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Selbstironie: Kwjat erinnert per Helmdesign an Vettel-Crash
Kwjat präsentiert ein Jahr nach dem Startcrash von Sotschi ein selbstironisches Helmdesign für den Russland-Grand-Prix - Vettel spricht von "alten Kamellen"
(Motorsport-Total.com) - Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwjat kann über den selbstverschuldeten Unfall mit Sebastian Vettel beim Russland-Grand-Prix 2016 lachen, obwohl er dazu beitrug, dass er seinen Sitz bei Red Bull verlor. Der 23-Jährige hat einen Spezialhelm für den WM-Lauf in Sotschi anfertigen lassen, auf dem er als Comicfigur auf einem Torpedo sitzend zu sehen ist - eine Anspielung auf eine Aussage des Deutschen nach dem China-Rennen in der vergangenen Saison, als Kwjat ihm ebenfalls ins Gehege gekommen war.
© Daniil Kwjat (Twitter)
Der Helm von Daniil Kwjat für den Russland-Grand-Prix: Selbstironie pur Zoom Download
Damals bezeichnete Vettel Kwjat als Torpedo. Wenig später am Schwarzen Meer belegt er ihn mit Ausdrücken, die die Formel-1-Regie im Funk mit einem Piepton unkenntlich machte. "Ich schaue lieber nach vorne als zurück", lässt der Russe den Kopfschutz statt Worte sprechen. Auch Vettel will den Vorfall zu den Akten legen. Die Geschichte sei für ihn schon seit einem Telefonat mit Kwjat im Nachgang des Rennens "abgehakt" gewesen. Er unterstreicht: "Es ist ein Jahr her - alte Kamellen."
Lachen oder schämen tut Vettel sich für seine ambivalent diskutierten Kommentare im Funk nicht. "Ich hatte ja Recht. Ich konnte nichts dafür und war ziemlich aufgebracht", erklärt er. "Das ist normal, wenn man gerade ins Rennen gestartet ist und nicht so weit kommt - da ist man nicht so glücklich darüber." Beruhigend für den Ferrari-Star ist, dass Rivale Kwjat mutmaßlich weit entfernt von ihm in der Startaufstellung stehen wird. Toro Rosso kommt über das Mittelfeld nicht hinaus.
Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Sotschi
Zum vierten Mal findet 2017 ein Grand Prix von Russland statt. Da sich Bernie Ecclestone nie den Traum vom Rennen am Roten Platz in Moskau erfüllen konnte, gastiert die Formel 1 seit 2014 auf dem Sotschi Autodrom. Fotostrecke
Dennoch genießt der Russe es, vor eigener Kulisse zu fahren: "Es ist ein Privileg, ein Heimrennen zu haben", sagt er stolz und sieht im zusätzlichen Druckmoment, für das mehr Medien- und Fanaufmerksamkeit sorgen, kein Problem: "Ich fahre zum vierten Mal hier. Die Woche war immer stressig, aber von Freitag an ist es ein Wochenende wie jedes andere. In diesen drei Tagen ändert sich nichts an meiner sportlichen Arbeit", versichert Kwjat, der die Dämonen aus seinem Kopf vertrieben hat.
Die Misserfolge von 2016 seinen "nur noch Fetzen in seinem Gedächtnis", meint er einen Tag nach seinem 23. Geburtstag, anlässlich dessen er ein Buch über seine Karriere vor seinem Aufstieg in die Königsklasse präsentierte. "Das war ein schönes Geschenk und hoffentlich lesen es ein paar Jungs aus Russland. Die Idee war es, als Insider zu zeigen, wie man in die Formel 1 kommt." Über seine Zeit in der Formel 1 hat Kwjat nichts geschrieben. Vettel hätte sicher ein Kapitel verdient gehabt.