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Formel 1 Russland 2017: Erste Bestzeit für Räikkönen seit 2016
Finnen-Power in Sotschi: Weil Hamilton und Vettel patzen, sichert sich Kimi Räikkönen die Bestzeit - Bottas auf einer seiner Paradestrecken voll im Element
(Motorsport-Total.com) - Zum ersten Mal seit Belgien 2016 sicherte sich Kimi Räikkönen im ersten Freien Training zum Grand Prix von Russland in Sotschi (Formel 1 2017 live im Ticker) eine Bestzeit. Der Ferrari-Pilot umrundete den Kurs zwischen Schwarzmeerküste und Kaukasus in 1:36.074 Minuten und war damit um 0,045 Sekunden schneller als Valtteri Bottas (Mercedes).
© xpbimages.com
Kimi Räikkönen war im ersten Freien Training in Sotschi der Schnellste Zoom Download
Räikkönen war zwar in Q2 in Schanghai schon einmal Schnellster, ansonsten gelang ihm 2017 aber noch keine Trainingsbestzeit. Dass die beiden Finnen, die in Sotschi 2015 miteinander kollidiert sind, vorne lagen, lag wohl auch am Unvermögen ihrer Teamkollegen. Denn sowohl Lewis Hamilton (3./+0,607) als auch Sebastian Vettel (5./+1,156) leisteten sich gleich mehrere kleine Fehler.
Generell war die Fehlerquote unter den Topstars in FT1 hoch. Hamilton erwischte es gleich dreimal: Einmal musste er in Kurve 2 die Lenkung aufmachen, kurz vor Schluss legte er einen astreinen Dreher hin und ausgangs Kurve 2 war er dann noch einmal neben der Strecke. Aber auch Bottas blieb nicht fehlerfrei und rutschte einmal neben die Streckenbegrenzung.
Für den Finnen lief es trotzdem gut. Auf einer seiner Lieblingsstrecken war er von der ersten Runde an schneller als Hamilton. Das muss kein Ausrutscher sein, denn in Sotschi war er immer schon stark. Und dass Hamilton daran zu knabbern hatte, zeigte alleine schon die Tatsache, dass er sich via Funk penibel genau durchgeben ließ, wo und wie Bottas schneller war als er.
Vettel wiederum fuhr 20 Minuten vor Schluss absolute Bestzeit im Mittelsektor, warf die mögliche Bestzeit aber mit einem Fehler weg. Ein paar Minuten später drehte er sich, schlug aber nirgends ein. "Irgendwo steckt da der Wurm drin", vermutet Experte Marc Surer. Selbst Räikkönen war trotz Bestzeit nicht ganz happy: Er beklagte sich am Funk über "Vibrationen von den Reifen".
Hinter Ferrari und Mercedes ist Red Bull bestenfalls dritte Kraft. Max Verstappen (+1,100) wurde Vierter, Daniel Ricciardo (+1,216) Sechster. Aber Ricciardos Befürchtung, dass von Williams Gefahr drohen könnte, scheint nicht völlig aus der Luft gegriffen zu sein. Die Mercedes-Kundenteams Williams und Force India brachten sogar je beide Fahrer in die Top 10.
Immerhin: "Max war Zweitschnellster im dritten Sektor. Das ist der Handling-Sektor dieser Strecke. Das finde ich ermutigend", analysiert Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Er beklagt weiterhin einen Leistungsrückstand auf Seiten von Motorenhersteller Renault. Dieser wirke sich auf den beiden langen Geraden und durch Kurve 3 besonders stark aus.
Die weiteren Deutschen? Pascal Wehrlein (Sauber) war um 0,348 Sekunden schneller als Marcus Ericsson, kam aber nicht über Platz 18 hinaus. Und Nico Hülkenberg musste zuschauen, wie Sergei Sirotkin mit seinem Renault ausrollte: Verdacht auf Getriebeschaden nach nur zwei Runden. Ob das Auto am Nachmittag einsatzfähig sein wird, steht noch nicht fest.
Fernando Alonso (McLaren/+2,739) wurde 13., sein Teamkollege Stoffel Vandoorne (17./+3,467) kam einige Minuten vor Ablauf der Zeit an die Box. "No power", funkte der Belgier. Toro Rosso fehlt indes wohl Motorleistung, um mit Williams und Force India mitzuhalten. Trotzdem wurde Lokalmatador Daniil Kwjat (+2,422) achtbarer Elfter.
Dem Russen fiel aber etwas auf: "Der Soft ist sehr hart. Es wird auf diesem Asphalt eine Herausforderung, die Reifen auf Temperatur zu bringen." Das äußerte sich in FT1 so extrem, dass selbst das Mercedes-Team den ersten Soft-Satz schon vor Ende der ersten 40 Minuten an Pirelli zurückgab und freiwillig frühzeitig auf Supersoft wechselte. Das ist unüblich.
Übrigens: Sowohl Räikkönen als auch Vettel ließen vor Beginn der Session bereits den dritten Turbolader der Saison einbauen, und das am erst vierten von 20 Rennwochenenden. Insgesamt dürfen vier Antriebseinheiten pro Saison verbaut werden - ab der fünften gibt's eine Strafe. Dieser rücken die Ferrari-Fahrer jetzt schon nahe ...