Bahrain-Facts: Alles, was du wissen musst!
Welche Reifen hat Pirelli für Sachir nominiert? Was muss man über die Strecke wissen? Wer sind die FIA-Kommissare? Hier gibt's alle Infos in der Übersicht!
(Motorsport-Total.com) - Am Freitag beginnt mit dem ersten Freien Training der Grand Prix von Bahrain in Sachir (Formel 1 2017 live im Ticker). Der Bahrain International Circuit ist 5,412 Kilometer lang und seit 2004 fester Bestandteil des Formel-1-Kalenders. Mit einer Ausnahme: 2011 wurde das Rennen wegen politischer Unruhen im Land abgesagt. Den Streckenrekord hält Lewis Hamilton mit einer Bestzeit von 1:29.493 Minuten (2016 auf Mercedes). Dieser wird 2017 aufgrund der neuen Regeln aller Voraussicht nach unterboten.
Mit dieser neuen Artikel-Reihe, die 2017 jeden Mittwoch (oder spätestens Donnerstag) vor einem Grand Prix erscheint, wollen wir unsere Leser standardisiert über die wichtigsten Facts vor dem Rennwochenende informieren. Welche Reifen hat Pirelli für die Teams im Angebot? Was hat sich an der Strecke seit dem letzten Rennen verändert? Wer sind die von der FIA nominierten Rennkommissare? Und wo liegen die DRS-Zonen zum Überholen?
Darüber hinaus bieten wir in den sogenannten "FIA-Fast-Facts" (eine diesem Artikel angefügte Fotostrecke) begleitende Informationen. Etwa: Welcher Fahrer stand in Bahrain am öftesten auf dem Podium, hat den Grand Prix aber noch nie gewonnen? Oder: Wie oft wurde der Bahrain-Sieger im weiteren Saisonverlauf dann auch Weltmeister?
Für die Antworten jetzt durchklicken!
Reifen
Unmittelbar nach dem Rennen in China ist der Formel-1-Tross zum Grand Prix von Bahrain aufgebrochen. Für das Rennen am kommenden Wochenende hat Pirelli die gleichen drei Mischungen wie für Schanghai nominiert. Auf dem Bahrain International Circuit steht die Traktion der Reifen im Mittelpunkt. Das erste Nachtrennen des Jahres beginnt und endet in den Abendstunden unter Flutlicht. Daher entsprechen das Verhaltensmuster der Reifen und die Entwicklung der Strecke nicht denen eines herkömmlichen Nachmittagsrennens. Im vergangenen Jahr führte eine Dreistoppstrategie zum Sieg. Die drei nominierten Mischungen entsprachen der diesjährigen Auswahl.
Reifen-Key-Facts
Pirelli ist mit der Strecke von Sachir vertraut, denn sie ist eine beliebte Teststrecke für verschiedene Serien.
Auf dem Kurs setzen die Teams häufig unterschiedliche Strategien ein.
Die Fahrbahnoberfläche aus Granit ist nicht sehr rau.
Eine größere Rolle spielt der hitzebedingte Verschleiß.
Die in jeder Session sinkende Temperatur auf der Strecke führt dazu, dass der Fahrbahnbelag schneller wird.
Die hohe Anforderung an die Traktion lässt die Hinterreifen schneller abbauen.
In dieser Saison stehen drei Nachtrennen auf dem Programm: Sachir, Singapur und Abu Dhabi.
Formel 1 2017: Pirelli erklärt die neuen Reifen
In der Saison 2017 gibt es in der Formel 1 neue Reifen - Hersteller Pirelli erklärt, was sich in diesem Jahr ändert Weitere Formel-1-Videos
Bei den ersten fünf Grands Prix erhalten die Teams identische Reifenkontingente: sieben Sätze von der jeweils weichsten der nominierten Mischungen (in Bahrain ist das Supersoft), vier Sätze von der jeweils mittleren (Soft) sowie zwei Sätze von der jeweils härtesten (Medium) der nominierten Mischungen.
Erforderlicher Mindestdruck der Reifen am Start: 21,5 psi (Vorderreifen), 20,5 psi (Hinterreifen).
Limit für den Reifensturz: -3,75 Grad (Vorderreifen), -2,00 Grad (Hinterreifen).
In Bahrain findet die erste Runde der neuen Formel-2-Meisterschaft statt. So heißt jetzt die ehemalige GP2-Serie. Pirelli ist exklusiver Reifenlieferant.
Mario Isola, Leiter Automobilsport von Pirelli
"In Sachir spielt Traktion die erfolgsentscheidende Rolle: Bremsen und Beschleunigen wechseln sich ab, sodass es maßgeblich darauf ankommt, Brems- und Antriebskräfte zu kontrollieren, damit die Hinterreifen möglichst lange in einem guten Zustand bleiben."
Strecke & Sicherheit
Abgesehen von routinemäßigen Wartungsarbeiten wurden seit 2016 keine signifikanten Veränderungen vorgenommen.
DRS-Zonen
Beim Grand Prix von Bahrain gibt es zwei DRS-Zonen. Der Aktivierungspunkt von DRS-Zone 1 liegt 50 Meter nach Kurve 10, der zweite 270 Meter nach Kurve 15. Ob DRS ausgelöst werden darf, entscheidet sich am jeweiligen Detektionspunkt. Dieser liegt für DRS-Zone 1 zehn Meter vor Kurve 9 und für DRS-Zone 2 108 Meter vor Kurve 14. Beträgt der Rückstand auf das vorfahrende Auto an einem der beiden Detektionspunkte weniger als eine Sekunde, darf DRS in der darauf folgenden Zone aktiviert werden.
Boxengassen-Speedlimit
80 km/h für Freie Trainings, Qualifying und Rennen. Ohne Ausnahmen.
FIA-Rennkommissare
Hans-Gerd Ennser aus Deutschland ist seit 2006 permanenter Rennkommissar bei der DTM. Seit 2010 ist er auch Formel-1-Kommissar. Der gelernte Jurist war in seiner Laufbahn schon als Richter, Staatsanwalt und in der Rechtsabteilung eines Unternehmens aus der Automobilbranche tätig. Heute gehört er dem Präsidium des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB) an und ist zudem Verwaltungsrat des ADAC Südbayern.
Radovan Novak ist seit 1963 im Motorsport tätig und ist seit 1990 Generalsekretär des tschechischen Automobilsportverbandes ACCR. Seit 1991 ist er Präsident der FIA-Zone Mitteleuropa und leidenschaftlicher Rennkommissar vor allem bei Rallye-Veranstaltungen. Seit 1994 ist er auch in der Formel 1 als Rennkommissar engagiert, seit 1998 sogar als Mitglied des FIA-Motorsport-Weltrats. Als Pilot und Beifahrer hat er in seiner Heimat schon zahlreiche Rallyes gewonnen.
Danny Sullivan aus den USA nimmt in Bahrain die Rolle des Experten-Kommissars ein. Als Formel-1-Fahrer debütierte er 1983 in Brasilien auf Tyrrell. In seiner einzigen Saison in der Königsklasse war Platz fünf in Monaco sein bestes Ergebnis. Legendär ist sein Sieg beim Indy 500 1985, als er sich in Führung liegend drehte, Mario Andretti aber ein zweites Mal überholte und das Rennen gewann. 1988 krönte er sich zum IndyCar-Champion. 1995 beendete er seine aktive Formelkarriere. Im Sportwagen trat er aber noch viele Jahre an. Die 24 Stunden von Le Mans hat er 2004 letztmals bestritten.
Der vierte Rennkommissar für Sachir wird vom nationalen Verband in Bahrain gestellt.
Eine Runde mit Nico Hülkenberg
"Es gibt in Bahrain eine ganze Reihe an Herausforderungen. Zum Beispiel die lange Gerade mit der harten Bremszone vor Kurve 1, wo du binnen Sekunden 240 km/h vernichtest und es ganz schnell passieren kann, dass du dich verbremst und nach außen getragen wirst."
"Am Ausgang ist die Kurve in der Traktion ziemlich heikel, also hast du mit dem Heck alle Hände voll zu tun. Ich bin schon gespannt, wie groß da der Unterschied mit den neuen und breiteren Reifen und mehr Downforce ist."
"Kurve 4 ist eine weitere harte Bremszone, aber auch eine ziemlich langgezogene Stelle mit ein wenig Neigung. Kurve 5/6 ist eine sehr schnelle Kombination, die richtig Spaß macht, wenn du sie gut triffst. Kurve 8 hingegen ist eine enge und langsame Haarnadel. Dort kann es schnell passieren, dass ein Vorderrad stehen bleibt, vor allem neben der Ideallinie."
"Kurve 9/10 ist eine Rechtskurve, in die du tief hineinbremst. Ganz knifflige Passage, weil auch hier ein stehendes Vorderrad keine Seltenheit ist, wenn du ein bisschen zu hart in die Eisen steigst. Und der wechselnde Wind kann es zusätzlich schwierig machen. Hast du Gegenwind, kannst du spät bremsen, hast du Rückenwind, musst du echt aufpassen."
"Und dann noch der letzte Sektor. Der ist sehr schnell und fließend, ehe es zurück auf die lange Start- und Zielgerade geht."
Zeitplan und Teilnehmer der FIA-Pressekonferenzen
Donnerstag, 15:00 Uhr (14:00 Uhr MESZ):
Lewis Hamilton (Mercedes)
Sergio Perez (Force India)
Stoffel Vandoorne (McLaren)
- - -
Fernando Alonso (McLaren)
Kevin Magnussen (Haas)
Jolyon Palmer (Renault)
Freitag, 20:00 Uhr (19:00 Uhr MESZ):
Zak Brown (McLaren)
Christian Horner (Red Bull)
Claire Williams (Williams)
- - -
James Allison (Mercedes)
Mattia Binotto (Ferrari)
James Key (Toro Rosso)
Unmittelbar nach Qualifying und Rennen:
Die Top 3 des Qualifyings beziehungsweise Rennens.
Formel-1-Talk vor dem Grand Prix von Bahrain
Die Hammermeldung der Woche: Fernando Alonso fährt das Indy 500 statt Monaco! Aber wer ersetzt ihn am Steuer des McLaren? Und welche technischen Herausforderungen kommen in Bahrain auf die Formel-1-Teams zu? Darüber und über viele weitere Themen diskutiert unser Redakteur Dominik Sharaf in der aktuellen Ausgabe des Podcasts "Starting Grid" (Hier geht's zum Audio-Player!) von unserem Kooperationspartner meinsportradio.de.