8 Prozent. In Sotschi fiel die Verbesserung mit 4 Prozent am geringsten aus. Die Pole-Zeit war also um 3,8 Sekunden schneller. In Spanien wäre das Ziel eine Verbesserung um 5,9 Sekunden, was im Vergleich zu den bisherigen Rennen etwas aus dem Rahmen fällt. Zumindest aber knackte man alle bisherigen Rundenrekorde, wodurch auch die Zahlen belegen, dass es sich um die schnellsten Formel-1-Boliden aller Zeiten handelt.

Foto zur News: Wie schnell sind die neuen Formel-1-Autos wirklich geworden?

Hamilton-Pole: In Australien war die neue Formel 1 bisher am schnellsten Zoom Download

In China war die Verbesserung am knappsten, als Hamilton den im Grand Prix 2004 aufgestellten Rundenrekord von Michael Schumacher um nur 0,6 Prozent (0,560 Sekunden) unterbot, während Sebastian Vettels Pole in Sotschi die größte Verbesserung darstellte: Der Ferrari-Pilot war um 2,2 Prozent (2,143 Sekunden) schneller als Rosberg im Vorjahr in Q2 des Qualifyings.

Und auch in den Rennen ist die Formel 1 dieses Jahr im Vergleich zu 2015 schneller geworden - und zwar zwischen 6,7 (China) und 3,2 Prozent (Russland). Das bedeutet: Die Autos sind deutlich schneller, das Qualifying-Ziel wurde aber nicht ganz erreicht. Noch nicht, denn die Autos stehen erst am Anfang ihrer Entwicklung. Bei Mercedes glaubt man, dass die Autos schon 2018 um weitere 1,5 Sekunden schneller sein werden. Damit wäre die Aufgabe erfüllt.

Überhol-Action als Sorgenkind

Dennoch gibt es für die neuen Regeln auch Kritik: Das Überholen ist dieses Jahr deutlich schwieriger, wodurch es in Sotschi ein eintöniges Rennen ohne Überholmanöver gab. Das darf nicht verwundern: Laut Zahlen von Mercedes wurde nur rund 30 Prozent der Verbesserung gegenüber 2015 durch bessere Reifen erreicht, aber ganze 60 Prozent durch die Aerodynamik - für die restlichen 10 Prozent sind die verbesserten Antriebseinheiten verantwortlich. Und eine Aufwertung der Aerodynamik verstärkt den Einfluss der Luftverwirbelungen beim Hinterherfahren.

Verteidiger der neuen Regeln argumentieren, dass durch derartige Probleme Überholmanöver in Zeiten von DRS endlich aufgewertet wurden und die Fahrer nicht mehr so einfach an ihren Rivalen "vorbeifahren" können. Das hatte zum Beispiel in Sotschi positive Auswirkungen, wo Überholmanöver mit DRS-Hilfe in den vergangenen Jahren zu einfach waren. In Spanien droht nun aber unter normalen Bedingungen ein Rennen ohne große Überhol-Action. Eine Problematik, die beim nächsten Reglement gelöst werden soll.

Aktuelles Top-Video
Foto zur News: Hamiltons Ferrari-Debüt: "Eines der besten Gefühle meines Lebens!"
Hamiltons Ferrari-Debüt: "Eines der besten Gefühle meines Lebens!"

Lewis Hamilton ist am Mittwoch in Fiorano erstmals in einem Ferrari auf die...

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer
Foto zur News: Lewis Hamilton: Die ersten Tests für seine Formel-1-Teams
Lewis Hamilton: Die ersten Tests für seine Formel-1-Teams

Foto zur News: Erster Formel-1-Test für Lewis Hamilton bei Ferrari
Erster Formel-1-Test für Lewis Hamilton bei Ferrari

Foto zur News: Formel-1-Fahrer: Erster und letzter Sieg auf derselben Strecke
Formel-1-Fahrer: Erster und letzter Sieg auf derselben Strecke

Foto zur News: Lewis Hamilton: Erster Tag bei Ferrari
Lewis Hamilton: Erster Tag bei Ferrari
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Hamiltons Ferrari-Debüt: "Eines der besten Gefühle meines Lebens!"
Hamiltons Ferrari-Debüt: "Eines der besten Gefühle meines Lebens!"
Foto zur News: Lewis Hamiltons erste Fahrt in einem F1-Ferrari
Lewis Hamiltons erste Fahrt in einem F1-Ferrari

Foto zur News: Wie Hamiltons Abschied verlaufen ist (ANZEIGE)
Wie Hamiltons Abschied verlaufen ist (ANZEIGE)

Foto zur News: Das Alpine-Wunder 2024 | Vom letzten Platz zum Doppelpodium
Das Alpine-Wunder 2024 | Vom letzten Platz zum Doppelpodium
 
f1 live erleben: hier gibt's tickets
Australien
Melbourne
Hier Formel-1-Tickets sichern!

China
Schanghai
Hier Formel-1-Tickets sichern!

Japan
Suzuka
Hier Formel-1-Tickets sichern!