• 07. April 2017 · 10:32 Uhr

Lance Stroll gibt zu: Halbe Sekunde langsamer als Massa

Williams-Rookie Lance Stroll hatte kein Debüt nach Maß - Realistisch schätzt sich der Teenager noch mit einem Rückstand zu seinem Teamkollegen ein

(Motorsport-Total.com) - Die ersten Schlagzeilen machte Lance Stroll mit seinen Crashs in der ersten Testwoche. Und auch bei seinem ersten Grand-Prix-Wochenende in Australien beschädigte sich der 18-Jährgie das Auto. Das Resultat: Ein vergeigtes Qualifying und der Ausfall im Rennen. Aber selbst wenn bei seinem Formel-1-Debüt für Williams alles glatt gelaufen wäre - Stroll erwartet nicht, wie sein Teamkollege Felipe Massa schon um die Spitzenplätze im Mittelfeld mitkämpfen zu können.

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Mentor und Lehrling: Lance Stroll startet noch keinen Angriff auf Massa Zoom Download

Realistisch betrachtet schätzt er sich sogar eine halbe Sekunde langsamer ein als der 18 Jahre ältere Brasilianer. Das kann in der Königsklasse eine Welt sein. In Melbourne hätte er damit im Qualifying auf Rang zwölf landen können. "Auf einer Strecke wie Melbourne war das auch mein Ziel", so Stroll. "Felipe ist in Melbourne jedes Jahr sehr konkurrenzfähig. Aber es ist nicht nur wichtig, wo ich im Vergleich zu ihm stehe. Ich habe noch an mir selbst zu arbeiten, bevor ich mich mit ihm vergleichen kann."

Das ihm das Streifen der Mauer vom Samstagmorgen auch am Nachmittag noch beeinträchtige, erklärt Stroll so: "Uns ging die Zeit aus, wir konnten erst sehr spät starten und hatte nur eine Runde. In meiner Auslaufrunde habe ich noch Einstellungen vornehmen müssen und konnte mich nicht auf die Reifen-Prozedur konzentrieren. Ich denke, wir stehen auf jeden Fall besser da, als dort, wo wir uns qualifiziert haben. Aber so etwas passiert. Ich denke, wir hatten dann ein sehr positives Rennen bis wir die Bremsprobleme bekamen."

Stroll bewährt sich im Start-Prozedere

Seinen erstes Rennen wollte Stroll ruhig angehen. Aber schon beim Start hat er gemerkt, dass sich ein Formel-1-Grand-Prix selten planen lässt. Er hat dabei einen kühlen Kopf bewahrt und gewann von ganz hinten gleich fünf Plätze. "Einer der Sauber hat sehr früh gebremst", erklärt er. "Das musste ich umgehen und bin deshalb nach innen gefahren. Ericsson oder Giovinazzi sind dann nach außen gefahren und ich hatte ein wenig Glück und konnte drei Autos überholen. Magnussen und Ericsson sind dann kollidiert, das waren nochmal zwei Plätze. Da war ein bisschen Glück dabei, aber das braucht man im Rennsport."

Dass er sich dennoch einen Bremsplatten einfuhr und nach 45 Runden mit einem Bremsdefekt aufgeben musste, war dann unglücklich. "Melbourne war für mich natürlich eine neue Strecke uns es ist eine besondere Strecke - keine normale", zieht Stroll ein Fazit. "Ich wusste, dass da einige Herausforderungen auf mich zu kommen. Aber ich denke, ich konnte mich in einigen Dingen selbst überraschen. Ich wünschte mir natürlich, dass einige negative Dinge nicht passiert wären. Aber das tun sie nun einmal - das sieht man auch bei erfahreneren Fahrern. Aber egal was passiert - es ist gut, das erste Wochenende hinter sich und alles Mal mitgemacht zu haben."

Die Situation, auf einer neuen Strecke zu fahren, kommt auf Stroll in diesem Jahr auch noch mehrere Male zu - unter anderem an diesem Wochenende in China. "Ich ordne es aber nie in "einfacher" oder "schwieriger" ein", lässt sich der Kanadier nicht verunsichern. "Ich arbeite einfach damit, was ich habe und nehme es so, wie ich es fühle." Er kündigte außerdem bereits an, Schanghai etwas mutiger anzugehen. "Ich hoffe, dass ich an diesem Wochenende nicht als Letzter starten muss, sondern wir das Auto in eine Position stellen können, zu der wir fähig sind. Aber es kann alles passieren. Ich werden das Bestmögliche versuchen, um das Beste aus mir und dem Auto herauszuholen."

Wegen Stroll: Williams im Regen-Nachteil?

Strolls Hang zu Rookie-Fehlern könnte Williams an diesem Wochenende aber noch einen Nachteil einbringen. Denn wegen seiner Testcrashs war das Team nicht in der Lage, in Barcelona am Regenreifentest teilzunehmen. Die insgesamt 14 Runden im ersten Freien Training zum Grand Prix von China waren die ersten, die Stroll und Massa in diesem Jahr unter nassen Bedingungen absolvierten.


Fotos: Williams, Großer Preis von China


"Wir haben das Training so gut es ging genutzt, um einiges über das Auto herauszufinden und Lance konnte seine ersten Erfahrungen bei den Bedingungen machen", erklärt Cheftechniker Paddy Lowe gegenüber 'Sky Sports F1'. "Er hat das gut gemacht und eine gute Pace im Vergleich zu Felipe an den Tag gelegt."

"Es ist am Ende auch nur ein Auto, das man so schnell wie möglich fahren muss", winkt Stroll die Ausnahmesituation ab. Den Grip in der verkürzten Trainingssession am Morgen beschreibt er als niedrig. "Es war eine seltsame Session, weil die Bedingungen erst einmal Intermediates-Reifen erforderten. Aber die Strecke trocknete schnell ab und der Reifen baute ab."

Hoffnung auf sauberen Samstag

"Wir müssen einfach so viel wie möglich in das dritte Training stecken, wo es hoffentlich trocken sein wird", analysiert Chefingenieur Rob Smedley die Situation nach dem ausgefallenen zweiten Training am Freitag. "Alle haben einen zusätzlichen Reifensatz durch die Regelung bei nassem Freitag. Jeder hat nun drei Sätze, was Lance helfen wird. Wenn er ein sauberes drittes Training hat, dann wird er sicherlich ein ordentliches Qualifying hinlegen."


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Schanghai

Der Brite wirkt wie viele im Fahrerlager deutlich unzufrieden mit den Bedingungen, die die Vorbereitung auf das zweite Rennen der Saison beeinträchtigen:

"Wir haben neue Reifen und neue Autos. Die Balance des Autos hat uns im Regen zurückgehalten. Das haben wir im Trockenen gelöst, und wir glauben, dass es auch im Regen so sein wird. Wir konnten Untersteuern am Kurveneingang loswerden, was uns hilft. Das war ein Teil des Problems im Regen. Am Morgen sah es ordentlich aus. Es war nicht fantastisch, aber auch kein Desaster. Wir werden am Sonntag weitersehen."

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