• 29. April 2017 · 20:20 Uhr

Mercedes schreibt Sotschi (fast) ab: Es braucht ein Wunder

Ferraris Longrun-Tempo ist besser, der Start kein Selbstläufer und Überholen schwierig: An welche Strohhalme sich Wolff, Bottas und Hamilton noch klammern

(Motorsport-Total.com) - Im Qualifying vernichtend geschlagen, aber im Rennen wieder das Maß der Dinge? Nach den bisherigen Eindrücken des Russland-Grand-Prix in Sotschi scheint es kaum vorstellbar, dass sich die Mercedes-Mannschaft über Nacht von ihrer plötzlichen Formkrise erholt und Ferrari die Sporen gibt. Bei den Fahrern und Sportchef Toto Wolff herrscht maximal verhaltener Optimismus: "Wir tun, was wir können, aber es wird sehr schwierig", blickt der Österreicher sorgenvoll gen Sonntag.

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Lewis Hamilton vor Sebastian Vettel: Unwahrscheinlich, dass das passiert Zoom Download

Mehrere Faktoren sprechen gegen Mercedes. Ferrari war 2017 im Renntrimm immer stark und lieferte im Freien Training von Sotschi eine Kostprobe, während Wolff die Longruns seiner Truppe als "nicht konstant und nicht schnell genug" bezeichnet. Wie unsere Analyse zeigt, fehlten am Freitag pro Runde zwischen 0,7 und 0,8 Sekunden - allen voran darauf zurückzuführen, dass Lewis Hamilton und Valtteri Bottas die Reifen auch nach mehreren Runden nicht auf Temperatur bekamen.

Wolff glaubt, dass sich die Sache im Rennen kompensieren ließe: "Nach einigen Runden - als die Reifen warm waren - ist er das Tempo der Ferrari mitgegangen. Deshalb sind wir zuversichtlich", meint er mit Blick auf Bottas, der sich mit Sprit im Tank etwas stärker präsentierte als Hamilton. Der Finne lobt die Fortschritte, die über Nacht beim Set-up erzielt wurden und angeblich nicht nur auf das Qualifying gemünzt waren: "Die Veränderungen sollten uns im Rennen helfen", sagt er.


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Sotschi

Bottas hätte ohne einen Fahrfehler im Qualifying um die Pole-Position mitsprechen können - eine erstaunliche Wendung, die vermuten lässt, dass Mercedes mit einer kompromisslosen Abstimmung zugunsten einer schnellen Runde auf die erste Startreihe spekuliert hätte, um die Szenerie im Rennen von der Spitze aus zu bestimmen. "Wenn die Bedingungen mehr oder weniger wie heute sind, sollte alles in Ordnung sein", wiegelt Bottas ab. Bei Hamilton sind die Sorgenfalten tiefer.

Der Ex-Weltmeister sorgt sich, ob es auf dem für wenig Positionswechsel bekannten Kurs in Sotschi die Chance gäbe, am Vordermann vorbeizukommen: "Überholen ist sehr schwierig", bemerkt er und sieht Ferrari am Horizont entschwinden: "Ihr Renntempo schien besser als meines zu sein, mir fehlte mindestens eine halbe Sekunde." Ergo könnte der Start die erste und einzige Gelegenheit zu bedeuten. Gelingt er, bleiben 844 Meter - so viel wie sonst nur in Mexiko - bis zur ersten Kurve.

Da der Antriebsvorteil Mercedes ebenfalls abhanden gekommen ist und Ferrari ähnlich viel Power zur Verfügung hat, ist die Sache an der Ampel alles andere als sicher. Wolff blickt angesichts der Gesamtsituation zerknautscht drein: "Ich bin immer pessimistisch - schon als wir von der Pole-Position gestartet sind und wir gute Longruns hatten. Aber jetzt geben mir schon die Daten kein überwältigendes Gefühl." Bottas fügt hinzu: "Wir sind nicht überzeugt, das schnellste Auto zu besitzen."

Dass sich die Ferrari-Piloten aufhalten, scheint der letzte Ausweg für Mercedes. Bisher gab es keine Anzeichen für ein Scharmützel, eher scheint Mercedes gefährdet. Hamilton tritt dem Räikkönen-Fanklub bei: "Kimi war an diesem Wochenende sehr schnell", stellt der Brite fest. "Er wird auch morgen gut sein und ich kann mir nicht vorstellen, dass Sebastian einfach wegzieht." Wenn doch, wird Mercedes an der Niederlage zu knabbern haben, zumal sie Stand Samstag nicht nachvollziehbar ist: "Es erinnert mich nicht an den Singapur-Grand-Prix 2015, weil wir damals den Grund gefunden haben - und das ist hier nicht der Fall", tappt Toto Wolff im Dunkeln.

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