Klatsche für Red Bull: Verstappen nächstes Renault-Opfer
Ein Softwareproblem brockt Verstappen in Schanghai einen Start von Platz 17 ein - Ricciardo holt mit dem fünften Rang alles heraus: "Musste Auto zornig fahren"
(Motorsport-Total.com) - So hatte sich Max Verstappen sein Qualifying zum China-Grand-Prix nicht vorgestellt: Schon nach wenigen Metern musste der Red-Bull-Pilot sein Auto am Samstag wieder parken. Der Renault-Antrieb des RB13 streikte, offenbar war es ein Software- respektive Mappingproblem - wie häufig bei den Testfahrten und beim Saisonauftakt in Australien. Seine mit Halbgas gefahrene Runde in Q1 brachte (nach Strafen für die Konkurrenz) nur den 17. Startplatz ein.
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Max Verstappen muss am Sonntag auf seine Fahrkünste und auf Regen hoffen Zoom Download
Entsprechend lang war das Gesicht: "Nicht das, was wir wollen", murrt Verstappen. Teamkollege Daniel Ricciardo holte mit dem fünften Platz das von Berater Helmut Marko im Vorfeld als Maximum definierte Ergebnis heraus - so schnell wie Mercedes und Ferrari sind die Österreicher in der Frühphase der Saison nicht. "Ich musste das Auto in Zorn fahren", berichtet der Australier. Möglicherweise bekommt man bei Red Bull die Reifen nicht auf Temperatur. Das PS-Defizit des Hybridmotors tut sein Übriges hinzu, besonders auf der langen Gegengerade von Schanghai.
Ricciardo wurde an ihrem Ende mit 322,4 km/h gemessen und war damit 7,3 km/h langsamer als Tempokönig Kevin Magnussen im Ferrari-befeuerten Haas. "Wir hätten nicht besser abschneiden können als Fünfter", stöhnt er und ist mit seiner schnellsten Runde sowie 1,355 Sekunden Rückstand auf Lewis Hamilton eingeschränkt zufrieden: "Persönlich hätte ich nicht viel mehr machen können. Wenn man auf den Abstand zum Führenden schaut, ist er größer, als ich erwartet hätte."
Immerhin: Am Handling hat Ricciardo nichts auszusetzen, was für ein gutes Chassis spricht und Renault weiter unter Druck setzt. Sollte es im Rennen regnen, könnte der viermalige Grand-Prix-Sieger profitieren. "Hoffentlich bekommen wir beide Autos etwas weiter nach vorne, sodass ich versuchen kann, etwas Druck auf Ferrari und Mercedes auszuüben", schielt Ricciardo auf den Sieg.
Auch Verstappen hat ein gutes Resultat nicht abgeschrieben, zumal laut Teamchef Christian Horner wahrscheinlich kein Komponententausch am Antrieb samt Strafe droht, sondern alles repariert werden kann. "Es sollte besser sein, wenn es regnet. Ich werde mein Bestes geben, um nach vorne zu kommen und ein paar Leute zu überholen", erklärt der Teenager, der im vergangenen Jahr in Brasilien mit einer Fabelvorstellung im Nassen beeindruckte. In seinem Kopf spucke dieser Auftritt nicht mehr, meint Verstappen: "Darüber denke ich nicht nach. Ich möchte das Fahren genießen."