Comeback geglückt: Wehrlein holt bestes Sauber-Ergebnis
Pascal Wehrlein verfolgt bei seinem ersten Rennen für Sauber eine Einstopp-Strategie und wird in Bahrain Elfter - Keine Fehler und starke Manöver gegen Kwjat
(Motorsport-Total.com) - Das Renncomeback von Pascal Wehrlein ist geglückt. Bei seinem ersten Grand Prix für das Sauber-Team fuhr der Deutsche in Bahrain als Elfter über die Ziellinie. Damit verpasste Wehrlein zwar die Punkteränge, aber dieser elfte Platz ist das beste Ergebnis für den Schweizer Rennstall in diesem Jahr. Antonio Giovinazzi, der Wehrlein bei den ersten beiden Rennen vertreten hatte, wurde in Australien Zwölfter. Marcus Ericsson, der in Bahrain mit Defekt ausrollte, hat einen 15. Platz von China in seiner Ergebnisliste stehen.
Wehrlein zeigte ein solides Rennen, die verpasste Zeit merkte man ihm im Auto nicht an. Nach 51 Runden hatte er etwa 14 Sekunden Rückstand auf den zehnten Platz, der von Force-India-Pilot Esteban Ocon gehalten wurde. Aber Wehrlein musste sich nach hinten verteidigen, denn Daniil Kwjat zeigte mit seinem Toro Rosso eine starke Schlussphase und griff den Sauber an. Wehrlein blockte in der ersten Kurve geschickt ab und verteidigte den elften Platz.
"Ich bin sehr zufrieden, wie dieses Wochenende gelaufen ist - im Qualifying bereits Rang 13 und nun im Rennen der elfte Platz", zieht Wehrlein ein zufriedenes Fazit nach seinem ersten Grand Prix 2017. "Es war ein hartes Rennen, weil wir nur einen Boxenstopp gemacht haben. Und meine Platzierung ist das Maximum, das wir heute hätten erreichen können." Nach dem Start auf Supersofts steckte Sauber in der elften Runde auf Softs um. Wehrlein fuhr damit bis zum Ende durch.
Die Einstopp-Strategie war von Beginn an geplant, wie Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn sagt: "Wir haben uns bewusst für unterschiedliche Strategien entschieden, um von einem Boxenstopp profitieren zu können." Mit einem weiteren Ausfall weiter vorne wäre ein WM-Punkt möglich gewesen. "Klar ist es schade, dass wir im Ziel nicht eine Position weiter vorne gewesen sind und uns damit noch mit einem Punkt belohnt hätten. Wie auch immer, ich freue mich jetzt auf das nächste Rennen", so Wehrlein zufrieden.
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Teamkollege Ericsson hatte weniger Glück. Sieben Runden vor Rennende rollte er mit Getriebedefekt aus und stellte seinen Sauber am Streckenrand ab. "Das war ein enttäuschendes Rennen für mich. Der Start war gut, ich war der einzige auf weichen Reifen, konnte aber dem Feld ganz gut folgen. Die Safety-Car-Phase kam für uns zu einem eher schlechten Zeitpunkt. Wir entschieden uns dazu, keinen Boxenstopp zu machen."
Die Strategie ging bei Ericsson deshalb nicht wie geplant auf: "Beim Neustart war ich auf Platz acht, als mich andere Autos, die auf neuen Reifen waren, überholten. Nach dem Wechsel auf superweiche Reifen schauten die Rundenzeiten gut aus, doch ich hatte zu viel Rückstand, um auf die Autos vor mir aufschließen zu können." Der Getriebedefekt setzte das Ende unter sein Rennen. Es war Ericssons zweiter Ausfall in diesem Jahr.
Da Renault in Bahrain die ersten WM-Punkte sammelt, haben nur noch zwei Teams einen leeren Kontostand: Sauber und McLaren. Die Schweizer halten vor dem krisengeschüttelten Team aus Woking den neunten Platz, weil die Einzelergebnisse herangezogen werden. Nun zählt dieser elfte Platz von Wehrlein. Um Sauber zu überholen, bräuchte McLaren mindestens einen zehnten Platz, sollte das Honda-Triebwerk zuverlässig laufen.
"Ein durchwachsenes Rennen, bei dem wir schon vorher gewusst haben, dass es schwierig werden würde", lautet die Zusammenfassung von Sauber-Teamchefin Kaltenborn. "Marcus war der einzige Fahrer, der auf weichen Reifen gestartet ist. Leider konnte er das Rennen aufgrund eines Getriebedefekts, wenige Runden vor Schluss, nicht beenden. Pascal war nicht vom Pech verfolgt, er zeigte eine gute Leistung und konnte Elfter werden."