Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Giovinazzi: Sauber-Cockpit nur "von Rennen zu Rennen"
Wie Antonio Giovinazzi auf die Gerüchte, er könnte Pascal Wehrlein bei Sauber verdrängen, reagiert und wieso China für ihn der wahre Fitnesstest wird
(Motorsport-Total.com) - Wird Antonio Giovinazzi zum Karrierekiller für Pascal Wehrlein? Der Ferrari-Junior sitzt nach seiner starken Leistung in Melbourne nun bereits zum zweiten Mal im Sauber-Cockpit, während der rekonvaleszente Stammfahrer Wehrlein zuschaut. Prekär: Sauber wird von Ferrari mit Antriebseinheiten ausgestattet, es besteht also ein Abhängigkeitsverhältnis. Und die Scuderia hätte möglicherweise Interesse, den vielversprechenden Italiener für 2018 als Ersatz für den 37-Jährigen Kimi Räikkönen aufzubauen.
Doch wie sieht nun der Deal des 23-Jährigen mit Sauber aus? Und wie lang wird er Wehrleins Cockpit belegen? "Ich bin dritter Fahrer bei Ferrari, und wir denken nur von Rennen zu Rennen", stellt Giovinazzi klar. Erst diese Woche will er erfahren haben, dass er erneut als Wehrlein-Ersatz vorgesehen ist: "Ich wurde am Dienstag angerufen, und ich bin hier, um für Sauber zu fahren, aber bereits in der kommenden Woche trage ich wieder rot. Wir werden sehen, was in Zukunft passiert."
Ob er auch kommendes Wochenende in Bahrain im Einsatz sein wird, wisse er "noch nicht". Und auch auf die Frage, ob er sich mit seinen Leistungen für ein Renncockpit in der kommenden Saison empfehlen will, bleibt er kryptisch: "Dafür ist es doch noch viel zu früh. Ich bin schon froh, hier fahren zu können. Ich muss mich also bei Ferrari und Sauber für diese Gelegenheit bedanken."
Würden Punkte in Schanghai den Unterschied machen?
In Melbourne scheiterte er als Zwölfter knapp an WM-Punkten. Würde es sich entscheidend auf seine Karriere auswirken, wenn er in Schanghai in die Punkte fährt? "Eine gute Frage", meint Giovinazzi. "Natürlich würde es etwas ändern. Das wäre für meinen Kopf wichtig. Das Ergebnis in Melbourne war gut, und der nächste Schritt wäre dann ein Punkt. Es wird schwierig, aber ich gebe mein Bestes."
Der GP2-Vizemeister hat berechtigten Grund zur Hoffnung, dass es dieses Wochenende "viel einfacher" wird als in Australien. Denn dort wurde er kurzfristig am Samstagmorgen an die Rennstrecke beordert, um das Auto von Wehrlein, der sich einer Renndistanz noch nicht gewachsen fühlte, zu übernehmen. "Außerdem habe ich jetzt schon ein bisschen Erfahrung", wirft er ein. "Es ist aber ein anderes Wochenende, und das Wetter könnte es schwierig machen, denn es könnte regnen."
Fotostrecke: Top 10: Die stärksten Formel-1-Debütanten
Naturtalent braucht keine Erfahrung: Das ist die Botschaft der stärksten Formel-1-Debütanten. Wir haben uns angesehen, welche Piloten der jüngsten Generationen sofort mit bei der Musik und welche Husaren historisch die erfolgreichsten Fahranfänger waren. Ausgeklammert sind die frühen Fünfzigerjahre und die Indy500-Spezialisten. Fotostrecke
Eines wird er dieses Mal auf jeden Fall anders machen: In Australien ging er den ersten Stint besonders vorsichtig an, weil er es aus der GP2 gewohnt war, dass die Pirelli-Reifen bald einbrechen. "Meine Stärke in der GP2 war es, im Rennen die Reifen zu schonen", erklärt er. Und da er erst am Samstag in das Rennwochenende eingriff, fehlte ihm wertvolle Erfahrung mit den Gummis. "Diesbezüglich werden die ersten zwei Trainings ein Vorteil sein, da ich ein Gefühl für das Auto und den Abbau der Reifen bekommen werde. Hoffentlich kann ich mich daher im Rennen besser schlagen."
Giovinazzis Fitness steht in China auf der Probe
Die Fitness könnte dabei ein Thema werden, was er auf die Streckencharakteristik des Shanghai International Circuit zurückführt. "Hier könnte es hart werden, denn es gibt viel langgezogene Kurven. Das wirkt sich auf den Nacken aus", sagt Giovinazzi. "Ich habe aber vergangene Woche noch trainiert und hoffe, dass es passt."
In Melbourne hielt er den dieses Jahr wegen der angestiegenen Kurvengeschwindigkeiten deutlich höheren Belastungen stand. "Ich habe natürlich auch im Winter trainiert, also war ich recht gut vorbereitet", erklärt er. "Am Ende des Rennens war es ehrlich gesagt nicht einfach, aber ich hätte es mir schwieriger erwartet."