Honda verzweifelt: "Wissen nicht, wie lange es dauert"
Nach der Herkulesaufgabe, die Zuverlässigkeit in den Griff zu kriegen, muss Honda nun Leistung finden: Wie man die Lage einschätzt und wie Alonso den Motor schont
(Motorsport-Total.com) - Die Gerüchte, wonach McLaren Motorenpartner Honda loswerden will, wollen nicht verstummen. Und auch Fernando Alonsos Drohungen, Mittelfeld-Platzierungen nicht mehr lange hinzunehmen, sind diesbezüglich keine Hilfe. Doch wie reagieren die Japaner nun auf die Probleme? Zunächst einmal mit Selbstkritik. "Wir haben schlechte Arbeit geleistet", gibt Hondas Sportchef Yusuke Hasegawa ohne große Erklärungen zu.
Obwohl es Fortschritte gibt. "Wir haben nach den Testproblemen versucht, den Motor in all diesen Bereichen zu modifizieren", erklärt der Japaner. "Die Zuverlässigkeit haben wir im Griff. Wir haben aber immer noch Probleme, mehr Leistung herauszuholen."
Tatsächlich ist es Honda gelungen, nach fünf Motorschäden bei den Tests die brandneue Antriebseinheit halbwegs haltbar zu machen. Abgesehen von einem Problem mit dem Benzindruck bei Stoffel Vandoorne liefen die japanischen Antriebseinheiten ohne Defekte. Laut 'auto motor und sport' erfordert das aber auch einen anderen Fahrstil: Alonso und Vandoorne müssen früher hochschalten, damit die gefürchteten Vibrationen keine Schäden hervorrufen.
Kein Wunder, dass Alonso "not amused" ist. Wie lange sich der McLaren-Star noch gedulden wird müssen, ehe die Probleme im Griff sind? Der Japaner ist vorsichtig mit Ankündigungen: "Ich kann nicht garantieren, wann wir die Leistung haben werden - ob es in zwei Wochen oder zwei Monaten so weit sein wird. So etwas lässt sich nicht über Nacht lösen. aber wir werden so rasch wie möglich eine neue Ausbaustufe bringen."
Außerdem sucht Honda für die kommende Saison eine weiteren Antriebspartner. "Wir bemühen uns um Gespräche, aber nichts ist fixiert", erklärt Hasegawa den Status quo. Angeblich soll Sauber eine Möglichkeit darstellen. Glaubt man den Gerüchten, dann könnte sich McLaren rasch aus dem Staub machen, sobald ein Deal fixiert ist, und zu Mercedes zurückkehren.
Dort will man davon nichts wissen. "Gerüchte sind Gerüchte, und ich denke, dass unsere Leistung bei den Tests diese Gerüchte entstehen ließ", meint McLaren-Rennleiter Eric Boullier. "Natürlich sehen wir uns alle Optionen an, uns zu verbessern und aufzuschließen, denn wir sind nicht dort, wo wir uns erwartet hätten und wo wir sein wollen. Wir arbeiten aber zusammen." Und auch Hasegawa stimmt in den Tenor ein: "Es sind nur Gerüchte."