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Alonso weckt das Tier in sich: "Egal ob man sich dreht"
Fernando Alonso sei heute "wie ein Tier" gefahren, weil es ihm egal war, ob er abfliegt: Rang 13 war dafür ein schöner Lohn für ihn - Hoffen auf Regen
(Motorsport-Total.com) - Dass McLaren heute im Qualifying auf dem 13. Startplatz landen würde, hatte man nach den schwachen Trainingseindrücken nicht auf dem Zettel, doch Fernando Alonso holte seiner Aussage nach wieder alles aus dem Boliden raus und qualifizierte sich für ihn sehr überraschend weit vorne. Dabei habe er "wie ein Tier" Gas gegeben, wie er seinem Team zwischenzeitlich über Funk mitteilte.
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"Win it or bin it" ist bei Alonso - trotz aller Chancenlosigkeit - das Motto Zoom Download
Es klingt fast wieder so, als würde der Spanier seine eigene Leistung herausstellen, doch eigentlich ist die Aussage eher purer Verzweiflung entsprungen, wie er hinterher zugibt. Denn weil die Aussichten nach Platz 17 und 19 im Training düster waren, versuchte Alonso alles, um im Qualifying etwas Besonderes zu erreichen. Denn etwas zu verlieren habe er ohnehin nicht gehabt.
"Manchmal schert man sich nicht mehr darum, ob das Auto ausbricht oder man sich dreht", lautet seine Erklärung nach der Session. Ganz nach dem Motto Sekt oder Selters habe er aus mangelnder Konkurrenzfähigkeit alles in die Waagschale geschmissen. "Heute Morgen wussten wir, dass uns ein schwieriges Wochenende bevorsteht", so Alonso, der in der Qualifikation aber sehr überrascht wurde: "Wir waren besser als erwartet. Platz 13 ist ein gutes Geschenk."
Zweimal streikt die Technik
Teamkollege Stoffel Vandoorne konnte das Tier in sich am heutigen Tag hingegen nicht entfesseln und landete nur auf dem 16. Rang, was das Aus in Q1 bedeutete. "Es ist enttäuschend", seufzt der Belgier, "denn die Chance auf Q2 war definitiv da. Aber meine Runde fühlte sich auch nicht ganz sauber an", muss er zugeben. Am Ende fehlten ihm sechs Hundertstelsekunden auf Antonio Giovinazzi und den Einzug in Q2.
Wieder einmal waren es aber auch technische Probleme, die die Piloten von einer optimalen Session abhielten. Zweimal begann der Quali-Abschnitt für die Fahrer verspätet, so auch bei Vandoorne in Q1: "Aus irgendeinem Grund hat es lange gedauert, bis wir das Auto auf die Strecke bekommen haben. Von daher hatten wir eine Verzögerung bei den Versuchen und mussten uns beeilen", schildert er.
Teamkollege Alonso musste hingegen in Q2 warten, weil sein Honda-Motor aus noch ungeklärter Ursache nicht anspringen wollte. "Das war zwar etwas stressig, aber am Ende war es okay", winkt der zweimalige Weltmeister ab. Kurze Zeit später klagte er noch über Probleme beim Aufladen der Batterie - trotzdem konnte er zumindest die beiden Sauber (von denen einer nicht antrat) hinter sich halten.
Punkte nur bei Regen möglich?
Morgen steht McLaren jedoch wieder ein schwieriger Grand Prix ins Haus. Sollte es nicht regnen, dann rechnet sich Alonso in Schanghai überhaupt nichts aus: "Unter normalen Umständen ist es unwahrscheinlich, dass wir in die Punkte kommen können", sagt er. Denn auf den langen Geraden fällt das Honda-Defizit noch stärker auf. "In den Kurven sind wir so schnell wie alle anderen, aber auf den Geraden sind wir mit Abstand die Langsamsten", so Alonso.
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Premierensieger im Jahr 2004: Rubens Barrichello (Ferrari) vor Jenson Button (BAR), der trotz eines Boxenstopps weniger am Ende den Kürzeren zieht, und Kimi Räikkönen (McLaren). Fotostrecke
Ein Blick in die Topspeed-Tabelle bestätigt die Aussage in Zahlen: Vandoorne und Alonso liegen mit 315,6 und 315,4 km/h auf den Plätzen 18 und 19 vor dem von Motorenproblemen geplagten Max Verstappen. Selbst auf den 17., Marcus Ericsson, der mit einem Vorjahresmotor fährt, fehlen 3,7 km/h, auf die Spitze mehr als 14. Auch dass der neue Heckflügel nicht eingesetzt werden wird, dürfte nicht helfen.
Von daher dürften bei McLaren heute Abend einige Stoßgebete gen Himmel gehen, um im Rennen ein wenig Chaos zu haben. "Gemischte Verhältnisse sind für uns immer gut", weiß Vandoorne und findet den Tier-Vergleich Alonsos passend: "Wir pushen beide ziemlich hart", nickt er, während Alonso ankündigt, auch morgen in den animalischen Modus schalten zu wollen: "Wir müssen so viel wie möglich riskieren, weil wir nichts zu verlieren haben."