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Der Rookie-Horror: Stoffel Vandoorne ohne Chance?
McLaren-Rookie Stoffel Vandoorne leidet unter der Konkurrenzlosigkeit seines Teams - Ihm läuft die Zeit davon, einen Eindruck in der Formel 1 zu hinterlassen
(Motorsport-Total.com) - Beim Auftaktrennen in Australien sah er die Zielflagge als Letzter, in China sah er sie gar nicht und in Bahrain ging er erst gar nicht an den Start - seine erste Formel-1-Saison hat sich Stoffel Vandoorne sicherlich anders vorgestellt. Während Teamkollege Fernando Alonso auf seine ganz eigene Weise unter der Situation bei McLaren-Honda leidet, wird es für Vandoorne immer schlimmer.
Die Visitenkarte, die ein Rookie am liebsten gleich beim Debüt abgeben will, bleibt bei Vandoorne noch fast leer. Eine Expertise kann das junge Talent derzeit höchsten in der Problembewältigung erlangen - kaum eine Session läuft bei ihm rund. Welchen Eindruck kann ein Neueinsteiger unter solchen Umständen hinterlassen?
Keiner hat erwartet, dass Vandoorne Alonso schon in den ersten Rennen um die Ohren fährt. Strecken wie die in Melbourne oder Schanghai waren ihm sogar noch neu. Nach drei Rennwochenenden kann man aber nicht einmal erahnen, wie nah er an den zweimaligen Weltmeister rankommen könnte. Dazu ist das McLaren-Honda-Paket zu konkurrenzunfähig und problemanfällig.
Vasseur: "Stoffel ist ein zukünftiger Weltmeister"
Beurteilen kann man den vor den TV-Kameras noch schüchtern wirkenden Belgier daher noch immer nur nach den vielversprechenden Leistung, die er vor dem Ergattern seines Stammplatzes gezeigt hat. Der GP2-Meister aus dem Jahr 2015 hat immerhin schon einmal einen WM-Punkt in der Formel 1 geholt, als er 2016 für einen Grand Prix einsprang.
"Ich bin überzeugt davon, dass Stoffel ein zukünftiger Weltmeister ist - daran ändern auch die schwierigen ersten Rennen nichts", sagt außerdem der ehemalige Renault-Teamchef Frederic Vasseur gegenüber dem belgischen TV-Sender 'RTBF'.
"Seine Saison hat mit einer Flut an technischen Problemen begonnen. Das ist für einen jungen Fahrer, der sich im Team erst akklimatisieren und die Strecken lernen muss, besonders bitter. Aber jedes Mal, wenn er die Chance dazu hatte, hat er gezeigt, wozu er fähig ist. Er muss jetzt ruhig bleiben und es aussitzen."
Alonso hat Mitleid
Vasseur gilt als Experte der Nachwuchsförderung. In den Aufstiegs-Formelserien hat er bereits Piloten wie Lewis Hamilton und Nico Rosberg zu denen geformt, die sie heute sind. Auch Vandoorne gehörte zu seien Zöglingen. "Es ist schwierig einen Hamilton von 2005 mit einem Vandoorne 2017 zu vergleichen", betont er. "Aber er ist einer der besten, den ich je hatte."
Es bleibt fraglich, wann Vandoorne aus dem Schatten der McLaren-Probleme und dem seines berüchtigten Teamkollegen treten kann. Alonso hat Mitleid mit seinem jungen Gegenüber. Als die Bahrainuna lief (Hymne von Bahrain) konnte man eine Unterhaltung der beiden beobachten. Der ältere schüttelte nur ungläubig den Kopf - Vandoornes Bolide hatte es nicht auf die Startaufstellung geschafft.
"Alonso ist eine wichtige Referenz", glaubt Vasseur. "Er gehört zu den besten Fahrern und wird Vandoornes Fortschritte in der zweiten Hälfte der Saison beurteilen können."