• 06. April 2017 · 12:26 Uhr

Formel-1-Wetter Schanghai: Regen & Smog als heikles Duo

Die Formel 1 muss sich in China mit zwei Problemen auseinandersetzen: Smog macht die Luft zu einem ungesunden Gut, Regen sorgt für eine große Unbekannte

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 wurde in China recht ungemütlich empfangen. Das hatte jedoch weniger mit der Gastfreundlichkeit der Einheimischen zu tun, sondern vielmehr mit dem Wetter, das sich vor allem am Donnerstag von seiner regnerischen Seite zeigte. Womöglich droht der Königsklasse ein nasses Wochenende, denn Regen soll laut Prognosen ein ständiger Begleiter während des Events werden.

Vor allem im Rennen wird laut Wetterdiensten davon ausgegangen, dass es die Piloten mit einer nassen Strecke zu tun bekommen, auch wenn der Zeitpunkt des Regens noch etwas unsicher ist. Womöglich könnte es am Vormittag einige Schauer rund um Schanghai geben, die die Strecke für den Rennstart bewässern, auch wenn es zu diesem Zeitpunkt ein trockenes Fenster geben könnte - mehr Regen wird aber auch im weiteren Tagesverlauf erwartet.

Sollte dies der Fall sein, dann steht die Formel 1 vor einer neuen Herausforderung, denn die neuen Monster-Boliden wurden noch nicht unter relevanten Bedingungen getestet. Zwar setzte Pirelli die Strecke bei den Testfahrten in Barcelona zeitweise unter Wasser, allerdings wurde der Kurs dann nur spärlich genutzt, weil man keinen Abflug riskieren wollte, wie ihn etwa Lance Stroll im Williams erlebte.

Teams ohne Regenerfahrung

Für viele Piloten ist Regen daher Neuland. "Für mich wird es eine völlig neue Erfahrung werden, das Gleiche gilt für die Ingenieure", sagt etwa Felipe Massa, der aber hofft, dass sein Bolide im Regen konkurrenzfähiger sein wird als in den vergangenen drei Jahren. Dieser Wunsch dürfte aber auf der Liste jedes Fahrers stehen, und vor allem das Hinterfeld dürfte auf Schauer hoffen, denn dann kann man die Schwächen des Autos eventuell ausgleichen.

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Der Regentest in Barcelona wurde von den Teams nur spärlich genutzt Zoom Download

Wie verrückt das Ergebnis werden kann, hat man beispielsweise an Sebastian Vettel 2007 gesehen. Der Deutsche startete im Toro Rosso auf Rang 17 und wurde sensationeller Vierter. "Der Regen hat uns dabei geholfen", weiß der heutige Ferrari-Pilot. Dafür weiß kaum einer der Piloten, wie sich die neuen Boliden im Regen verhalten. Zwar dürfte zusätzlicher Abtrieb helfen, gleichzeitig sind die Autos aber auch im Trockenen schon schwieriger zu fahren.

Der Regentest in Barcelona hat diesbezüglich kaum Erkenntnisse gebracht: "Es war nicht richtig nass. Es ist schwierig, richtigen Regen zu simulieren, von daher ist es schwierig, einen guten Eindruck zu bekommen", sagt Kimi Räikkönen, der sich aber keine Sorgen über das Thema macht: "Es ist eine Unbekannte, aber das ist für alle gleich", winkt er ab.

Samstag wird's am schönsten

Einen ersten Eindruck könnte man vielleicht gleich im ersten Freien Training am Freitag bekommen. Weitere Regenfälle sind nämlich für die heutige Nacht geplant, die im Laufe des Morgens abziehen sollen, aber das Training noch beeinflussen könnten. Im zweiten Training soll es bei rund 17 Grad Celsius hingegen tendenziell trocken sein, auch wenn die Piste durch die generell starke Bewölkung nur langsam abtrocknet.

Der schönste Tag sollte die Formel 1 am Samstag erwarten, an dem sich sogar die Sonne angekündigt hat. Mit 20 Grad Celsius werden auch leicht höhere Temperaturen erwartet, die für den Rennsonntag wieder auf 14 Grad abfallen sollen.

Smog sorgt für ungesunde Luft

Doch die Serie beschäftigt in China ein weiteres Problem: die Luftqualität. Die Stadt ist der Smoggefahr ohnehin ständig ausgesetzt, doch für die kommenden Tage sollen sich die Werte noch einmal verschlechtern. Die jüngsten Daten zeigen, dass Training und Qualifying unter potenziell ungesunden Bedingungen stattfinden sollen.

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Smog: In China sieht man teilweise das Ende der langen Gerade nicht Zoom Download

Vorhersagen sehen Werte im "ungesunden" Bereich voraus, die bei 151 bis 200 auf dem AQI (Air Quality Index; Anm. d. Red.) liegen sollen. Später könnten sogar Werte erreicht werden, die als "sehr ungesund" (201 bis 300 auf dem AQI) eingestuft werden. Für den Sonntag soll sich die Lage jedoch wieder entspannen und ein Niveau erreichen, das als "ein wenig ungesund" eingestuft wird.

Schon in den vergangenen Jahren hatte die Formel 1 in China mit Smog zu kämpfen. 2014 drohte sogar eine Verschiebung des Qualifying, weil starker Smog den Einsatz des Rettungshubschraubers gefährdete. In diesem Jahr wird zumindest nicht erwartet, dass die Luftverschmutzung Werte erreicht, die als "gefährlich" eingestuft werden.

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