Force India: Perez überrascht, Ocon scheitert an Klebeband
Während der Mexikaner mit Platz acht alles herausholte, klebte dem Franzosen Pech an den Socken: Gelbe Flaggen und ein Klebeband-Malheur verhagelten den Tag
(Motorsport-Total.com) - Das Credo der Stunde bei Force India heißt Schadensbegrenzung: Im Qualifying zum China-Grand-Prix am Samstag löste Chefpilot Sergio Perez die Aufgabe ordentlich und fuhr den achten Startplatz ein. 2,028 Sekunden Rückstand auf die Spitze müssen den Pinken aber zu denken geben - entsprechend gemischt fällt das Fazit des Mexikaners aus: "Ich bin angesichts des Tempos, das der Wagen aktuell gehen kann, sehr zufrieden. Wir müssen es jetzt durchziehen, bis wir das Auto verbessert haben."
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Sergio Perez hatte kein gutes Material, schöpfte das Potenzial aber aus Zoom Download
Heißt: Force India baut wie in den vergangenen Jahren auf einen Leistungssprung durch eine B-Version. Bis sie kommt, sind die Erwartungen niedrig - auch bei Perez. Er bezeichnet es als "massive Überraschung" in Q3 eingezogen zu sein und spricht von "starken Runden", die ihm gelungen seien. Ein schnelleres Auto hätte Esteban Ocon auch nichts genützt. Der Franzose blieb in Q1 hängen, weil er seinen letzten Versuch aufgrund des Unfalls Antionio Giovinazzis nicht mit Vollgas beenden konnte.
"Ich war so schnell wie Sergio, vielleicht noch schneller - schade!", hadert Ocon mit der verpassten Q2-Chance, nachdem ihm schon zuvor ein wegen gelber Flaggen deaktiviertes DRS die Tour vermasselt hatte. Dazu klebte auch noch sein Helm an einem Klebeband fest, was ihn bei der Einfahrt in die Kurven zusätzlich behinderte. "Mit den neuen Autos ist kein DRS ein riesiger Nachteil, da habe ich sechs Zehntelsekunden verloren. Es ist frustrierend." Immerhin bringen ihm Strafen für Konkurrenten vor auf den 18. Startplatz.
Er wünscht sich für Sonntag eine Lotterie im Nassen, um besser aufgestellte Gegner zu foppen und mehr Überholchancen zu haben: "Ich muss auf Regen hoffen, um nach vorne zu kommen", prognostiziert Ocon und erinnert sich an den Brasilien-Grand-Prix im Vorjahr, als er mit einer reifen Leistung auf sich aufmerksam machte: "Das würde für ein Durcheinander sorgen, weil es für jeden neu wäre, mit Regenreifen und Intermediates zu fahren. Da werden die Einsätze noch erhöht. Das mag ich."
Perez plädiert ebenfalls für Niederschlag, hofft auf mehr Überholgelegenheiten als in Melbourne und sieht eine weitere Chance im ausgefallenen Freitagstraining: "Es könnte uns helfen, dass die schnelleren Teams keine Zeit hatten, das Potenzial der Autos voll auszuschöpfen."