• 30. April 2017 · 20:10 Uhr

Palmer rügt Grosjean: "Dachte, er würde sein Hirn einschalten"

Nach dem Startcrash in Sotschi weisen sich Jolyon Palmer und Romain Grosjean gegenseitig die Schuld zu - Für beide war es der Tiefpunkt eines Pannen-Grand-Prix

(Motorsport-Total.com) - Kabale zwischen Renault-Fahrer Jolyon Palmer und seinem Haas-Konkurrenten Romain Grosjean nach dem Russland-Grand-Prix in Sotschi am Sonntag: Nachdem sich die Ex-Teamkollegen in der Startkurve aus dem Rennen befördert hatten, flogen die Giftpfeile an den Mikrofonen. Denn beide Streithähne sehen die Schuld an dem Crash bei dem anderen und finden klare Worte, wenn es um die Fahrweise des Rivalen geht. Die FIA winkte ab: Die Szene bleibt ohne sportrechtliche Konsequenzen.

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Für Jolyon Palmer und Romain Grosjean endete das Rennen nach wenigen Metern Zoom Download

Was war passiert? Der von Position 19 gestartete Grosjean erwischte einen Raketenstart und bremste sich in der ersten Kurve neben den auf Rang 16 liegenden Palmer. Der Brite lenkte ein und traf den Franzosen mit der Hinterachse an seinem Vorderrad. Er drehte sich und schoss zurück nach innen, wo er den Haas abräumte - das frühe Aus für beide, aber nicht das Ende des Zweikampfs. "Ich musste einlenken und hoffte, er würde sein Hirn einschalten", keift Palmer auf die Szene angesprochen.

Er sieht sich als Opfer und selbst bei defensiverer Fahrweise machtlos: "Es gab keinen Platz. Auch außen neben mir war ein Auto, sodass ich ihm keinen Platz lassen konnte. Sonst wäre ich in einen Sauber (Pascal Wehrlein; Anm. d. Red.) geknallt", schüttelt Palmer den Kopf und hat Munition für eine weitere Verbalattacke auf Grosjean: "Er war total übermotiviert. Die Kurve ist eng und wir haben dort in den vergangenen Jahren schon so viele Unfälle erlebt", wundert er sich über die Herangehensweise.

Grosjean ist nicht der Meinung, "einfach knallhart reingehalten" zu haben, wie der aufgebrachte Konkurrent es ausdrückt. "Es gibt nicht viel dazu zu sagen", zeigt sich der Franzose bedient. "Ich weiß nicht, warum er eingelenkt hat. Ich habe versucht, den Scheitelpunkt so gut es geht zu treffen, aber er hat mich einfach gerammt." Wer auch immer wie viel Schuld an dem Vorfall getragen haben mag: Die Szene passt perfekt zu zwei verkorksten Wochenenden, die mit unnötigen Blechschäden endeten.


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Für Palmer nichts Neues. Er hatte schon im ersten Qualifyingabschnitt sein Auto infolge eines Fahrfehlers in die Mauer geworfen. "Ich hatte auf meiner ersten Runde einen gewaltigen Quersteher. Als ich unter Druck war, habe ich zu viel riskiert und den Randstein hart erwischt", räumt er mit Blick auf den Samstag ein. Entsprechend verzichtet er darauf, Renault wegen weiterer Technikprobleme Vorwürfe zu machen: "Ich habe es in die Mauer gesetzt. Da kann ich nicht mit dem Finger auf das Team zeigen."

Beim anstehenden Spanien-Grand-Prix will Palmer seine Pannenserie (bisher keine WM-Punkte, Nico Hülkenberg hat schon sechs) beenden: "Es passiert jedes Wochenende. Ich bin reif für die Heimreise und eine Pause, ich komme in Barcelona stärker zurück." Auch Grosjean bleibt nach einem Bremsproblem im Qualifying nur der Blick nach vorne: "Ich war voller Hoffnung für das Rennen - damit wir verstehen können, was am Samstag passiert ist und was wir verbessern können." Pustekuchen.

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