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Force India: Geht der Punktetrend in Russland weiter?
Force India erfüllte bislang das Ideal von sechs Punkteresultaten - Vor dem Russland-Grand-Prix müssen Esteban Ocon und sein Ingenieur aber noch eine Frage klären
(Motorsport-Total.com) - Was haben Mercedes, Ferrari und Force India gemeinsam? Es sind die einzigen drei Teams, die in der Formel-1-Saison 2017 bislang eine weiße Weste haben, was Zielankünfte in den Punkten angeht. Nur diese drei Renställe haben bislang alle möglichen sechs Punkteresultate in den ersten drei Rennen eingefahren. Die pinke Brust von Sergio Perez und Semi-Rookie Esteban Ocon wird immer breiter. Und an Russland hat gerade Perez gute Erinnerungen, schließlich fuhr er hier 2015 bis auf das Podium.
Obwohl das Sotschi Autodrom mit seinen zwei langen Geraden dem Mercedes-getriebenen Force India auf dem Papier entgegenkommen sollte, fällt die Erfolgsstatistik des Teams von Vijay Mallya in der Russischen Föderation bislang eher durchwachsen aus: Neben Perez' Podiumsplatz gab es nur ein weiteres einstelliges Resultat und auch zwei Ausfälle. Für die Kehrseite der Medaille zeigte sich Nico Hülkenberg in den vergangenen Jahren verantwortlich, der mittlerweile für Renault fährt. Perez hingegen kam bislang bei allen drei Großen Preisen von Russland in die Punkte. (Statistik: Force India in Russland)
"Dreimal mit beiden Autos in die Punkte zu kommen ist ein fantastischer Start in die Saison. Wir sind Vierte in der Gesamtwertung und machen das Beste aus unseren Möglichkeiten", sagt Teambesitzer Vijay Mallya, der jüngst gegen Kaution aus einem englischen Gefängnis kam. "Rennen wie Bahrain zeigen die Stärke unseres Teams. Wir geben nie auf. Nach einem schwierigen Samstag haben wir am Sonntag hart gekämpft." Force India kämpft derzeit mit Strömungsabrissen, die erst ein Update in Barcelona beheben wird.
Sotschi: Eine Runde mit Sergio Perez
Formel-1-Fahrer Sergio Perez erklärt eine Runde im Sochi Autodrom in Russland. Weitere Formel-1-Videos
Perez kämpfte wie ein Löwe und fuhr sich im Rennen von Startplatz 18 bis auf Rang sieben nach vorn. "Nach dem Qualifying hätte ich kaum geglaubt, dass wir unsere Punkteserie fortsetzen können, aber wir sind das perfekte Rennen gefahren und haben uns dieses Resultat verdient", findet der Mexikaner. Saisonübergreifend hat er mittlerweile 13 Punkteresultate in Folge eingefahren. Und sein Fahrstil passte bislang gut zum Sotschi Autodrom. So kann er zuversichtlich sein: "Unser Podiumsplatz von 2015 zeigt, dass alles möglich ist."
Ocon und Renningenieur uneinig
Esteban Ocon hat mit drei Punkteresultaten in Folge alle Erwartungen bislang mehr als erfüllt. Trotzdem dürfte der Franzose nichts dagegen haben, wenn es diesmal etwas mehr als ein zehnter Platz werden würde, den er bislang dreimal belegt hat. "Ich bin zufrieden mit meinem Start in die Saison. Gleichzeitig bin ich aber ein kleines bisschen enttäuscht, dass wir nicht mehr geholt haben", gibt er sich selbstkritisch. "Dreimal hintereinander Zehnter zu werden ist nicht genug für mich - ich will mehr!" Seine Chefs werden diesen Tatendrang zu schätzen wissen.
Seine Schonfrist ist natürlich noch nicht abgelaufen. "Wir sind mit seiner Performance bisher zufrieden", findet Mallya. Ein Lob, aber mit Potenzial nach oben. Kleinere Fehler wie der irrtümliche Boxenstopp in China haben bislang das Potenzial des 20-Jährigen verschleiert. "Mit ein bisschen mehr Glück hätten wir in China und Bahrain mehr Punkte holen können", bemerkt er.
Nächste Chance: Russland. Entsprechend aufgeregt ist der Franzose: "Die Strecke in Sotschi ist mit ihren langen Geraden und langsamen Kurven derjenigen von Bahrain ziemlich ähnlich." Oder etwa zu früh gefreut? Renningenieur Brad Joyce sieht das anders: "Die Strecke in Sotschi ist für das Fahrzeug sehr fordernd und ganz anders als alle Strecken, die wir dieses Jahr bislang gefahren sind." Schön, dass wir uns einig sind.
Qualifying-Performance noch ausbaufähig
Prognosen möchte Ocon keine abgeben, obschon er den Test in Bahrain als "gut" bezeichnet und sein Team "viele Fortschritte beim Fahrzeug" gemacht habe. Ob damit ein Mittel gegen die Strömungsabrisse gefunden wurde, die in Russland noch einmal drohen, verrät er natürlich nicht. Doch das Mittelfeld in der Formel 1 ist so eng, dass schon leichte Unterschiede bei der Streckencharakteristik die Rangordnung komplett auf den Kopf stellen können.
Force India muss insbesondere versuchen, die Qualifying-Performance zu verbessern. Diese war der bisherige Schwachpunkt des VJM10. Natürlich darf der Rennspeed darunter aber nicht leiden.