• 06. April 2017 · 13:09 Uhr

Romain Grosjean: Nach Speed muss jetzt Konstanz folgen

Haas ist gewarnt: Nach einem desaströsen China-Grand-Prix 2016 soll es an diesem Wochenende in Schanghai besser laufen - Die Pace von Australien soll bleiben

(Motorsport-Total.com) - Die Startplätze 14 und 18 und nur die Ränge 14 und 19 im Rennen - selbst ein Neueinsteigerteam wie Haas graut vor einem solchen Grand-Prix-Ergebnis. Der Einbruch nach sensationellem Saisonstart mit zwei Top-6-Platzierungen ließ sich 2016 aber nicht vermeiden. Und nun kehrt Haas auf die Angststrecke in Schanghai zurück. Der Schatten der Vergangenheit soll aber genutzt und die Pace vom Melbourne rüber gerettet werden.

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Angststrecke: Haas muss sich in Schanghai besonders anstrengen Zoom Download

"Im vergangene Jahr sind wir nach zwei sehr guten Rennen hier hergekommen und es lief sehr schlecht", so Stammpilot Romain Grosjean. "Es ist wichtig, dass wir das emotional hinter uns lassen, aber nicht vergessen, was wir falsch gemacht haben. Wir sind jetzt hier mit einem neuem Auto und ganz anderen Reifen - es ist ein neues Blatt Papier und wir können es besser machen, als in der Vergangenheit."

Vor Haas liegt ein schweres Stück Arbeit. Denn auf der einen Seite konnte sie auch zu Beginn dieser Saison wieder ein Ausrufezeichen setzen - Grosjean schaffte es im Qualifying auf einen sensationellen sechsten Startplatz. Auf der anderen Seite kam der Franzose im Rennen aber nur 13 Runden weit. Ein Wasserleck stoppte ihn. Das Problem entstand im Turbo seiner Ferrari-Antriebseinheit. Das Teil muss für den zweiten Grand Prix getauscht werden.

Probleme beginnen schon vor dem Rennwochenende

Da es mit der Zuverlässigkeit nicht klappt, ist es auch wenig hilfreich, dass die Amerikaner lange auf ihre Fracht aus Australien warten mussten. Das störte die Vorbereitung auf China. Immerhin: Der wackelige T-Flügel, der in Melbourne noch teilweise abgebaut werden musste, soll repariert worden sein.

"Es bleibt der Faktor, dass wir hier im vergangenen Jahr ein sehr schwieriges Wochenende hatten", sagt Teamchef Günther Steiner. "Aber da muss man durch, seinen Kopf behalten und versuchen, besser zu sein und aus dem vergangenen Jahr zu lernen. Man darf nicht mit dem Gedanken rangehen: 'Wir werden das schon irgendwie hinbekommen'. Dann wird es nicht funktionieren. Wir werden hart daran arbeiten und dann wird es hoffentlich besser. Das Wetter scheint an diesem Wochenende wechselhaft zu werden. Aber das ist für jeden gleich."

Ein Hoffnungsschimmer bleibt: ausgehend von der Qualifying-Pace in Australien gilt Haas derzeit als viertschnellstes Team. Grosjean hatte zwar einen Abstand von rund einer halben Sekunde auf den Red Bull von Max Verstappen. Hinter ihm war Felipe Massa im Williams aber fast vier Zehntelsekunden langsamer. Der Ferrari-Motor scheint außerdem deutlich näher am Mercedes, als es noch im Vorjahr der Fall war. Das hilft auch auf den langen Geraden in China.

Haas das viertschnellste Team?

"Ich würde nicht sagen, dass es nicht eine sehr gute Runde von mir war", schmunzelt Grosjean. "Aber ich war schon überrascht, welchen Abstand wir zu Massa hatten. Sollten wir wirklich das viertschnellste Auto haben, dann würde ich mich nicht beschweren. Aber wir haben schon im vergangenen Jahr Probleme mit der Konstanz gehabt. Das müssen wir wirklich in den Griff bekommen. Mehr kann man aber erst nach vier Rennen sagen."


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Schanghai

Auch Steiner will sich nicht auf frühzeitig festgelegte Hackordnungen verlassen. Er weiß, wie eng die Rivalen im Mittelfeld zusammenrücken. "Selbst wenn wir hier nicht gut wären, würden wir nicht sagen, dass alles falsch läuft. Australien war ja schon ziemlich gut. Am Samstagabend werden wir wissen, wo wir hier stehen. Die kommenden drei Rennen werden aber wichtig werden. Im Mittelfeld geht es so eng zu - da müssen wir erst einmal ein paar Rennen abwarten, um definieren zu können, wer wo steht."

Der Österreicher erwartet prinzipiell eine spannende Saison, denn spätestens ab Barcelona wird ein Entwicklungsrennen erwartet. "Die Updates werden in diesem Jahr noch wichtiger werden. Die Autos sind neu, also werden auch die Fortschritte größer sein. Da geht es nicht mehr um zwei oder drei Punkte, es könnten zehn bis 15 Punkte werden - und das macht einen wirklichen Unterschied auf der Strecke. Dadurch bleibt das Ganze interessant."

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