• 09. April 2017 · 15:48 Uhr

Nico Hülkenberg: Warum ihn Zeitstrafen ums Rennen brachten

Auch beim zweiten Rennen der Formel-1-Saison 2017 bleibt Renault ohne Punkte - Nico Hülkenberg sackt gleich zwei Zeitstrafen ein

(Motorsport-Total.com) - Manchmal können außergewöhnliche Bedingungen für ein kleines Team große Möglichkeit bieten - und manchmal geht auch einfach alles schief. Nico Hülkenberg konnte aus seinem tollen siebten Startplatz beim Grand Prix von China keinen Profit schlagen. Reifenprobleme und Überholverbote ließen ihn nur auf Platz zwölf landen. Weil auch Teamkollege Jolyon Palmer nur 13 wurde, geht Renault in Schanghai wieder leer aus.

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Ein Sonntag zum Vergessen: Hülkenberg hat eine große Chance vergeben Zoom Download

Eine frühe virtuelle Safety-Car-Phase und das reale Safety-Car nur Augenblicke später wurden Hülkenberg zum Verhängnis. Denn die Rennleitung schaute bei ihm genau hin und stellte unerlaubte Positionswechsel fest. Dafür setzte es insgesamt 15 Sekunden Zeitstrafe und zwei Strafpunkte.

Aber auch ohne diese Zurechtweisung sollte es nicht sein Tag werden. Weil der Kurs noch feucht war und das Feld auf Intermediates-Reifen an den Start ging, kam es zu einer fatalen Fehlentscheidung des Teams.

Zu früh an der Box, zu spät beim Überholen

"Wir sind ein Risiko eingegangen und schon nach der ersten Runde an die Box gefahren um auf Trockenreifen zu wechseln", erklärt Hülkenberg. "Die Strecke war schon fast trocken. Doch gleich nach dem Reifenwechsel flog Lance Stroll ab und das virtuelle Safety-Car kam zum Einsatz."


Fotostrecke: GP China, Highlights 2017

Als hätte das noch nicht genug Schaden angerichtet, zwang das langsame fahren hinter dem Safety-car den Emmericher auch noch in Fahrfehler. "Wenn man auf feuchter Piste nicht Gas geben kannst, dann kühlen die Reifen zu stark ab", schimpft Hülkenberg, "Ich hatte keinen Grip mehr, fuhr wie auf Glatteis und habe mich gedreht. Von diesem Zeitpunkt an lief alles schief, das Safety-Car hat unsere Strategie und damit auch unser Rennen ruiniert."

Was die TV-Übertragung nicht einfing: Hülkenberg hat sich unter dem virtuellen Safety-Car ganze drei Mal gedreht! Und dem Fernsehzuschauer entging auch, wie es zu den verbotenen Überholmanövern kam. Als er gerade auf Kurve 1 zu fuhr, kam Romain Grosjean aus der Box. Effektiv war er aber noch hinter dem Haas, als er die Safety-Car-Linie überfuhr.

Niederlage gegen Haas

Im zweiten Fall war er gerade mitten in einem Zweikampf mit Marcus Ericsson, als das Safety-Car herauskam. Zwei unglückliche Vorkommnisse aus denen Hülkenberg schließt: "Ich denke, das Rennen hätte heute sehr viel besser für uns laufen können."

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Abflug: Jolyon Palmer fand sich auch mal neben der Strecke wieder Zoom Download

Der unterlegene Renault, der im Qualifying noch so aufblitzen konnte, wirkte im Rennen aber auch von der Pace her wieder schwächer. Die Rivalen von Haas kamen nur allzu leicht an Hülkenberg und Palmer vorbei. Die Amerikaner haben die starke Ferrari-Antriebseinheit im Heck. Palmer klagte über Funk aber auch lautstark über die Reifen, als er von Grosjean überholt wurde.

Der Brite riskierte zu Beginn noch mehr als Hülkenberg und holte sich schon nach der Aufwärmrunde die Trockenreifen. Das Ergebnis: auch er drehte sich bereits in Runde 3. "Es war die richtige Entscheidung, nach der Einführungsrunde an die Box abzubiegen, um auf den Slicks zu starten", sagt er aber. "Leider habe ich dann im Duell mit einem Toro Rosso eine feuchte Stelle erwischt und dann kühlten die Reifen wegen der virtuellen Safety-Car-Phase zu stark ab."

Vergebene Chance

Das Auftaktrennen mit hoher Ausfallquote und ein China-Grand-Prix mit durchwachsenen Bedingungen - Renault verspielte zwei gute Gelegenheiten, früh an Punkte zu kommen, die am Ende der Saison noch wichtig sein könnten. In Bahrain geht es in der kommenden Woche direkt weiter.

"Das Positive ist, dass beide Autos sowohl Pace als auch Zuverlässigkeit zeigen konnten", schöpft Teamchef Cyril Abiteboul Hoffnung. "In den kommenden Rennen müssen wir unser Potenzial besser ausschöpfen."

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