Warum Red Bull Max Verstappen angeschwindelt hat
Eine Lüge am Boxenfunk: Red Bull hat Max Verstappen in Melbourne bewusst mit Fehlinformationen gefüttert, um den fünften Platz nicht aufs Spiel zu setzen
(Motorsport-Total.com) - Als Max Verstappen in der Schlussphase des Grand Prix von Australien zu Kimi Räikkönen aufschloss und sich gerade anschickte, um den vierten Platz zu kämpfen, wurde der Red-Bull-Fahrer von seinem Team zurückgepfiffen. Dabei verwendete Verstappens Renningenieur eine kleine Notlüge, um den ehrgeizigen 19-Jährigen einzubremsen und den fünften Platz abzusichern.
"Es wäre ein Angriff gekommen", ist sich Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko sicher. "Dann hatten wir aber ein Problem mit der Bremsscheibe. Da haben wir gesagt: 'Lass das!' Max hat noch einmal gefragt, wie weit er von der schnellsten Runde entfernt ist. Wir haben ihm gesagt: 'Eigentlich viel zu weit.' Was nicht gestimmt hat."
Aber: "Wir wollten aus Sicherheitsgründen nichts riskieren. Wir hatten nach hinten 25 Sekunden Vorsprung auf Massa (eigentlich waren es 50 Sekunden; Anm. d. Red.). Da wäre selbst ein Dreher drin gewesen. Ich hätte mit einem Angriff gerechnet."
Die Aussage des Renningenieurs sei "nicht falsch" gewesen, meint Marko. Man habe Verstappen aber auf keinen Fall animieren wollen, "es doch noch zu probieren". Denn der unbekümmerte Youngster gibt offen zu, dass er unter anderen Umständen eine Attacke versucht hätte: "Natürlich! Ich würde es immer versuchen."
Denn die Ausgangslage dafür wäre gut gewesen, erklärt Marko: "Wir wissen, dass man von den Reifen und auch von der Spritmenge her haushalten muss. Max war so programmiert, dass er für die letzten Runden sowohl vom Motor als auch vom Benzindurchfluss her volle Leistung gehabt hätte. Und am Boxenfunk haben wir gehört, wie Räikkönen mehr Power gefordert hat, weil er gespürt hat, dass ihm Verstappen im Nacken sitzt."