• 16. April 2017 · 07:32 Uhr

Daniel Ricciardo rätselt: Red-Bull-Steigerung nicht zu erklären

"Ermutigend, dass der Speed da ist", sagt Daniel Ricciardo nach P4 in Bahrain, doch woher die Steigerung seit Schanghai kommt, ist ihm völlig unklar

(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo steht vor einem Rätsel: Vor einer Woche in Schanghai noch 1,4 Sekunden hinter Polesetter Lewis Hamilton, verkürzte er den Rückstand auf P1 im Qualifying zum Grand Prix von Bahrain (Formel 1 2017 live im Ticker) auf 0,8 Sekunden. Und das, obwohl Red Bull den RB13 in den vier Tagen zwischen China und Bahrain nur im Detail feingetunt hat.

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Daniel Ricciardo kann sich nicht erklären, warum Red Bull plötzlich schneller ist Zoom Download

"Es ist merkwürdig", wundert sich der Australier. "Seit Schanghai ist erst eine Woche vergangen, und wir haben kaum neue Teile ans Auto geschraubt. Kleinigkeiten hier und da, aber nichts, was uns eine halbe Sekunde näher an die Pole rücken sollte. Ehrlich gesagt war ich mit der Balance auch nicht zufriedener als in China. Ich sehe die Rundenzeiten und bin schneller, aber es kommt mir nicht so vor, als hätten wir viel mehr Grip."

Immerhin scheint Red Bull am dritten Rennwochenende der Saison die Set-up-Besonderheiten des RB13 langsam zu durchschauen. Beim Barcelona-Test und beim Saisonauftakt in Melbourne war das Set-up-Fenster noch so schmal, dass es den Fahrern und Ingenieuren kaum gelang, den perfekten Punkt zu treffen. Das wird langsam etwas einfacher.

Ricciardo tappt im Dunkeln

"Wir sind inzwischen schon etwas schlauer, was wir alles nicht tun dürfen", erklärt Ricciardo. "Aber das hätte ich nie auf einen Fortschritt von einer halben Sekunde beziffert. Das ist eine nette Überraschung." Und er gibt zu: "Ich verstehe es nicht. Die Ingenieure vielleicht schon. Es ist jedenfalls ermutigend, dass der Speed da ist."

Dabei war seine Q3-Runde "nicht perfekt. In den letzten zwei Kurven blieb ich ein bisschen hinter meiner eigenen Zeit. Kurve 13 war viel besser, da habe ich Zeit gewonnen. Nach der ersten Hälfte der Runde hatte ich aber nicht so viel Vorsprung auf meine eigene Zeit, wie ich dachte, dass ich haben sollte. Nicht wegen eines Fehlers, sondern ich hatte einfach weniger Grip als erwartet."

"Ich hatte gedacht, dass die Strecke schneller zulegen würde. Umso mehr war ich über den vierten Platz überrascht, als ich über die Ziellinie fuhr. Ich wusste, dass Max eine 1:29.6 gefahren war, und ich wusste, dass meine Zeit 1:29.5 war. Da dachte ich mir, das wird eng. Aber als Simon (Rennie, Renningenieur; Anm. d. Red.) mir sagte, dass ich Vierter bin, war ich ein bisschen verwirrt."

Immer gut für einen Gag auf eigene Kosten

Der Grund für die Steigerung im Qualifying: "Ich habe mich nicht gedreht, bin auf der Strecke geblieben. Das hilft", sagt Ricciardo trocken und nimmt sich damit selbst auf die Schaufel. In Australien hatte er seinen RB13 bekanntlich noch gecrasht. Aber die Punkte werden erst im Rennen vergeben, und da sieht der 27-Jährige im Gegensatz zu seinem Chef Helmut Marko eher keine Chance auf das Podium.


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Das schließt er aus seinen Longruns am Freitag: "Eine Zeit lang sah unser Stint ganz gut aus, aber Mercedes konnte das Tempo länger halten", analysiert Ricciardo. "Ich rechne nicht damit, morgen eine Chance zu haben. Und wenn Seb ein gutes Rennen fährt, wird er wahrscheinlich nicht zu knacken sein. Wir haben aber einen Ferrari hinter uns. Das soll so bleiben."

"Aber uns sollte sicher keine Sekunde fehlen. Ich schätze, uns wird eine halbe Sekunde auf Mercedes fehlen und ein paar Zehntel auf Ferrari", sagt er. Im Supersoft-Longrun am Freitag lag seine Durchschnittszeit bei 1:36.9 Minuten, die von Pacesetter Hamilton bei 1:36.7 Minuten. Allerdings: Hamiltons Supersofts waren um drei Runden älter als jene von Ricciardo.

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