Wehrlein besteht Härtetest: "Werde am Sonntag fahren!"
Für Pascal Wehrlein galt es im Training heute zu schauen, ob er das weitere Wochenende bestreiten kann: Der Deutsche hebt für Sonntag den Daumen!
(Motorsport-Total.com) - Dass Sauber heute im Freien Training der Formel 1 in Bahrain nur auf den Plätzen 17 und 19 landete, war für das Schweizer Team nur eine Randnotiz. Viel wichtiger war die Erkenntnis, dass Pascal Wehrlein wieder im Auto saß und feststellte, dass er dieses Mal auch das ganze Wochenende im Auto bleiben kann: "Ich kann bestätigen, dass ich am Sonntag fahren werde, und ich freue mich darauf", verkündet er nach dem Training.
Schon in Australien hatte Wehrlein den Freitag bestritten und aufgrund seiner Nackenverletzung einen Rückzieher gemacht, doch in Bahrain hielt er den Belastungen stand: "Es fühlte sich viel besser als in Australien an, sowohl was die Schmerzen betrifft als auch was die Stärke betrifft", sagt er. Zwar spüre er noch die Nachwirkungen des Unfalls beim Race of Champions, doch die Schmerzen seien akzeptabel.
Jetzt wo die wichtigste Frage im Team geklärt ist, kann sich Sauber auf die sportlichen Belange stürzen. Und die sahen nicht ganz so rosig aus: Marcus Ericsson fehlten am Ende mehr als 2,6 Sekunden auf die Spitze, Wehrlein mehr als 2,8. Klar ist es für den Deutschen schwierig, sich wieder in das Auto hineinzufinden, dennoch spricht der Abstand eine deutliche Sprache.
"Ich glaube, dass wir seit Barcelona einen Schritt nach vorne gemacht haben, aber wenn man sich die Zeitenliste anschaut, sind wir nicht da, wo wir stehen wollen", räumt Wehrlein ein. Doch bei Sauber wusste man, dass Bahrain nicht zu den favorisierten Strecken gehört. Aufgrund des veralteten Ferrari-Motors verliert man auf den Geraden eine Menge Zeit. "Aber damit müssen wir leben", seufzt der Sigmaringer.
Trotz aller Probleme bleibt für Wehrlein auch ein wenig Zeit, über sich selbst zu lachen. Während der Session beklagte er sich beim Team, dass sein kurveninneres Rad immer abheben würde. "Ich hatte schon wieder ein Deja-vu von Miami, dass ich auf drei Rädern um die Kurve fahre", schmunzelt er und nimmt Bezug auf das verhängnisvolle Race of Champions.
"Grüezi mitenand": Sauber vor der Saison 2017
Das Team um Pascal Wehrlein du Marcus Ericsson kämpft gegen das Vorurteil der langsamen Schweizer an Weitere Formel-1-Videos
Sein Team wollte ihm das aber erst nicht glauben und sprach von Temperaturproblemen - natürlich Unsinn. Stattdessen war sein Stabilisator ausgehängt. "Es war ein Missverständnis. Sie dachten, dass ich keinen Grip hab. Daher sagten sie mir, dass ich mehr pushen soll, weil die Reifentemperaturen nicht da sind", so Wehrlein. "Aber ich habe gesagt, dass ich nicht pushen kann, weil es ein Problem mit dem Auto gibt, dass ich immer auf drei Rädern fahre. Das hat dann zwei Runden gedauert, bis ich dann reingekommen bin."
Teamkollege Marcus Ericsson war heute (im Gegensatz zu Wehrlein mit T-Flügel) nur unwesentlich besser unterwegs. Der Schwede spricht von einem "schwierigen Tag" und dass er im Auto noch nicht das Gefühl habe, dass er haben möchte. "Wir hatten ein paar Probleme mit den hohen Temperaturen, das ist für uns neu", meint er. Dafür war Ericsson heute an einer Stelle der Schnellste - und zwar in der Boxengasse: 4,9 km/h Geschwindigkeitsübertretung brachten der FIA 500 Euro Bußgeld ein.