"Bittersüßes Rennen": Haas trotz Punkten nicht ganz zufrieden
Platz acht für Romain Grosjean, Ausfall für Kevin Magnussen: Haas gewinnt in Bahrain die nächsten WM-Punkte und sieht sich auf dem richtigen Weg
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Grand Prix von Bahrain der Formel 1 hatte am Sonntag nur einer der beiden Haas-Fahrer Grund zur Freude. Während Romain Grosjean als Achter zum ersten Mal in dieser Saison in die Punkteränge fuhr, musste Kevin Magnussen sein Auto schon nach neun Runden mit einem Elektrikdefekt abstellen. Dennoch ist Teamchef Günther Steiner mit dem Start in die Saison zufrieden und sieht seine Mannschaft auf dem richtigen Weg.
"Das war ein recht gutes Rennen", meint Grosjean. "Ich bin ordentlich gestartet und mein erster Stint war recht gut, obwohl ich hinter dem Renault festhing", so der Franzose, der beim Start hinter Jolyon Palmer zurückgefallen war. Grosjean hielt sich in den Top 10 und bog in Runde 12 zum ersten Boxenstopp ab. Sein Pech: Kurz darauf kam das Safety-Car auf die Strecke, und so ging Force-India-Pilot Sergio Perez nach seinem Boxenstopp an ihm vorbei - sehr zu Grosjeans Erstaunen.
"Ich sah Perez und habe mich gefragt: 'Wie kann er vor mir rauskommen, wenn er zehn Sekunden hinter mir war?' Er hat durch das Safety-Car zwölf Sekunden gewonnen, was uns einen Platz gekostet hat", sagt der Franzose. Am Mexikaner kam Grosjean im weiteren Rennverlauf nicht mehr vorbei, dafür packte er sich Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwjat mit einem sehenswerten Manöver. "Wir haben die richtige Strategie gewählt, sind gute Rundenzeiten gefahren und haben ein paar tolle Überholmanöver gezeigt", fasst Grosjean sein Rennen zusammen.
Magnussens Auto geht einfach aus
Enttäuschung hingegen auf der anderen Seite der Box bei Magnussen, der schon nach neun Runden vor Kurve 8 ausrollte. "Das Auto ist aus irgendeinem Grund ausgegangen, plötzlich gab es keine Leistung mehr." Auch Teamchef Steiner konnte direkt nach dem Rennen noch keine Aufklärung liefern. "Wir wissen noch nicht, was los war. Irgendein Problem mit der Elektrik, das Auto ist einfach ausgegangen."
Nach seinem zweiten Ausfall im dritten Saisonrennen trauerte Magnussen einer vergebenen Chance hinterher. "Das wäre ein gutes Rennen geworden", meint er. "Der Reifenverschleiß war etwas geringer, und mit den Bremsen war es auch einfacher." Teamchef Steiner sprach angesichts der unterschiedlichen Stimmungslage von einem "bittersüßen Rennen".
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Generell sieht der Südtiroler seine Mannschaft nach dem dritten von 20 Saisonrennen aber auf dem richtigen Weg. "Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht, was ganz natürlich ist. Das vergangene Jahr war unser erstes, und da haben wir uns nicht so schlecht geschlagen. Aber wir mussten und steigern und haben das geschafft", sagt er. "Das Auto scheint konkurrenzfähiger zu sein und das Team arbeitet besser."
Personalzuwachs verstärkt das Team
Dieser Trend zeigt sich vor allem im Qualifying, wo Grosjean bisher bei allen drei Grands Prix in die Top 10 gefahren ist. Aber auch in anderen Bereichen haben sich das Team verbessert - auch personell. "Wir haben immer gesagt, dass unsere Rennvorbereitung besser werden muss, aber es dauert seine Zeit, gute Leute zu finden, weil sie alle langfristige Verträge haben. Ende des vergangenen und Anfang dieses Jahre sind einige zu uns gekommen, und es scheint zu funktionieren", so Steiner.
Unter dem Strich sei Haas somit bisher auf Kurs. "Im Vergleich zu Williams oder Renault machen wir ordentliche Arbeit. Bis wird die Großen herausfordern können, ist es noch ein langer Weg, aber im Mittelfeld vorne mitzukämpfen, ist wirklich gut", freut sich Steiner.