"Sieben Sekunden verloren": Kwjat hadert mit Blauen Flaggen
Während Carlos Sainz zumindest einen Punkt für Toro Rosso mitnehmen konnte, ärgert sich Daniil Kwjat über den Zeitpunkt seines Boxenstopps und Blaue Flaggen
(Motorsport-Total.com) - Toro Rosso konnte durch seine vielen Handicaps in Sotschi nur bedingt ein gutes Ergebnis herausholen. Einen Zähler nahm Carlos Sainz vom Schwarzen Meer mit, Daniil Kwjat ging als Zwölfter leer aus. Die Ausgangslage war ohnehin nicht die beste, denn Sainz hatte drei Strafplätze als Rucksack mitbekommen, zudem war die Strecke nicht für den STR12 gemacht.
"Wir waren auf den Geraden wirklich langsam, von daher war es Schadensbegrenzung", seufzt Sainz. "Mehr konnten wir nicht tun. Bislang waren die Konkurrenten fünf oder sechs Zehntelsekunden weg, hier waren es sieben oder acht. Bei einem so engen Mittelfeld kann man nichts ausrichten." Zwar konnte Sainz am Start etwas Boden gutmachen, doch danach hing er hinter Kevin Magnussens Haas fest.
"Er war wirklich langsam, deswegen haben wir hinter ihm viel Zeit verloren", so der Spanier, der es positiv sieht: "Immerhin sind wir schneller als Haas." Weil der Däne aufgrund einer Strafe fünf Sekunden länger in der Box stehen musste, kam Sainz nach 21 Runden vorbei, doch da war die Messe bereits gelesen: "Zu dieser Zeit war das Mittelfeld 13, 14 Sekunden voraus", sagt er. Außerdem kam ein Aufhängungsproblem hinzu, "und wir mussten das Auto ins Ziel retten, weil uns viel Abtrieb fehlte."
Angesichts der Probleme ist Rang zehn in Ordnung, doch Teamkollege Daniil Kwjat hatte sich bei seinem Heimrennen mehr ausgerechnet. Doch auch er hing hinter Magnussen fest und kam erst beim Boxenstopp an ihm vorbei. Sein Problem war, dass er zur gleichen Zeit zum Stopp kam, um Magnussens Strafe auszunutzen, doch das entpuppte sich als Fehler. "Wir haben ein klein wenig zu früh gestoppt", hadert er.
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Denn kurz darauf fiel er in die Fänge der führenden Mercedes und Ferrari, die zur Überrundung ansetzten. "Sie fuhren spät in die Box, und ich habe durch Blaue Flaggen sechs oder sieben Sekunden verloren. Das ist auch nicht gut für die neuen Reifen, wenn man immer in den Schmutz fahren muss", ärgert sich der Russe. Dadurch kam Lance Stroll vorbei, der etwas später zur Box kam und dann einen Vorteil hatte.
Über Funk beschwerte sich Kwjat sofort, weil das Team das hätte sehen müssen: "Es ist nicht sehr clever, gleich nach dem Stopp Probleme mit dem Verkehr zu bekommen", raunzte er über Funk und erklärt hinterher: "Ich war in meinen Kommentaren vielleicht etwas verärgert über das Team, aber dann haben wir uns mit dem Renningenieur zusammengesetzt und alles diskutiert."
"Ich sage immer noch, dass es ein Fehler war, doch dieser war schwer zu vermeiden, weil niemand erwartet hat, dass Mercedes und Ferrari so lange draußen bleiben", so Kwjat weiter. "Sie haben mich überholt, und dann sind sie in die Box gefahren. Wenn wir vielleicht zwei Runden später an die Box gefahren wären, hätten wir das vielleicht vermieden. Aber wir mussten Magnussen bekommen."
Positiv stimmt ihn jedoch, dass er mit freier Fahrt ein fantastisches Auto hatte, wie er meint. "Ich konnte tolle Runden fahren, und wir müssen jetzt verstehen, woran das lag, damit wir das beibehalten", so Kwjat. Teamkollege Sainz hofft derweil auf gute Updates in Barcelona: "Wir müssen an Performance zulegen, um auf Augenhöhe mit Force India und Williams zu sein. Ansonsten wird es schwierig, mit ihnen zu kämpfen."