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Ferrari gegen Mercedes chancenlos: Ist die Balance schuld?
Ferrari war gegen Mercedes beim Auftakt in Melbourne nicht nur im Klassement chancenlos: Wie Sebastian Vettel das erklärt und wie der Sprung gelingen soll
(Motorsport-Total.com) - Ferrari hat das tolle Tempo der Testfahrten beim Trainingsauftakt in Melbourne nicht bestätigt. In der Zeitenliste musste sich Sebastian Vettel Mercedes-Star mit seiner persönlichen Bestzeit von 1:24.167 Minuten Lewis Hamilton um 0,547 Sekunden geschlagen geben und kam damit auf Platz zwei. Am Vormittag waren beide Ferrari sogar über eine Sekunde zurückgelegen. Doch Vettel hat eine Erklärung für den Rückstand: "Mit der Balance bin ich noch nicht ganz zufrieden. Das Auto fühlt sich noch nicht so gut an."
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Geht es noch schneller? Sebastian Vettel startete nicht perfekt in die Saison Zoom Download
Und er ist zuversichtlich, dass die Roten aus Maranello noch zulegen können: "Ich glaube, wir können noch ein bisschen dran tüfteln und dann einen ziemlichen Satz nach vorne machen." Schon im ersten Training kamen die Ferrari nicht optimal in die Gänge, schließlich standen beide Boliden lange in der Box. "Wir hatten ein paar kleinere Probleme heute Morgen, die uns etwas Zeit auf der Strecke gekostet haben", gibt Vettel zu. "Dadurch hat es etwas länger gedauert, in den Rhythmus zu kommen."
Und auch Teamchef Maurizio Arrivabene sprach von "mehr Schwierigkeiten als normal". Doch wie sieht der tatsächliche Vergleich mit Mercedes aus, was das Tempo angeht? Bleibt es beim heutigen Kräfteverhältnis, dann muss Ferrari noch ordentlich zulegen. Während Vettel auf seinem 24 Runden andauernden Longrun mit der Supersoft-Mischung bestenfalls auf 1:28.580 Minuten, aber meist Zeiten von 1:29 Minuten in den Asphalt brannte, bewegte sich Hamilton in seinen mehr als 20 Runden mit der Ultrasoft-Mischung regelmäßig im tiefen 1:28er-Bereich. Keine Chance für den viermaligen Weltmeister!
Vettel fühlt sich noch nicht wohl
Muss sich Ferrari also Sorgen machen? "Ich glaube, dass Ferrari am Freitag etwas konservativer fährt", meint Experte und Ex-Williams-Technikchef Pat Symonds. Und während Teamchef Arrivabene sich nicht einmal bemüht, Aufschluss zu geben, ob er die Chancen seines Teams nach dem ersten Trainingstag nun anders einschätzt und stattdessen lieber über das Tagesprogramm spricht, mein Vettel auf die Frage, ob das Tagesergebnis repräsentativ sei: "Ich hoffe es nicht, aber wir werden sehen." Das Auto fühle sich aber "nicht so gut an wie es sollte und könnte".
Während er sich bei den Tests im Auto wohlgefühlt hatte, fehle das "noch ein bisschen, da es noch nicht ganz rund läuft". Das führt der 29-Jährige aber auch darauf zurück, dass es sich beim SF70H um ein brandneues Rennauto handelt, das man bislang nur in Barcelona ausprobiert hat. "Barcelona kennt man in und auswendig, da weiß man, was man machen muss. Hier ist das ein bisschen anders. Wir haben aber für morgen schon ein paar Ideen", zeigt sich Vettel zumindest nicht entmutigt.
Zumindest im Vergleich zum Teamkollegen erwies sich Vettel heute als klar schneller: Kimi Räikkönen musste sich im Endergebnis Vettel um 0,358 Sekunden geschlagen geben und kam hinter seinem Landsmann Valtteri Bottas auf den vierten Platz.
Räikkönen bemängelt fehlende Kilometer
Auch der finnische Routinier, der in der ersten Kurve einmal aufs Gras musste, ist mit seinem neuen Dienstwagen noch nicht restlos zufrieden. Auf die Frage, ob er einen geringen Rückstand auf Hamilton - am Ende waren es 0,904 Sekunden - erwartet habe, reagiert auch er nach einer kurzen Nachdenkpause defensiv: "Ich hatte keine wirklichen Erwartungen, weil es wie beim Testen lief - wir wissen nicht, was die anderen tun, sondern nur, was wir selbst machen."
Räikkönen, der am Ende mit 46 Runden einen Umlauf mehr als Vettel absolvierte, zeigt sich mit der Laufleistung nicht ganz zufrieden: "Wir hätten heute natürlich etwas mehr fahren können, und da und und dort gibt es noch ein paar Kleinigkeiten, aber insgesamt sollten wir zufrieden sein. Ich freue mich auf morgen." Zum Vergleich: Daniil Kwjat und Sergio Perez, die am meisten fuhren, umrundeten den Albert Park Circuit insgesamt 64 Mal.