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Daniel Ricciardo: Mit Mercedes-Hilfe gegen Felipe Massa?
Red Bull rechnet mit einem heißen Duell mit Felipe Massa um Platz fünf: Wieso Daniel Ricciardo ausgerechnet auf Mercedes-Hilfe setzt und das Rennen zur Zitterpartie wird
(Motorsport-Total.com) - Kommt es beim Grand Prix von Russland zum Nachbarschafts-Streit um Platz fünf? Die beiden Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Max Verstappen sowie Williams-Fahrer Felipe Massa wohnen in Monaco nicht nur im selben Haus, sie belegen in der Startaufstellung auch die Plätze fünf bis sieben. Glaubt man dem siebtplatzierten Australier, dann wird die Entscheidung schon beim Start fallen: "Felipe darf beim Start nicht vorbeikommen. Wenn ich vorne bleibe, dann sollte es möglich sein, ihn hinter mir zu halten. Der Start wird bei diesem Rennen sehr entscheidend."
Das Problem: Die erste Kurve ist nur ein leichter Rechtsknick, der mit Vollgas gefahren wird. Und bis zur zweiten Kurve zählt vor allem Motorleistung, an der es dem Renault-Motor im Gegensatz zum Mercedes-Antrieb im Williams mangelt. Doch Ricciardo hat einen Plan: "Vielleicht kann ich den Windschatten der Mercedes vor mir ein bisschen nutzen, damit ich weniger Luftwiderstand habe. Vielleicht ziehen sie mich in die erste und in die zweite Kurve, denn Felipe will sicher vorbei." Sollte dem Brasilianer das gelingen, dann ist definitiv eine Vorentscheidung gefallen: "Sein Auto zu überholen, gestaltet sich sicher als schwieriger."
Auch Verstappen, der über das gesamte Wochenende hinweg der schnellere Red-Bull-Fahrer war, aber in Q3 Probleme hatte und deswegen nur auf Platz sieben kam, hält einen "sauberen Start" für wichtig. Zumal es in Sotschi in der zweiten Kurve oft kracht, weil die Strecke deutlich enger wird. "Das kann ein Vorteil und ein Nachteil sein. Es hängt davon ab, ob man sich in Kurve 2 richtig positioniert hat."
Für den Niederländer ist klar: "Platz fünf wäre für uns hier wie ein Sieg." Doch bis dahin müssen beide Red-Bull-Piloten mit einem Unsicherheitsfaktor leben: Bei beiden Piloten setzt an diesem Wochenende bereits je einmal urplötzlich der Vortrieb des Motors aus. Verstappen erwischte es am Freitag, Ricciardo am Samstag-Vormittag.
Der Grund des Übels? Die Benzinpumpe. "Inzwischen wissen wir glaube ich, warum es heute Morgen aufgetreten ist", verrät Ricciardo. Eine 100-prozentige Lösung habe man aber noch nicht gefunden: "Ich traue mich aber nicht vorherzusagen, dass es nicht mehr auftreten wird. Wir fahren einfach weiter und hoffen, dass nichts passiert. Wenn dem nicht so ist, dann kann man nichts machen." Das Rennen könnte also zur Zitterpartie werden.
Der lachende Dritte könnte also Routinier Massa sein, der sich beim Start im Red-Bull-Sandwich befindet. "Morgen könnten wir gegen sie eine gute Chance haben, obwohl ihr Auto mehr Abtrieb hat als unseres", erklärt der Williams-Pilot, der am Freitag mit starken Longruns aufzeigte. "Hier fehlt ihnen im Vergleich zu uns vielleicht ein bisschen die Höchstgeschwindigkeit."
Dass Williams Red Bull aber langfristig in ein Duell verstricken könnte, glaubt Massa nicht. "Wir wissen, dass Red Bull in der Lage ist, ein Auto massiv zu verbessern", sagt er. "Allein die Tatsache, dass sie in Barcelona ein B-Auto haben, sagt schon alles. Es wird sicher schwierig, gegen sie auf allen Strecken zu kämpfen." Schon in zwei Wochen rechnet er "mit dem Gegenteil" von Sotschi: "Da werden sie nicht gegen uns, sondern gegen Ferrari und Mercedes fahren."