Giovinazzi bricht Italien-Fluch: "Dachte, es war ein Scherz!"
Antonio Giovinazzi fiel aus allen Wolken, als er heute Morgen erfuhr, dass er in Australien für Sauber starten wird - Italien nach fünf Jahren wieder im Feld vertreten
(Motorsport-Total.com) - Am morgigen Sonntag geht eine mehr als fünf Jahre andauernde Durststrecke zu Ende. Fünf Saisons lang war kein Italiener mehr in einem Grand-Prix-Starterfeld der Formel 1 vertreten - für ein Land, das den ersten Formel-1-Weltmeister aller Zeiten (Giuseppe Farina 1950) und mit Ferrari das berühmteste Team der Geschichte stellt eigentlich ein Unding.
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Antonio Giovinazzi hielt die Nachricht seines Einsatzes für einen Scherz Zoom Download
In Brasilien 2011 waren es Jarno Trulli (Lotus) und Vitantonio Liuzzi (HRT), die für ihre Flagge an den Start gingen, doch seitdem wartet das Land vergebens auf einen Grand-Prix-Piloten. Mit dem Start von GP2-Vizemeister Antonio Giovinazzi endet die Serie morgen nun. "Darüber bin ich wirklich glücklich", verkündet er bei 'ESPN' stolz. "Das ist wirklich wichtig für sie."
Giovinazzi, der eigentlich als Testfahrer bei Ferrari angestellt ist, kommt zum Einsatz, weil Pascal Wehrlein nicht fit genug für eine komplette Renndistanz ist. Erfahren hat der 23-Jährige das erst heute Morgen vor dem dritten Freien Training. Auf seinem Handy war eine Nachricht von Ferrari und seinem Manager, die ihm schon gestern geschrieben hatten, doch da war der Italiener längst im Bett.
"Ich habe es erst heute Morgen beim Aufwachen mitbekommen", lacht er und hielt das Ganze zunächst für einen Scherz. "Aber dann realisierte ich, dass es wahr war. Also kam ich her und versuchte, sofort mit den Ingenieuren und dem Team zu arbeiten." Giovinazzi wurde dabei wahrlich ins kalte Wasser geworfen: In Melbourne war er zuvor nie gefahren, und Formel-1-Erfahrung hatte er nur von wenigen Testtagen vor der Saison.
Trotzdem konnte der Sauber-Pilot mit Rang 16 und schnellen Zeiten beeindrucken. Beinahe wäre ihm sogar der Einzug in Q2 geglückt, doch nach einem kleinen Fahrfehler zog Teamkollege Marcus Ericsson noch vorbei. Dennoch erhielt Giovinazzi für seine Leistung von vielen Seiten Lob. Er hofft nun auf ein gutes Rennen und darauf, dass Italien nicht wieder so lange auf einen Einsatz warten muss. "Ich möchte so lange wie möglich bleiben", sagt er.