• 26. April 2017 · 08:58 Uhr

Renault vor Russland: Updates sollen Rennpace verbessern

Renault arbeitet an der Aerodynamik des R.S.17: Das gute Qualifying-Tempo gilt es auch im Rennen umzusetzen - Techniker und Fahrer sind für Sotschi optimistisch

(Motorsport-Total.com) - Das Renault-Werksteam ist für den Großen Preis von Russland am kommenden Wochenende zuversichtlich. Die Testfahrten in Bahrain kamen für den Rennstall zum richtigen Zeitpunkt. Neben Tests mit der neuen MGU-K konzentrierten sich die Ingenieure auf weitere Details, denn die bisherigen Rennen haben einen Trend aufgezeigt: Der R.S.17 ist im Qualifying schnell, doch über die Renndistanz fehlt die Pace. "Unser Fokus in der Fabrik in Enstone und beim Test in Bahrain lag darauf, das Potenzial des Autos unter Rennbedingungen auszuloten", hält Sportdirektor Cyril Abiteboul fest.

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Renault versucht die Probleme über die Aerodynamik zu lösen Zoom Download

Beim Test teilten sich Nico Hülkenberg und Sergei Sirotkin das Cockpit. Renault hat das Tempo, um die dichte Gruppe des Mittelfelds anzuführen. "Zum ersten Mal in der kurzen Geschichte des Teams qualifizierten wir beide Autos in den Top 10", blickt Abiteboul auf das letzte Rennen zurück. "Im Rennen sammelten wir mit Nico die ersten WM-Punkte, aber diese Freude wurde durch die Tatsache getrübt, dass wir mehr Punkte hätten sammeln können." Für Sotschi ist das Ziel klar. Mit Hilfe der Updates sollen beide Autos in die Punkteränge fahren.

Technikdirektor Bob Bell erklärt die Details der Weiterentwicklung, die sich auf Aerodynamik und die Radaufhängungen konzentriert: "Wir testeten in Bahrain neue Teile, inklusive einem neuen Frontflügel, um mehr Aero-Performance zu finden. Das Auto soll auch einfacher zu fahren sein, damit wir bessere Rennpace finden. Es war ein sehr positiver Test, denn nach dem Grand Prix hatten wir viele Vergleichsdaten." Insgesamt spulte Renault an zwei Tagen 164 Runden ab, was deutlich weniger als bei Mercedes und Ferrari war.

Auto am Kurveneingang nervös

Die entscheidende Frage lautet dennoch, warum Renault im Qualifying deutlich schneller als im Rennen ist. "Der R.S.17 ist über einen vollen Stint nicht so gut ausbalanciert", erklärt Bell. "Im Qualifying wird das von frischen Reifen kompensiert, aber die Performance ist über einen Longrun weniger konstant. Der R.S.17 ist am Kurveneingang nervös und untersteuert in der Kurvenmitte. Anschließend ist er am Kurvenausgang nervös, was für die Traktion problematisch ist. Wenn wir diese Bereiche lösen, dann werden unsere Fahrer ein sehr effektives Rennauto haben."


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Renault glaubt, dass diese Symptome an der Aerodynamik liegen. "Deswegen bemühen wir uns diesbezüglich um eine Lösung. Wenn wir die Probleme am Kurveneingang gelöst haben, wird sich auch der Rest einfach klären", so Bell. "Positiv ist, dass das Auto den Grundspeed hat, um sich gut zu qualifizieren. Unser gegenwärtiges Problem ist, dass wir diese Pace auch im Rennen umsetzen müssen. Es ist einfacher, die Qualifying-Pace auf das Renntempo zu übertragen, als prinzipiell Performance zu finden."

Deswegen herrscht im französisch-britischen Team auch Optimismus, denn wenn man im Rennen das gleiche Tempo wie im Qualifying fahren kann, dann sollte Renault der erste Verfolger hinter den drei Topteams sein. "Ich schätze, wir haben gute Fortschritte geschafft", zeigt sich Hülkenberg nach den Tests zuversichtlich. "Natürlich ist das Sotschi Autodrom eine ganz andere Strecke. Deshalb können wir nicht genau vorhersagen, wie unsere Performance sein wird, aber ich habe ein positives Gefühl."

Hülkenberg war in den ersten drei Rennen auch schneller als Jolyon Palmer und gilt auch durch seine Erfahrung als Referenz. "Das Auto ist prinzipiell gut, aber es müssen viele Details besser werden", lautet das Urteil des Deutschen. "Positiv ist, dass wir diese Bereiche kennen und wissen was wir tun können, um sie zu verbessern. Wir brauchen mehr Abtrieb und müssen das Auto aerodynamisch weiterentwickeln. Wir wollen auch die Reifen über die Renndistanz besser nutzen."

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