Strömungsabriss: Force India bis Spanien mit stumpfen Waffen
Warum Force India das Potenzial des VJM10 nicht ausloten kann, wo die Probleme liegen und welche Maßnahmen ab Spanien den Umschwung bringen sollen
(Motorsport-Total.com) - Force India hat sich in den ersten drei Rennen wieder einmal als Weltmeister der Effizienz erwiesen: Obwohl der VJM10 bei weitem nicht ausgereift ist, holten Sergio Perez und Esteban Ocon in allen Rennen Punkt, wodurch man hinter Red Bull Vierter in der Konstrukteurs-WM ist. Dabei sind die Probleme mit dem Boliden größer, als dies die Ergebnisse andeuten. "Die Fahrer klagen über mangelnde Stabiltität, das Auto erzeugt einen Strömungsabriss und der Abtrieb kommt und geht, vor allem in langsamen und mittelschnellen Kurven", gibt der stellvertretende Teamchef Robert Fernley zu.
Für Perez und Ocon eine besonders unangenehme Situation, weil ihr Force-India-Bolide dadurch unberechenbar reagiert. Während man das Problem in Russland noch mit Erkenntnissen der Bahrain-Tests behandeln will, soll in Spanien ein umfangreiches Update für einen großen Leistungssprung sorgen. Und wer Force India kennt, der weiß, dass man dies der kleinen Truppe, die für ihre hervorragende Entwicklung bekannt ist, durchaus zutrauen kann.
Herzstück wird der neuen Unterboden sein. Das Problem ist laut Force India bereits seit den Barcelona-Tests vor dem Saisonstart bekannt. "Unser Technikchef Andy Green hat erkannt, dass wir ein Problem mit der Korrelation haben", deutet Fernley an, dass der Windkanal falsche Daten ausgespuckt hat.
"Die Auswirkungen sind bekannt, es sind bereits Lösungen auf dem Weg, und ab Barcelona können wir dann wieder volle Attacke machen, anstatt uns bloß zu verteidigen." Wegen des nicht funktionierenden Unterbodens habe man auch in anderen Bereichen falsche Schlüsse gezogen - nun müsse nun also einen Schritt zurückgehen, um diesen Fehler zu korrigieren.