Spion 00-Vettel: "In Wahrheit habe ich keine Ahnung"
Sebastian Vettel war in China wieder einmal in (nicht so geheimer) Spionage-Mission unterwegs, doch ob er den richtigen Zweitberuf hat, daran zweifelt er noch ...
(Motorsport-Total.com) - Zugegeben, James Bond geht bei seinen Missionen etwas unauffälliger zu Werke, doch 007 darf sich ja auch "Geheimagent" nennen, während Sebastian Vettel hauptberuflich Rennfahrer in seinem Lebenslauf stehen hat. Doch zumindest scheint der Heppenheimer von Ferrari nebenberuflich als Spion angestellt zu sein, denn wie schon in Melbourne inspizierte der Deutsche die Boliden der Konkurrenz nach der Qualifikation in China genau.
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Sebastian Vettel muss noch einmal den Kurs "Tarnen und Täuschen" belegen Zoom Download
Ausgiebig beobachtete er die Details seiner Gegner und ließ sich auch nicht davon stören, dass die Kameras die ganze Zeit auf ihn gerichtet waren. Speziell Hauptkonkurrent Mercedes ist für die Roten natürlich von Interesse, doch was ihm am F1 W08 Hybrid aufgefallen ist, will Vettel bei 'RTL' nicht verraten: "Die schauen ja zu", grinst Vettel über Mercedes. "Da sitzt halb Stuttgart vor dem Fernsehen. Die haben ja die Direktwahl nach England, nach Brackley" - dort ist das Rennteam beheimatet.
Schon in den Bond-Filmen haben die Bösewichter die Taten 007s argwöhnisch beobachtet, doch dass Vettel in China nach interessanten Einblicken gesucht hat, das dürften auch die Verantwortlichen vor Ort mitbekommen haben. Womöglich dürfte Vettel dafür aber keine Gefangennahme oder Folter drohen, denn der Deutsche ist spionagemäßig ohnehin nur ein kleiner Fisch, der nicht einmal eine Minikamera in seinem Overall trägt - was würde Bonds Chef "M" wohl dazu sagen?
Auch Vettel selbst weiß gar nicht so recht, ob ihm sein Nebenjob überhaupt so gut liegt: "In Wahrheit habe ich ja keine Ahnung. Vielleicht schau ich mir komplett das Falsche an", lacht er. "Ich gucke halt so ein bisschen, wie es bei denen ausschaut. Bei uns kann ich den ganzen Tag draufschauen."
Vettel weiß, dass er seinen Aerodynamikern ohnehin nicht viel über die anderen Autos verraten kann. Höchstens ein paar Formen könne er vergleichen, aber auch das sei sehr schwierig. "Beim Auto macht immer nur das Gesamtkonzept Sinn. Deswegen zu sagen, 'da ist der Flügel ein bisschen länger' oder 'er zeigt nach links oder nach rechts', hat keinen Sinn", so der Deutsche. "Aber kleine Details sieht man schon."
Zuletzt in Australien wurde der Ferrari-Pilot sogar handgreiflich und hinterließ seine Fingerabdrücke bei einigen Teilen des Mercedes und des Red Bull. "Ich habe gehört, dass du mein Auto berührt hast", konfrontierte Lewis Hamilton Vettel später scherzhaft damit. Will Vettel irgendwann zum Doppelnull-Agenten aufsteigen, dann muss er sich wohl geschickter anstellen, doch Rennfahrern gefällt die 1 ohnehin viel besser als die 00 ...